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3 Wege wie du das Glück siehst und bewahrst

Glück- das ist kein immer währender Zustand und wird von jedem anders gesehen. Und gefunden. Aber es ist immer irgendwo da. Manchmal klein, manchmal groß. Kannst du es sehen?

Ich teile ja jeden Monat meine Momente des Glücks mit euch. Jedes Mal bin ich gerührt und freue mich über eure schönen Reaktionen, ob hier oder auf Instagram.

Nun schrieb mir eine liebe Leserin, dass sie nur schwer auf 10 Momente kommen würde. Deshalb erzähle ich euch heute, wie ich angefangen habe, das Glück zu sehen, finden und zu konservieren.

 

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Glück

Das Glück zu sehen- ist das einfach?

Ich finde, Glück ist ein vielschichtiger Begriff, weshalb ich immer eher von Momenten des Glücks spreche.

Für mich ist es auch nicht immer und immer präsent, sondern will manchmal auch gefunden und gesehen werden. Dazu solltest du dich erst einmal von der Vorstellung frei machen, dass Glück immer etwas ganz Großes und lang Anhaltendes ist. Dass wir einen Anspruch darauf haben.

Glück ist manchmal ganz klein und hat selten etwas mit etwas Materiellem zu tun. Das geht natürlich auch, ist aber keine Voraussetzung.

Wenn du es erst einmal ein bisschen ‚geübt‘ hast, dann siehst du diese Momente des Glücks.

Wie das gelingt, versuche ich euch heute zu erzählen.

 

Glück

Glück zu sehen ist eine Entscheidung- von dir

Auch ich habe nicht immer nur gute Tage oder Phasen. An einem dieser Tage, die Kinder waren noch etwas kleiner, habe ich abends, als sie im Bett waren, gedacht, ich hätte den ganzen Tag nur genörgelt, mich blöde gefühlt und Pech gehabt. Ein doofes Gefühl, oder?

Mit so einem Gefühl wollte ich nicht schlafen gehen und schon gar nicht wieder aufwachen. Denn dann bist du in diesem Teufelskreis, dass es so weiter geht.

Somit habe ich mich also als eines der ersten Male bewusst hingesetzt und überlegt, was hat mich heute eigentlich lächeln lassen? Wofür bin ich dankbar (empfinde ich Glück)?

Da fiel es mir wie Schuppen von den Augen: Diese drei Dinge waren gar nicht schwer zu finden.

  • mein Milchkaffee am Morgen, der so gut duftete und mein Blick in den Garten
  • die abendlichen Umarmungen der Kinder beim Gute-Nacht-Sagen
  • das Kompliment der Nachbarin, dass die Kinder (die ich angenörgelt habe, zu Recht natürlich, wer zweifelt?) immer so lieb Hallo sagen.

Und zack- sooo schlecht war der Tag dann auch nicht mehr.

Glück

Ich habe mich an diesem Tag entschlossen, dass ich mein Augenmerk viel mehr auf diese schönen und manchmal kleinen Momente richten möchte, damit der Tag gut endet.

Selbstredend sorgt das nicht dafür, dass du den ganzen Tag mit Herzchenaugen durch die Welt schwebst, aber es erdet.

Du kannst dich also entscheiden, dich zu ärgern, verzweifelt und traurig zu sein- alles wichtige Gefühle, die wir nicht verdrängen sollten. Aber du kannst das, was dich runterzieht, eben auch aufwerten, indem du dir diese kleinen Dinge bewusst machst. Sodass diese negativen Gefühle nicht die Oberhand behalten.

Glück zu empfinden ist also immer zunächst auch eine Entscheidung. Deine Entscheidung.

1. Das Herz zu öffnen bedeutet, dem Glücksmoment Zutritt zu gewähren

Wie oft laufen wir durch die Welt, weil wir es eilig haben, ohne den Blick nach rechts und links zu wenden, bemerken nichts? Ziemlich oft, oder? Glück

Das versuche ich mir abzugewöhnen und es gelingt immer besser. Denn du kannst so viel dabei wahrnehmen: das kleine Kind, das seiner Mama aufgeregt etwas erzählt, die Sonnenstrahlen, die durch die Wolken stoßen, Wassertropfen auf einer Pflanze, ein Geruch, jemand, der dich anlächelt.

All das können deine kleinen Momente des Glücks sein, du musst nur bereit dafür sein. Und das ist nicht schwierig.

2. Das Gefühl von Freude/Glück zu spüren

Gerade vorgestern ist es mir wieder passiert- ich war mit unserem Sohn unterwegs zu einer Besorgung. Die führte uns an der Weser entlang. Plötzlich kommen wir an den Bogen der Weser am Weserstadion vorbei. Das Wasser glitzert, das Stadion leuchtet im Sonnenlicht, es ist warm und ich spüre: Glück. Über vieles: diese Situation zu erleben, das unverhofft schöne Wetter, unser Zusammensein. Und auch über den Gyros-Rollo, den wir uns kurz vorm Abendessen noch gegönnt haben ;).

Wenn du dir diese Momente so richtig bewusst machst, wirst du sehen, dass es etwas in dir auslöst und kitschig gesagt, dich durchströmt. Kostenlos und doch unbezahlbar, oder? So empfinden zu können und zu dürfen.

3. Wie bewahre ich diese Momente?

Das ist ganz einfach: Ich schreibe sie auf. Dazu gibt es verschiedene Möglichkeiten. Du kannst das in einem Kalender tun, in einem eigens dafür geschaffenen Heft, in deinem Smartphone, an einem Board. Du kannst natürlich, wenn du es dabei hast, auch ein Foto mit deinem Smartphone machen, dann bleibt der Moment auch noch visuell sichtbar. Deiner Phantasie sind da keine Grenzen gesetzt.

Dabei wird dir dann sehr deutlich werden, wie viele Momente du erlebst, in denen du das Glück spürst und du bewahrst sie dir. An Tagen, wo dann mal so gar nichts hinhaut, kannst du nachlesen, was du schon erlebt hast. Oder du malst dir aus, wie es dir besser gehen könnte. Wo du Glück empfunden hast.

Ich habe zwei Glücksbücher: das, in dem ich die Momente, die ich mit euch teilen möchte, festhalte und eines, wo ich jeden Tag drei Dinge eintrage, die mir den Tag versüßt haben.

Das reflektiert immer sehr gut und das Schöne eines Tages bleibt haften. Neigen wir doch dazu, uns eher grau-schwarz zu erinnern.

Glück

 

Glück muss nichts kosten, aber wenn, dann ist das auch Glück

Du siehst, dass das Glück nicht materiellen Dingen zu tun haben muss. Aber wenn das so ist und du dir einen Wunsch erfüllst oder erfüllt bekommst, dann ist das selbstverständlich auch Glück und du darfst, nein, sollst es festhalten.

Wir sehen also, dass das Glück immer und überall irgendwie sein kann oder hervorlugt. Und auch, wenn das Gefühl nicht immer da ist und auch nicht sein kann, es gibt sie, diese Momente. Dabei ist es für dein Gefühl egal, ob es klein oder groß ist. Nur spüren solltest du es. Und dankbar sein. Ist das nicht schön? Und einfach?

Glück

Führst du ein Glückstagebuch? Was ist für dich Glück? Was empfindest du als Glück? Was berührt dich?

 

Give your life a glow,

Eure Nicole

 

 

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20 Kommentare

  1. Eine wirklich interessante und nachvollziehbare Sichtweise. Ich bin wirklich jeden Tag dankbar, dass ich so ein Glückspilz bin. Oder auch dafür, dass ich mir meines großen Glücks immer sehr bewusst sein kann.
    Über Glück habe ich hier schon mal geschrieben. Vielleicht magst Du es lesen.
    Sunny und das Glück KLICK
    BG Sunny

    1. Liebe Sunny,
      Ich finde es schön, dass du auch so empfinden kannst. Ich denke oft, viele tun es viel zu wenig, weil sie immer nach dem großen Ganzen schauen. Ich habe es auch ziwschendurch mal vergessen, aber wie du bin ich mir jeden Tag bewusst und bin auch rasend dankbar dafür. Natürlich verbunden mit dem Wunsch, dass es bleibt.
      Schönes Wochenende und liebe Grüße
      Nicole

  2. Du hast es sehr schön beschrieben liebe Nicole. Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass es nicht mindestens einen kleinen Glücksmoment am Tag gibt – bis auf ganz wenige Ausnahmen. Die Situation am Weserstadion stelle ich mir sehr schön vor. Und die Rollos in Bremen sind legendär. Da kommen gleich wieder Glücksgefühle, wenn ich nur daran denke.

    Liebe Grüße Sabine

    1. Liebe Sabine,
      Du kennst Rollos in Bremen? Ja, die sind extrem lecker und gut, die Auswahl sehr groß.
      Ich es finde es klasse, dass auch du deine Glücksmomente suchst, findest und empfindest.
      Hab eine schöne Woche und liebe Grüße
      Nicole

  3. Achja, das Glück! Oft kommt es besonders klein und leise daher und wird dann fast übersehen oder überhört. Stille bei offener Balkontür im Sommer, das ist auch so etwas, das empfinde ich auch als Glück. Überhaupt Stille.
    Wir waren jetzt ja am Bodensee und da haben wir das öfters verspürt dieses Eintauchen in Stille und auf den blitzblauen See schauen an Stellen, wo wenig oder keine Menschen waren. Nur wir, der blaue See, die Sonne und die Zeit…
    Sehr schön hast Du es beschrieben, wie Du das Glück findest und erkennst und auch oft niederschreibst, was Dich da so durchströmt.
    Ich schreibe es meist nicht auf. Aber ich habe vieles bewusst und erzähle es meinem Mann öfters: „Weißt Du noch, wie…. „oder „Weißt Du noch, als….?“ Durch das Erzählen erleben wir beide dann diese Glücksmomente gemeinsam quasi nochmals. Das verstärkt noch das Glück.
    Es gibt auch Schlüsselmomente des Glücks, die ich mir immer wieder herholen kann, z.B. wenn ich beim Zahnarzt eine Behandlung habe und mich in solch einen Glücksmoment zurückerinnere. Dann ist mein Zahnarzt im Bestfall ziemlich weit weg :-).
    Bewusst wahrgenommenes Glück ist auf jeden Fall eine Lebensmedizin für mich und erleichtert mir selbst, aber auch meinen Mitmenschen das Leben.
    So freue ich mich auch immer über Deine 10 Momente des Glücks, weil ein bisschen davon auch immer zu mir abstrahlt.
    Eine gute, glückliche Woche wünscht Dir herzlich
    Sieglinde

    1. Liebe Sieglinde,
      Ja, ich empfinde so gut nach, wie du dein Glück und deine Glücksmomente zelebrierst. Für mich ist es eine tolle Charaktereigenschaft, wenn man auch das Glück von anderen nachempfinden kann und es auf sich leuchten lässt. Mir geht das auch so.
      Und das Erzählen von Momenten, das gemeinsame Erleben, ja das lässt das alles nur noch lebendiger werden.
      Euer Glück am Bodensee, dass fühle ich direkt mit. Es ist toll, dass du das kannst.
      Diese Sache mit dem Zahnarzt nehme ich als Inspiration aus deinem schönen Kommentar mit, denn da besteht bei mir definitiv noch Lernbedarf.
      Ich wünsche dir, dass das Glück bei dir ist, denn du machst auch andere Menschen glücklich.
      Liebe Grüße und eine frohe Woche,
      Nicole

  4. Ich kann es nachvollziehen, dein Spaziergang an der Weser. Auch ich kann mich begeistern, jedesmal wenn ich über die Brücke über unsere Ruhr gehe. Glück für mich… wenn man das Gefühl hat, keine Sorgen zu haben. Wenn der Kopf Problemfrei ist. Egal wo, wann und wie. Liebe Grüße!

    1. Liebe Mira,
      Das stimmt- auch Leichtigkeit und Freiheit sind ein großes kleines und besonderes Glück.
      Und eben Licht und Wasser.
      Es ist schön zu lesen, dass auch du so empfindest.
      Liebe Grüße
      Nicole

  5. Wie immer ein herzerfrischender, berührender Artikel.
    Da hätten wir also schon Nr. 1 meiner Glücksquellen :-)
    Mich berühren auch die ganz kleinen Dinge. Ein toller Milchkaffee und ein schöner Duft, ein nettes Kompliment, ein inniger Kuss mitten auf der Straße. Ein heißer Tee und ein Strauß Blumen, ein Strahl Sonne, der sich durch reichlich grau gekämpft hat und last but not least:
    Ein tolles Buch, oder ein erinnerungswürdiges Musikstück.
    Es gibt sehr viele Glücksmomente. Und tatsächlich bin ich froh, dass ich 2018 mit dem bloggen angefangen habe, denn am Ende des Tages ist das mein Tagebuch. Im Glück, oder Unglück (wobei man da schon zwischen den Zeilen lesen können muss).
    LG und einen glücklichen Wochenstart,
    Nicole

    1. Liebe Nicole,
      Wie schön, dass es auch die kleinen Momente bei dir schaffen, dich glücklich zu machen. Das ist besonders. Und besonders schön. Und dass auch ich ein Glücksmoment bin- Hachz.
      Hab eine schöne Woche voller glücklicher Momente.
      Liebe Grüße
      Nicole

  6. Liebe Nicole, wieder ein toller Beitrag ist die da gelungen.
    Das Glück sehen….wir sind wieder einmal auf dem gleichen Weg unterwegs!
    Gerade eben komme ich von einem Spaziergang zurück. Begleitet haben mich zwei gute Freunde aus der Heimat, die meinen Mann (der heute, trotz Reha) Geburtstag hat, nachher überraschen wollen. Der Spaziergang führte uns ins nahe Grün, an die Seen und Teiche, die fast direkt an meiner Wohnung liegen. Und ich fühlte großes Glück, dass die beiden über diese nahe Natur so begeistert sind.
    Nur das tägliche Aufschreiben mache ich noch nicht, aber es klingt gut und ich werde daran arbeiten.
    Liebste Grüße, Conny

    1. Liebe Conny,
      Wie du es beschreibst, genauso ist es und fühle ich es auch.
      Es kommt so oft zu kurz und wie schön ist es, dass wir da auch gemeinsam unterwegs sind.
      Alles Liebe und einen glücklichen Sonntag,
      Nicole

  7. Liebe Nicole, was kann es Schöneres geben als am Morgen deinen Beitrag über das Glück zu lesen – da stimmt doch gleich mal positiv für den Tag ;-) Wenn ich die Menschen um mich oft sudern und jammern höre, dann kommt mir der Gedanken, dass es ihnen „zu“ gut geht, dass sie nichts mehr schätzen, dass sie sich an nichts mehr freuen oder es genießen können und zu allem gleich mal ein „Aber“ dahinter schieben. Ich für mich achte eigentlich immer sehr bewusst auf die schönen Momente und es ist doch erstaunlich, wie viele wir erleben dürfen. So hilft es eben in trüben Stunden immer mal wieder, wenn wir sie uns wirklich bewusst machen und unser Augenmerk darauf richten. Ich führe selbst zwar kein Glückstagebuch, aber ich habe vor längerer Zeit mal einen Beitrag dazu geschrieben: https://www.wonderfulfifty.at/be-happy-her-mit-dem-gluecksgefuehl/ .
    Hab einen ganz wunderbaren Sonntag, ein Drücker aus der Ferne und alles, alles Liebe Gesa

    1. Liebe Gesa,
      ja, mir ergeht es auch so, dass ich oft eher ein Aber als etwas anderes wahrnehme. Interessant, dass du es auch so siehst.
      Ich finde auch, dass nicht alles prima ist- wo ist es das schon. Aber doch so vieles.
      Danke für deine mich glücklich machenden Worte am Sonntag.
      Es ist mir ein Anliegen, euch positiv zu stimmen.
      Alles Liebe und eine Umarmung,
      Nicole

  8. Schöner, als Du das hier beschrieben hast, kann ich das nicht formulieren. Ich sehe das mit dem Glück genauso. Vor vielen Jahren, als es mir nicht gut ging, habe ich wie Du jeden Abend drei schöne Momente des Tages notiert. Erst fiel es schwer, am Ende ging es quasi von alleine.

    Nach einem Jahr hatte ich es verinnerlicht, die Glücksmomente zu sehen, und brauchte es nicht mehr, abends zu reflektieren. Ich halte lieber in dem Moment bewusst inne, um ihn zu genießen.

    Einen sonnigen Sonntag wünscht Dir
    Ines

    1. Liebe Ines,
      Ich danke dir! Ja, das Innehalten ist auch sehr wichtig, sonst wird der Moment zu schnell flüchtig. Seitdem ich das mit dem Tagebuch mache, stelle ich fest, dass ich es noch mehr sehe und besonders an Tagen brauche, an denen es nicht ganz rund lief. Dann endet der Tag besser und der nächsre startet schöner.
      Ich wünsche dir auch einen schönen Sonntag.
      Liebe Grüße
      Nicole

  9. Guten Morgen liebe Nicole, ein Glückstagebuch führe ich noch nicht, aber ich werde damit anfangen. Aber schon lange, genau wie Du, genieße ich die kleinen, unauffälligen Momente des Glücks und mir ist es noch nie schwergefallen, sie wahrzunehmen, dafür bin ich sehr dankbar.
    Gerade genieße ich die sonntägliche Stille bei offenem Balkon (etwas frisch, aber herrlich), lese Deinen Blogbeitrag über „Glücksmomente konservieren“, kommentiere und freue mich Dir somit nah zu sein.
    Ganz liebe Grüße
    Sigi

    1. Liebe Sigi einen schönen guten Morgen,
      ein Glückstagebuch hilft viel an nicht so glücklich gelaufenen Tagen, um zu reflektieren, dass nicht alles schlecht war. Darum ja- gewöhne es dir an, es ist eine feine Sache.
      Ich genieße jetzt die Stille bei offener Tür und antworte dir.
      Mir gefällt ja, dass wir da so ähnlich ticken.

      Liebste Drückerlegrüße
      Nicole

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