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3, 2, 1-keins: Wenn Kinder ausziehen

Gerade waren sie doch noch so klein? Und jetzt ziehen sie aus? Echt? Wenn Kinder ausziehen, dann ist das nicht nur komisch, sondern eben auch ein neuer Lebensabschnitt. Einige kommen gut damit zurecht, andere weniger. Wie es bei mir ist und war.

Wenn Kinder ausziehen- was passiert dann?

Ja, was passiert dann eigentlich? Als ich euch erzählte, dass ein neuer Lebensabschnitt beginnt und damit den anstehenden Auszug unseres ‚Kleinen‘ meinte, fragte Ines in einem Kommentar, ob ich nicht einmal über meine Erfahrungen berichten mag. Denn sie hätte schon oft erlebt, dass Eltern nicht so gut damit zurechtkämen.

Wenn Kinder ausziehen

Fran, der auch der Auszug der Töchter ins Haus steht, fragte dann, ob wir nicht gemeinsam darüber schreiben wollen. Sozusagen zwei Menschen, zwei Sichtweisen. Mir gefiel die Idee gut und ihr findet heute auch bei ihr einen entsprechenden Beitrag.

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Und so ist natürlich die Frage aller Fragen, was passiert, wenn Kinder ausziehen? Bei einem selbst, in der Partnerschaft, den Kindern.

Ein kleiner Witz und doch ernst gemeint

Ich muss vorwegnehmen, dass ich das (für mich) große Glück hatte, sehr viel und intensiv Zeit mit unseren Kindern verbringen zu dürfen. Ich habe seitdem die Kinder auf der Welt sind gering in Teilzeit gearbeitet und wollte immer Vollzeitmutter sein. Das hat mich erfüllt, ich hatte (sagen wir fast) immer Spaß an dieser Aufgabe (gut, es gab diese Tage, wo ich sie inklusive Zubehör an die Straße gestellt hätte), fühlte mich weder gelangweilt, ich fühlte mich nicht minderwertig noch sonst irgendwas.

Mir ist bewusst, dass das komisch für diese Zeit klingt, es ist und war aber so. Ja, ich gehe soweit zu sagen, diesen Weg würde ich genau so wieder beschreiten, wenn das möglich wäre. Obwohl ich meinen Beruf geliebt und gern gearbeitet habe.

Manchmal fühlte ich mich zwar, als hätte ich den ganzen Tag gemeckert, aber das konnte ja unmöglich meine Schuld sein, oder? Außerdem hatte ich die Maxime, dass wir mindestens einmal am Tag heftig lachen und liebevoll sein sollten.

Als die Kinder größer wurden, machte hier der Satz (von meinem Mann) die Runde: Mit 18 (dem Schulabschluss) endet der Mietvertrag. Wir wurden oft dafür belächelt, mitleidig angesehen oder mit Unverständnis bedacht. Aber für uns steckte ganz klar die Intention dahinter, dass die Kinder selbstständig und selbst bestimmt hinaus ins Leben sollten.

Zwei dinge sollten eltern ihren kindern geben:

Wurzeln und flügel.

Johann wolfgang von Goethe

Der Spruch trifft es in meinen Augen ganz hervorragend.

Dann war es soweit- Kind 1 verlässt das Haus

Unser erster Sohn hatte das Abitur in der Tasche und natürlich stand die Frage an, was nun kommt. Er hat sich für ein Studium im Süden Deutschlands entschieden. Das war für mich Muttertier schon ein Brocken, den ich da verdauen durfte. So weit weg, da ist man ja nicht mal eben da.

Aber wir fanden seine Entscheidung gut, mutig und haben ihn natürlich unterstützt. Seine Geschichte des Auszuges war in der Vorbereitung die aufregendste.

Nachdem alles geklärt war, habe ich die NachabiistvordemStudiumzeit sehr intensiv zusammen mit ihm verbracht, was die erste Trennung nicht leichter machte.

Wenn Kinder ausziehen

Nachdem er seine 7480 Sachen inklusive Fahrrad gepackt hatte, ging es dann los. Mein Mann in einem Transporter, das Kind im Auto gen Süden. Ich konnte keine Begleitung sein, denn da waren ja noch zwei andere Kinder, die Betreuung benötigten.

Abschied ist nicht meine Paradedisziplin. Aber ganz stark habe ich mich gegeben, als die beiden losfuhren, um direkt, nachdem sie um die Ecke waren, erstmal kräftig(st) zu heulen.

Schafft er das? Kommt er zurecht? Wird er sich wohlfühlen?

Kurz gesagt, er hat es geschafft. Und ich (wir) auch.

Anfangs war es befremdlich

Länger gesagt bin ich die ersten Tage oft in sein leeres Zimmer gegangen und fand die Situation ziemlich ungewohnt.

Der leere Platz am Tisch- hmm. Wir alle mussten uns neu eingrooven. Aber irgendwann wird das dann das neue Normal.

Wenn Kind 2 auszieht

Drei Jahre später war es dann für unsere Tochter soweit- ihr Mietvertrag wurde ebenfalls beendet und es zog auch sie von zuhause fort. In dieser Nachabizeit wurde nicht Mario Kart gezockt, sondern Gossip Girl geschaut, will sagen, auch hier war die Zeit intensiv. Sie wohnt zwar weitaus dichter dran als ihr Bruder, aber ist dann eben auch ausgezogen.

Fiel es mir da leichter? Ja und nein. Ich hatte ja inzwischen Praxiserfahrung und wusste, dass wir die Kinder doch einigermaßen gut aufs Leben vorbereitet haben. Aber es war eben auch wieder ein Abschnitt, als sie mit ihren 8570 Sachen das Haus verließ.

Wenn Kinder ausziehen

Tränen gab es auch. Ein Kind merkte, dass er ab jetzt zuhause als Einzelkind leben würde und empfand das als eine ungewohnte, aber auch mit Vorteilen behaftete Situation.

Da ahnte noch niemand, dass auch er bald in Teilzeit das Haus verlassen würde.

Wenn plötzlich alle Kinder ausziehen

Das Jetzt-Einzelkind bekam zwei Monate später die Chance, in einem ‚Basketballinternat‘ zu wohnen. Für die frühen und häufigen Trainingszeiten eine für ihn optimale Lösung, auch wenn es in derselben Stadt war. Das war dann ein sehr spontaner Teilzeitauszug, denn er wohnte zwar dort, kam aber öfter nachmittags und am Wochenende nach Hause.

Wenn Kinder ausziehen

Und dann war plötzlich das da, was eigentlich erst drei Jahre später passieren sollte: Mama und Papa waren allein zu Hause.

Wie fühlte sich das an?

Da wir quasi 21 Jahre immer mit den Kindern zusammen waren, war das dann schon ein plötzliches Empty Nest. In diesem Falle ganz ohne Vorbereitung. Ich habe mich schon gefragt, wie wir denn wohl den Weg, wieder nur ein Paar zu sein, schaffen würden. Wie es sich anfühlt, nur unsere Bedürfnisse zu leben. Wie es sein würde, wenn das Haus ruhig(er) würde.

Wie würde es für mich sein, plötzlich wieder mehr Zeit für mich zu haben?

Outfit der Woche- Mustermix light

Sagen wir es mal so: Ich und auch wir sind direkt in unsere Rolle hineingeschlüpft. Denn mir war immer klar, dass dieser Tag kommen würde. Genauso wie ich mir sicher war, fast immer das Beste aus der Zeit vorher herausgeholt zu haben.

Somit habe ich es gehalten, wie ich es immer gehalten habe: Ich habe nicht wehmütig zurückgeblickt, ich habe mich für die Kinder gefreut, dass wir ihnen dieses Leben geben können. Das war bei mir damals ganz anders. Darauf, dass auf uns ein neuer Lebensabschnitt wartet.

Und so sehr ich die drei Monster liebe: Es ist sehr schön, dass sie auch ihr Leben finden und wir wieder unseres. So ist es doch auch ausgelegt.

Und ich habe mich gefreut zu sehen, dass wir zwei allein immer noch Bestand haben und die Situation, frei nach Goethe, adaptiert haben. Denn die Kinder kommen regelmäßig nach Hause und dann ist das auch prima und immer schön. Wenn die Reibung beim Aufprall der einzelnen Leben auf ein gemeinsames abgeschlossen sind- das ist einfach so.

Und wenn es dann wieder ruhig wird, weil alle wieder an ihren Orten sind, dann geschieht das ohne Melancholie, sondern immer mit der Freude, was war und dem, was jetzt wieder ist.

War ich einsam?

Aus sehr unglücklichen Umständen habe ich dann ja meinen Job gekündigt, wir sind umgezogen.

Ich habe dann den Blog gestartet, der mich sehr schön beschäftigt, mir so viel Spaß macht und generell bin ich jemand, der sich nicht langweilt. Unser Leben hat sich verändert, im letzten Jahr nochmal und es ist spannend, was so passiert. Zu meinen Freundinnen halte ich den Kontakt, der zwar sporadischer aber immer noch intensiv ist, aber einsam? Nein.

Seelenglück in KW26

Nach all dem fröhlichen und jahrelangen Getöse im Haus ist auch diese Situation jetzt für mich spannend und fein.

Eine kurze Rückkehr

Dann kam die Pandemie, das Kind 3 wurde zu alt für die Mannschaft, in der er spielte und er kehrte in Teilzeit nach Hause zurück. In Teilzeit? Ja, denn die junge Dame, mit der er mittlerweile Teile seines Lebens teilte, nahm auch Zeit in Anspruch. Es ging dann also zurück in ein halbes Einzelkinddasein und wir mussten uns noch einmal sortieren.

Das klappte auch meist. Wir scheinen da sehr wandelbar zu sein ;).

Die Rückkehr ist deshalb kurz, weil durch das Abitur und dem beginnenden Studium nun doch auch sein Mietvertrag ausläuft. In Sportinternatszeiten war er ja nur ausgesetzt.

Wenn Kinder ausziehen ist das auch schön

Eben waren sie noch so klein und nun? Nun sind sie groß und auf dem Weg in ein eigenes Leben. Und wir machen das, womit wir angefangen haben: Wir leben zu zweit und genießen die Zeit, von der uns hoffentlich noch viel bleibt.

Und habe ich mir über unsere erste Reise nach all den Jahren zu zweit allein auch Gedanken gemacht, so muss ich sagen, dass die ganz umsonst waren. Denn es war anders. Aber schön und selbstbestimmt.

Einfach leben und annehmen, was ist

Ich bin froh, dass wir die Schwierigkeiten, von denen Ines schrieb, offenbar nicht haben. Was aber eben auch daran liegen mag, dass mir sehr bewusst war, dass das irgendwann natürlich passieren wird, ich bzw. wir diesen Weg der Kinder auch unterstützen.

Für mich war das Loslassen der Kinder ein ganz natürlicher Prozess, der genauso dazu gehört, wie sich in den Jahren vorher intensiv auf sie einzulassen. Denn auch wenn das natürlich mit einer gewissen Unterordnung und Selbstaufgabe zu tun hat- ich habe mich dabei nie verloren oder mich über die Kinder definiert.

Wenn Kinder ausziehen

Darum kann ich euch auch keine Liste an die Hand geben, wie man das hinbekommt. Außer vielleicht den ultimativen Tipp:

Einfach leben und annehmen, was ist und sich dann ein anderes, aber ebenso schönes Leben gestalten. In dem die Kinder gern zu Besuch sind und eben auch willkommen.

Ein Leben, das, wenn Kinder ausziehen, dann wieder ein Neues, Anderes und ebenso Schönes ist.

Wie ist oder war das bei euch? Konntet oder könnt ihr eure Kinder frei ziehen lassen? Oder habt ihr Schwierigkeiten mit der Situation?

Give your life a glow,

Eure Nicole

 

 

 

 

 

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22 Kommentare

  1. Als meine Große mit 19 ausgezogen ist habe ich gesagt, sie hat ihr Kinderzimmer nur auf die andere Straßenseite verlegt. Da war eine hübsche kleine 3 Zimmerwohnung in einem Fachwerkhaus frei. Sie kam wann sie wollte, fing an, sich ihr eigenes Leben aufzubauen und wenn Not am Mann / Papa oder Frau / Mama war, dann wusste sieh, wo sie uns fand.
    Als mein Sohn mit seiner Freundin zusammenzog habe ich noch am Abend vorher beim Packen geholfen. Am nächsten Morgen musste ich zur Arbeit und als ich später zurückkam, war er ausgeflogen
    Ich bin nicht gut im Abschied nehmen. Es wären unter Garantie Tränen geflossen und so war es gut so.
    Aber wenn wir die Kinder ziehen lassen, dann kommen Sie immer wieder gern nach Hause zurück.
    Liebe Grüße Gudrun

    1. Abschied gehört wahrlich auch nicht zu meinen Kernkompetenzen, das habe ich gerade wieder gemerkt.
      Aber das Ziehenlassen ohne dass sie sich beschwerlich damit fühlen, das finde ich ebenso wichtig wie du.

      Wir scheinen das ganz gut hinbekommen zu haben.
      Liebe Grüße
      Nicole

  2. Liebe Nicole,
    das hast du sehr schön erzählt!
    Ja, alles hat seine Zeit…
    So wie du war ich immer Vollzeitmama mit geringen Einschränkungen und aus vollster Überzeugung.
    Die Zeit nach der Schule ermöglichte durch die räumliche Nähe der Ausbildungsstätten aber noch ein Bleiben im trauten Heim. Die Anwesenheitszeiten reduzieren sich aber immer mehr durch Arbeitsrhythmen und Ehrenämter.
    Das Loslassen haben wir als Eltern in (anfangs kurzen) Urlauben ohne Brut geübt und inzwischen auch ausgedehnt. Die Tatsache, dass das gut funktioniert, macht mich zuversichtlich, dass ein Auszug zu gegebener Zeit dann auch für mich ok sein wird. Durch das Vorleben einiger Freunde mit eigenen Wohnungen in der letzten Zeit kam das Thema bei den Kindern nun schon mal auf den Tisch. Es wird sich finden. Ich sehe dem Moment gelassen entgegen.
    Denn ich sehe es wie du, wir haben ihnen Wurzeln gegeben, damit sie ihre Flügel ausbreiten können.
    Liebe Grüße
    Heike

    1. Liebe Heike,
      vielen Dank!
      Ich glaube auch, dass du das wunderbar hinbekommen wirst, auch wenn es eine große Veränderung darstellt. Dann wird es aein anderer Lebensabschnitt und eure Brut wird sicher immer wieder gern nach Hause kommen, da bin ich sicher.
      Es ist schön, das von dir zu lesen.
      Liebe Grüße
      Nicole

  3. Oh, ich glaube, ich könnte viel über dieses Thema reden, aber ich müsste viel von meinem Privatleben preisgeben und das will ich nicht. Wie auch immer, ich habe deinen Text wirklich genossen und bin froh, dass alles in Ordnung ist. Die Leere zu Hause, wenn die Kinder weggehen, wird immer bleiben, aber die Freude, sie zu begrüßen, wenn sie uns besuchen, ist viel größer. Und aktuell werden diese Besuche von meinem Enkel ergänzt, was mir noch mehr Freude bereitet.
    Liebe Grüße,
    Claudia

    1. Das kann ich sehr gut verstehen, liebe Claudia. Und es ist schön zu wissen, dass der Text dir gefallen hat. Und auch du mit der Sitaution so gut zurechtkommst.
      Liebe Grüße
      Nicole

  4. Ich kann da nicht mitreden. Ich wurde ungeplant schwanger. Der Vater meines Sohns habe versucht eine Familie zu gründen, aber kurz bevor mein Sohn 6 wurde war das Thema durch. Seit diesem Zeitpunkt war ich alleinerziehend.
    Der Vater meines Sohns ist ausgezogen und wir blieben in der eigenen Wohnung im Haus meines 3 Jahre zuvor verwitweten Vaters wohnen. Ich arbeite seit 26 Jahren Teilzeit und konnte mich früher um meinen Sohn und heute um meinen Vater kümmern. Mit dem Homeoffice vor fast 3 Jahren wurde das noch leichter. Wir sind ein gutes Team. Jeder hatte zu jeder Zeit seine Aufgaben. Ein Leben ohne Anpassung kenne ich nicht.
    Erst nahm ich Rücksicht auf meine Eltern, dann auf mein Kind und jetzt auf Kind und Vater. Hat alles im Leben vor und Nachteile. Die Beziehung zu Rudi – der noch immer (seit 2008) – eine eigene Wohnung hat ergänzt mein/unser Leben gut. Läuft habe neben meinem Tochter bzw. Mutter „sein“ völlig nebenher.
    BG Sunny

    1. Genau das ist aber das Entscheidende: Anpassung ist immer nötig im Leben. Ohne funktioniert es meiner Meinung nach gar nicht. Und du hast dich in deinem, sicher nicht immer ganz einfachen Leben eingerichtet, deinen Weg gefunden und kommst damit gut zurecht.
      Das ist alles, was zählt.
      Viele Grüße
      Nicole

  5. Bei uns war es ähnlich. Beide Söhne sind direkt nach dem Abitur zum Studium weg gezogen, eins sogar ins Ausland. Beide kamen in den letzten Jahren pandemiebedingt zeitweise zurück. Aber nun sollten sie endgültig raus sein. Ich habe auch Teilzeit gearbeitet. auch gewollt. Nun freue ich mich, dass wir den Kindern gute Wurzeln gegeben haben und sie ihre eigenen Abenteuer erleben. Für mich selbst ist das jetzt auch eine Zeit, von der ich glaube, dass die Chancen die Wehmut überwiegen.

    1. Ja, liebe Britta und das finde ich auch gut, wenn du es für dich so betrachten kannst. Und fühlst, dass da noch etwas ist und bleibt.
      Dieses Gefühl macht so viel wett.
      Liebe Grüße
      Nicole

  6. Ha, das Thema Voll- oder Teilzeitmutter habe ich gar nicht kommentiert. Vermutlich weil ich denke, das muss jeder für sich entscheiden. Wir sind alle unterschiedlich, die Konstellationen sind unterschiedlich und letztlich auch die Kinder. Ich habe bis auf ein einziges Jahr immer mehr oder weniger gearbeitet. Aber sein wir ehrlich: Bei drei Kindern hätte das nicht funktioniert, es war schon bei zweien manchmal sehr, sehr stressig. Ich war nie die wahnsinnig enthusiastische Baby-Mutter. Kinder kann ich besser, wenn sie in ganzen Sätzen reden können ;-) Also fand ich es schön, da mal rauszukommen. Das ist bei vielen anderen Müttern völlig anders und das ist auch gut so.
    Und dass plötzlich der „Verdiener“ abhanden kommt, das kann jedem passieren. Mit einem Teilzeit-Job – Vollzeit neben den Kindern zu arbeiten, hätte ich bis ins Teenie-Alter nur sehr schwer geschafft – ist einem da aber eben auch nicht wirklich geholfen – vor allem nicht, was den Stress als Alleinerziehende angeht. Letztendlich ist das also auch nicht unbedingt die Lösung, die ins Glück führt.
    Liebe Grüße
    Fran

    1. Diese Einstellung ist auch die richtige. Mir ist allerdings sehr häufig begegnet, dass eher das Vollzeitmuttermodell sehr zur Diskussion stand. Hier wäre es aus vielen Gründen auch nur sehr schwer zu bewältigen gewesen, aber am Ende ist die Messe jetzt auch gut gesungen. Unsere Kinder haben sich nie beschwert und sie sind, entgegen vieler nett gemeinter Prognosen, auch nicht unselbständig geworden.
      Liebe Grüße
      Nicole

  7. Danke für Deine so persönliche öffentliche Antwort auf die Frage.

    Drei Kinder SIND ein Vollzeitzeitjob. Klar hättest Du diesen Job partiell an andere delegieren und verkaufen können, aber wenn er Spaß macht, ist das ein ehrenvoller Job. Damit man am Ende nicht nur mit der Ehre dasteht, ist es halt wichtig, die familieninternen Finanzen so verteilen, dass das intern auch als Job abgegolten wird – vor allem im Trennungsfall. Da sehe ich den einzigen Haken an der Sache, denn darum kümmern sich die wenigsten vollständig.

    Dass Ihr immer bewusst damit umgegangen seid, dass die Zeit zu fünft auf Zeit ist, hat bestimmt geholfen. Wie schön, dass Ihr noch Lust habt, Euren Weg weiterhin gemeinsam zu gehen und immer wieder justiert, so dass es für Euch beide passt.

    Alles Gute für Euch 5 – in welchen Konstellationen auch immer!

    1. Vielen Dank! Ja, sie waren in der Tat für mich ein gern gelebter Vollzeitjob. Und mein Mann hat das immer auch so gesehen. Zum Glück.
      Ich bin auch sehr erleichtert und außerordentlich dankbar, dass der Weg zu zweit andauert.
      Ich freue mich, wenn die Antwort auf deine Frage dir gefällt.
      Liebe Grüße
      Nicole

  8. Liebe Nicole, wir haben eine andere Aufstellung. Ich habe die 5 Jahre Erziehungszeit genommen und bin dann 1998 wieder in meinen Beruf zurück. Bis 2010 halbtags, ab 2010 Vollzeit. Das ging gut, ich arbeite in der Nähe und habe die Oma im Haus. bzw die Oma uns. Wir wohnen jetzt, 3 Generationen unter einem Dach. Mein Sohn ist 30, der wohnt ganz oben. Wir, also mein Mann und ich in der Mitte und die Schwiegermutter unten. Als unser Nachbarhaus verkauft wurde, haben wir zugeschlagen und darin wohnt Sarah, meine Tochter, nächsten Monat 29 Jahre alt. Wir sind also irgendwie oft zusammen.
    Eine tTrennung von Sarah fiel mir 2016 schwer, als sie für 5 Monate nach London ging zum arbeiten, im Rahmen ihres Studiums. Wir haben sie hingefahren, 2 Mal besucht und abgeholt. 😂 in meinem Blog sind meine „einsamen Pinkfridays festgehalten. Witzig waren immer meine Outfitshootings, alleine mit Stativ. km Wald.😂 Sarah kam erwachsen, abgenabelt zurück.
    Ach Gossip Girl haben wir auch zusammen geschaut. 😊
    Liebe Grüße Tina

    1. Liebe Tina,
      ich finde das klasse, wenn so ein Modell so gut funktioniert wie bei euch. Wir konnten aus Gründen nie auf Oma zurückgreifen, das war aber auch in Ordnung, denn es ging ja so. Bei uns hätten einige Modelle aus Gründen einfach nicht reibungslos funktioniert.
      Aber ich finde es ja immer gut, wenn jeder seinen Weg geht und findet. Glaube mir, ich musste mich sehr oft erklären oder mehr..
      Liebe Grüße (mir gefiel Gossip Girl)
      Nicole

      1. Ich kanns mir vorstellen. Es gibt immer Menschen, die meinen sie könnten ihre Lebensweise auch anderen aufdrücken. Steh drüber, aber das tust Du ja. 😉
        Ich liebe Gossip Girl. Tolle Mode, etwas verrückte Geschichte, Das war ideal für uns. XOXO Go…ähm Tina 🤭🥂

        1. Man muss, liebe Tina. Denn am Ende bleibt man sonst selbst auf der Strecke. Meist stehe ich drüber, kann aber nach Tagesform auch mal anders sein. 😉😊
          Mir geht es mit Gossip Girl genauso wie dir.
          Liebe Grüße
          Nicole

  9. Wenn ich das so lese, kommt mir mein Leben total chaotisch vor. Bei Dir ist alles in recht ruhigen Bahnen verlaufen und zum Glück bist Du noch mit Deinem Mann zusammen. Sonst sähe es u.a. mit Deiner Altersversorgung eher schlecht aus (es sei denn ihr habt einen interfamiliären Ausgleich für Dein Rentenkonto geschaffen).
    Das ist schon ein Risiko, das Vollzeitmütter da eingehen. Ich weiß wovon ich spreche, denn ich habe zu lange Kinder und kranken Mann versorgt und bin erst mit Mitte 40 wieder richtig in den Beruf eingestiegen und das als ich alleinerziehend war. Das waren keine leichten Zeiten. (Und auch heute noch bin ich voll berufstätig, auch weil meine Rente klein ist. Ein Kinderzimmer ist übrigens unser Shop-Lager. Da wäre gar kein Platz mehr für ein Kind… :-) )
    Insofern fiel mir der Abschied von den Kindern recht leicht. Ich hatte jedes Mal einfach viel weniger Verantwortung zu tragen und später auch weniger Geldtransfers und die Zeit dafür war einfach reif bei jedem.
    Ich dagegen habe mit 50 nochmals geheiratet und die beste Zeit meines Lebens fing an!
    Das Ganze ist nun auch schon um die 20 Jahre her und sie sind alle feine Menschen und „was geworden“ und wir haben viel Kontakt und sie haben uns 6 wunderbare Enkelkinder geschenkt. Und völlig überraschend sind sie nicht in der Welt verstreut, sondern der weiteste (das ist mein Stiefsohn) wohnt in München, die beiden anderen hier am Ort. Das verblüfft mich immer noch. Und es freut mich sehr.
    Ja, so kanns auch gehen…
    Herzliche Grüße,
    Sieglinde

    1. Liebe Sieglinde,
      es tut mir sehr leid, lesen zu müssen, wie es dir leider ergangen ist. Weil es unfair ist. Und dennoch bist du als positiver Mensch daraus hervorgangen. Darauf kannst du sehr stolz sein, denn du du hast dein Leben in die Hand genommen und am Ende hat es sich zum Besten gewendet. Was wiederum mich so sehr freut.
      Und dass dir der Abschied dabei leichtfiel, auch das ist zu verständlich.

      Ja, vielleicht war ich einerseits ein Stück naiv. Andererseits habe ich immer vertraut auf diesen, meinen Mann, wozu es auch bis heute gute Gründe gibt und gab.
      Und ich habe immer gedacht, auch wenn nichts für ewig sein sollte und es wirklich schiefgeht, dasss ich es dann mit meiner Ausbildung im Zweifel schaffen würde. Glaube mir, ich weiß, wie das klingt. Gerade heutzutage.

      Danke für deine lieben Worte.
      Hab eine schöne Woche und liebste Grüße
      Nicole

  10. Das eine oder andere kommt mir bekannt vor. Bei Kind, groß, standen wir auch vor zehn Jahren vor der Frage, ob es denn das Ballett-Internat sein soll. Hätte sie gewollt, hätte sie gedurft. Aber sie wollte nicht. Puh, Glück gehabt… ;-) Aber dann wäre ja immerhin noch Kind, klein, zuhause gewesen.
    Den Spruch mit dem Ende des Mietvertrages mit 18 kenne ich auch. Ich erinnere mich noch sehr gut daran, als mein Mann am 9. Geburtstag von Kind, klein, grinsend zu ihr sagte: „Halbzeit“. Im Moment überstürzen sich hier die Dinge und es sieht so aus, als sei sie ab der nächsten Woche dann doch weg. Die Liebe hat recht spontan zugeschlagen. Und dann hab ich zwei Kinder, die nicht bei mir, aber doch in der gleichen Stadt wohnen. Besser geht es doch gar nicht, finde ich :-)

    1. Ich war heute sehr begeistert, als ich deine Meinung zu dem Thema gelesen habe. Denn wie Ines es schrieb, ist es bei anderen oft ganz anders.
      Was eigentlich schade ist wie ich finde. Denn auch so ist das Leben doch recht spannend.

      Und manchmal sind diese Zack-Entscheidungen auch ok. Besonders, wenn es die Liebe ist..
      Liebe Grüße
      Nicole

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