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19 Dinge, die in Vancouver anders waren

Abgesehen von der Tatsache, dass ich wirklich gerne reise und neues kennenlerne, habe ich natürlich bestimmte Reiseziele, über die ich mich besonders freue. Bevor ich euch den Vancouver Reisebericht liefere, möchte ich euch noch von den Dingen erzählen, die in Vancouver und in vielen Teilen Nordamerikas anders sind als hier.

Was anders in Vancouver ist, ist nicht nur komisch

Von einigen dieser Dinge wünsche ich mir, dass man sie auch hier leben oder auf hier übertragen würde, denn es macht das Zusammenleben oft einfacher und ja, auch harmonischer.

Ich bin ein großer Freund von Freundlichkeit und Respekt und da kann ich euch jetzt ein bisschen was erzählen. Der eigentliche Reisebericht kommt dann in der nächsten Woche.

1. Die Einreise

Sowohl die USA als auch Kanada haben ja besondere Einreiseverfahren. Was mir in Kanada sehr gut gefallen hat, war, dass es eine sogenannte elektronische Einreise gab. Du scannst deinen Pass und bekommst dann einen Beleg. (Genaueres zur Einreise kommt im Bericht). Dann gibt es einen Korridor, den du entlanggehst. Auf diesem Korridor stehen Personen, die dir zurufen, dass du deinen Beleg gleich benötigst. Am Ende steht dann ein Zollbeamter, stellt dir Fragen zu deinem Aufenthalt und nimmt den Beleg entgegen.

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Das finde ich eine sinnvolle Kontrolle, die dazu ein bisschen ‚persönlicher‘ ist, als wenn er hinter dem Schalter sitzt.

2. Es gibt eine Reihe für Taxis am Flughafen in Vancouver

Mal eben schnell am Vordermann vorbeihuschen oder drängeln, weil man es gerade so eilig hat? Nein, es gibt eine Wartereihe, die man entlang zum ersten Taxi geht. Kein Vordrängeln und wer es versucht, wird von einem Mitarbeiter zurückgeschickt.

3. Taxis in die Stadt sind relativ günstig

Anders als hier, wo häufig Mondpreise für die Taxifahrt zum und vom Flughafen gelten, sind in Kanada die Taxipreise sehr moderat. Ja, Benzin ist günstiger, aber ich denke oft, dass ein Fahrgast besser als kein Fahrgast ist.

Die Fahrt vom Flughafen ins Hotel dauerte für uns in Vancouver doppelt so lang wie hier und der Preis war derselbe. Macht das Gedankenkarussell?

Gedankenfluss- was in Vancouver anders ist

4. Das Zimmermädchen schreibt persönliche Botschaften

Abgesehen davon, dass wir auch vor der eigentlichen Check-in-Zeit unser Zimmer beziehen konnten, hat uns das Zimmermädchen jeden Tag eine kleine Botschaft auf den Nachttisch gelegt. Immer anders, aber immer total nett. Dazu gibt es jeden Tag für jeden eine neue Wasserflasche für jeden und den Kaffee für die Kaffeemaschine nachgefüllt.

5. Der Mann bekommt Schokolade

Abends 22.30 Uhr in Vancouver: Einer (der das immer hat) bekommt Appetit auf Schokolade. Die ansonsten gute Ehefrau hat dieses Mal kein Reservestück dabei, es ist kein geöffneter Supermarkt in der Nähe. Er fragt an der Rezeption. Die freundlich lächelnde Antwort ist, dass sie keine verkaufen, sie aber mal schauen geht.

Die Rezeptionistin verschwindet und kommt mit einem Give-away Schoko-Brezel-Karton zurück. Alle sind glücklich und zufrieden.

6. Immer ein Gruß

Sobald du dein Hotel verlässt oder zurückkommst, begrüßt dich jemand sehr freundlich, meist wird sogar gefragt, wie es dir geht. Wohlgemerkt, es handelt sich nicht um ein Luxushotel, sondern es ist schlicht eine einfache Geste an den Gast.

Gedankenfluss- was in Vancouver anders ist

7. Kanada feiert

Am 1. Juli ist der Kanada-Day. Die Stadt wird geschmückt, die Menschen tragen rot-weiße Kleider, es gibt Musik, aus Umwelt- und Waldbrandgefahr kein Feuerwerk, vieles ist gesperrt und alle sind fröhlich, stolz auf ihr Land und dennoch diszipliniert. So könnten wir uns (mittlerweile) auch freuen.

8. Alle Mülleimer werden zugeklebt

Aus Sicherheitsgründen waren an diesem Tag alle Mülleimer versiegelt (wir reden nicht über den Plastikmüll). Anstelle dessen wurden durchsichtige Müllbehälter aufgestellt und auch benutzt. Und direkt nach den Feierlichkeiten war aufgeräumt und die Mülleimer wieder entsiegelt.

Gedankenfluss- was in Vancouver anders ist

9. Die Polizeipräsenz und der Respekt

Sowohl am Feiertag als auch sonst gibt es eine hohe Polizeipräsenz. Die Beamten werden sehr respektvoll behandelt, selbst dann, wenn sie eingreifen.

Die Kinder waren so stolz, wenn sie mit einem von ihnen vor dem Kommandowagen Fotos machen durften.

Wenn jemand im Halteverbot auslädt, kommt die Polizei. Aber denkt nicht, dass dann gemeckert oder verhandelt wird, nein, man entschuldigt sich und räumt nicht zu Ende aus.

Gedankenfluss- was in Vancouver anders ist

Das würde ich mir hier auch wünschen.

10. Es gibt immer kostenlos Wasser zum Essen

Wenn du in einem Restaurant isst, dann gibt es immer Eiswasser unbegrenzt dazu. Und wenn du kein Getränk bestellen möchtest, dann sagt auch niemand etwas oder schaut dich schräg an, sondern es ist einfach okay.

11. Wenn du beim Essen teilen möchtest

Wir haben in Vancouver oft Essen geteilt, weil wir uns nicht entscheiden konnten. Zum einen steht auf der Karte immer ‚To-Share‘ bei den Vorspeisen, zum anderen weisen sie dich dann im Bestellfall darauf hin, wenn sich eine ungerade Zahl (zum Beispiel bei Ravioli) auf dem Teller befindet. Du kannst dann entscheiden, ob du aufstocken möchtest.

12. Free-Refill

Ob in der Fast-Food-Kette oder beim Frühstück: Kaffee und Softdrinks werden immer nachgefüllt, und zwar ohne Aufpreis. Es ist dann zwar ‚nur‘ normaler Kaffee, aber Milch und Zucker gibt es auch dazu.

Gedankenfluss- was in Vancouver anders ist

13. U-Bahn per Smartphone bezahlen

Das ist etwas, was mir super gefällt: Du hältst beim Betreten der Metrostation dein Handy vor, das wie eine Eintrittskarte gilt. Beim Verlassen der Station ebenfalls. Dann wird berechnet, wie du gefahren bist. Für einzelne Fahrten eine Supersache, weil man sich nicht durch den Tarifdschungel wühlen muss.

14. Disziplin auf Rolltreppen und in der Bahn

Man steht rechts, wenn nicht, wirst du höflich darauf hingewiesen. Ist die Bahn voll, bleibt man eben zurück. Das haben wir auch in London so erlebt und ich finde das großartig.

15. Begrüßung beim Eintreten ins Geschäft

In Geschäften wirst du am Eingang begrüßt, du wirst gefragt, wie es dir geht. Danach macht die Verkäuferin dich auf besondere Angebote aufmerksam und wo du sie im Geschäft findest.

Gedankenfluss- was in Vancouver anders ist

16. Unterstützung beim Einkauf

Arme voller Klamotten? Nicht in Nordamerika, und zwar auch in Ketten nicht. Man nimmt dir die Sachen ab und hängt sie entweder in eine Kabine oder neben die Kabinen.

17. Tolle Umkleiden selbst im Outlet

Wir haben in Vancouver ein riesiges Shopping-Center und ein Outlet besucht. Abgesehen vom grandiosen Service selbst dort, waren die Umkleidekabinen ein Traum: liebevoll gestaltet, groß, relativ gut beleuchtet. Und immer ist jemand in der Nähe, der dir Sachen abnimmt oder eine andere Größe bringt. Sagte ich schon, dass ich gute Einkaufserlebnisse mag?

18. Saubere Toiletten- egal wo

Ich besuche von Haus öfter eine Toilette. Auch unterwegs. Egal, wo ich in Vancouver auf einer Toilette war, nie war das Papier alle oder die Toilette schmutzig oder der Waschtisch nass. Unabhängig davon, ob es eine Parktoilette, am Strand, im Restaurant, im Einkaufszentrum oder sonst wo war. Das hat mich wirklich beeindruckt, denn das kenne ich von Damentoiletten hierzulande ganz anders.

19. Die generelle Freundlichkeit und Servicebereitschaft

Mich beeindruckt das immer wieder, wie freundlich Menschen sein können und was das auch mit dir selber macht. Man lächelt sich zu, fragt den anderen, gibt Vortritt. Es wird dir gesagt, wie schön es ist, dass du da warst/bist.

Ja, natürlich mögen einige sagen, dass das aufgesetzt ist. Aber mir persönlich ist aufgesetzte Freundlichkeit (wenn es nicht mein engstes Umfeld ist) und antrainierte Servicebereitschaft 100-mal lieber, als echte zur Schau getragene Unzufriedenheit, Unfreundlichkeit und Nicht-Servicebereitschaft. Wenn ich als Kunde oder Mensch so behandelt werde, dann macht das doch was mit mir. Und ich bin sicher, auch mit dem gegenüber.

Ist Vancouver anders?

Die Idee zu diesem Beitrag stammt von Ines und ich freue mich über ihre Inspiration. Denn es gibt tatsächlich viele Unterschiede. Einige könnten wir aber auch auf unser Alltagsleben übertragen. Was meint ihr? Gedankenfluss- was in Vancouver anders ist

Habt ihr so etwas auch schon einmal festgestellt und mögt ihr es auch, wenn ihr freundlich behandelt werdet?

Give your life a glow,

Eure Nicole

 

 

 

 

 

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12 Kommentare

  1. Liebe Nicole, endlich mal wieder zum Blog-lesen vorbeigekommen und klar muss ich mir den Vancouver Bericht starten….
    Wunderbar…
    Genau so hab ich die Stadt auch empfunden. Serviceorientiert, super freundlich, aufmerksam und hilfsbereit. Wir haben uns sehr wohl dort gefühlt und zum Glück auch viele ähnliche Erfahrungen auf der Weiterfahrt ins kanadische Hinterland bzw. nach vancouver Island gemacht…
    Freu mich, daß es euch dort gut erging.
    Liebste Grüße, Conny

    1. Ja, ich musste an dich denken, als ich diesen Beitrag geschrieben habe. Allerdings bin ich in Nordamerika wirklich noch nie schlecht oder unfreundlich behandelt worden. Darum mag ich es da so sehr
      Liebe Grüße
      Nicole

  2. Eigentlich traurig, dass Freundlichkeit, Respekt und Service nicht selbstverständlich sind. Wobei – ich kann es manchmal verstehen: Wenn ich sehe, wie unfreundlich mancher Kunde ist, dann würde mir der Servicegedanke auch vergehen. Die Sache mit der Freundlichkeit sollte also von beiden Seiten kommen :-)
    Vieles von dem, was du erzählst, habe ich oft in England erlebt. Und mal ehrlich: Ich liebe es, wenn eine Verkäuferin in einem Kaufhaus mich mit „Honey“ begrüßt. Äh ja und saubere Toiletten sind grundsätzlich toll, wenn auch selten. Liegt aber irgendwie an den Nutzern…
    Liebe Grüße
    Fran

    1. Ich finde Freundlichkeit immer wichtig. Und das Unfreundliche bekommen leider dann oft die falschen Menschen ab.
      Darum ja: Wir brauchen mehr davon. Von allen Seiten.
      Und Honey ist genauso schön wie Guys. Ich mag das. Sehr.
      Liebe Grüße
      Nicole

  3. Hach das schätze ich alles sehr. In England fand ich einige der Punkte auch. Würde keinem Land schaden und über saubere Toiletten bin ich auch immer sehr glücklich.😁
    Liebe Grüße Tina

    1. Eigentlich sollte jeder über die glücklich sein und soo schwierig ist es ja auch nicht, oder?
      Stimmt, England und die USA ähneln sich da sehr.

      Liebe Grüße
      Nicole

  4. @15 Gibt es hier inzwischen auch.
    @18 Das wäre mir auch eine besondere Freude.

    Freundliche Behandlung mag ich auch, das Aufgesetzte wäre mir dabei auf Dauer zu viel. Das geht mir schon in der Schweiz so.

    Danke für Deine Beobachtungen!

    Einen guten Start in die Woche wünscht Dir
    Ines

    1. Zu 15: Ja, in Teilen, dort ist es unabhängig vom Level des Geschäfts und selbst im Outlet so. Und 18 werde ich nie verstehen, wie manche das hinterlassen und warum.

      Mir ist Freundlichkeit generell äußerst recht, denn das ist immer schöner als unfreundlich behandelt zu werden.

      Liebe Grüße
      Nicole

  5. Mir gefallen alle Deine Punkte, liebe Nicole. So wünsche ich es mir hier auch, aber da sind wir ja im Moment weit davon entfernt.
    Professionelle Freundlichkeit finde ich auf jeden Fall viel angenehmer als einfach nur schlechtes Benehmen, das leider dann authentisch ist. Am schlimmsten finde ich die Respektlosigkeit, die sich vieler Orten auftut. Und viele Staatsvertreter sind da ungute Vorbilder. Besonders bei uns Bayern. Ich wende mich mit Grausen :-(.
    Dabei denke ich aber, dass ein Einwanderungsland wie Kanada, das sich in gewisser Weise seine Zuwanderer auswählt, es einfacher hat. Irgendwie ist da ja jeder mal zugewandert und es gibt eher nicht dieses „mir san mir“ der Super-Einheimischen und nicht das eher „Zufallsprinzip“ der Eingewanderten. Ein Zuwanderungsgesetz bei uns, das zeitgemäß ist, ist anscheinend im Werden… ich hoffe, es kommt noch rechtzeitig.
    Bleiben wir also freundlich und zugewandt und machen uns so gegenseitig das Leben etwas schöner!
    Herzlich, Sieglinde

    1. Liebe Sieglinde,
      du sprichst mir (einmal mehr) aus dem Herzen. Wir brauchen dringend mehr Freundlichkeit und Respekt und ein vernünftiges Zuwanderergesetz. Ich hoffe, dass das gelingt.
      Wenn jeder das beachten würde und ein bisschen mehr Freundlichkeit in sein Herz ließe und ALLE auch Dankbarkeit, dann wäre das eine feine Sache.
      Wir sind dabei und jeder Schritt ist ein Schritt.
      Liebe Grüße
      Nicole

  6. Ja, ich mag das. Das wäre für mich schon ein Grund auszuwandern. Natürlich weiß ich, dass es in Kanada nicht immer nur harmonisch zugeht, aber solche geordneten Verhältnisse weiß ich sehr zu schätzen.

    Liebe Grüße
    Sabine

    1. Ich weiß genau, was du meinst. Leider gibt es auch dort Dinge, die (weil auch sehr wichtig) hier besser geregelt sind. Aber ich denke so oft, dass gerade Freundlichkeit und Respekt nichts kosten, leicht zu geben und ggf. zu erlernen sind, das sollten wir doch hinbekommen, oder?
      Liebe Grüße
      Nicole

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