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Das Tor zur Welt- meine Gedanken dazu

Werbung-Rezensionsexemplar

Das Tor zur Welt-Träume ist ein Buch über die Auswanderergeschichte Hamburgs, deren Dimensionen mir vor dem Lesen dieses Buches so nicht bekannt waren. Es ist das dritte Buch von Miriam Georg, das ich in wirklich kurzer Zeit gelesen habe und ja, ich hoffe, das vierte reiht sich ein. Doch heute möchte ich meine Gedanken zu diesem Buch mit euch teilen.

Leseglück=Das Tor zur Welt

Hamburg- Das Tor zur Welt?

Das Tor zur Welt– Träume ist der erste Teil einer Auswandererreihe der Schriftstellerin Miriam Georg. Und bevor ich euch von dem Buch und meinen Gedanken erzähle, möchte ich an dieser Stelle nicht unerwähnt lassen, wie sehr ich mich über das außergewöhnliche Buchpaket gefreut habe. Vielen Dank an den Rowohlt Verlag für die nette Geste.

Schwenken wir hinüber zum Buch: Mir war, bevor ich dieses Buch gelesen habe, schon bewusst, dass Hamburg und Bremerhaven Auswandererstädte waren. Welche Dimensionen das Ganze jedoch hatte, ich gestehe mein Unwissen ein. Mir war nämlich überhaupt nicht klar, dass die Menschen, die auswandern wollten, nicht nur aus Deutschland kamen, sondern eben auch aus dem Ostblock. Auch die Massen hatte ich so nicht auf dem Schirm.

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Das Tor zur Welt- aus Sicht zweier unterschiedlicher Damen

Das Buch beginnt mit Ava. Ava arbeitet jeden Tag hart auf einem Moorhof im Alten Land. Sie ist die angenommene Tochter, kümmert sich um den Hof, ihre Schwester, die erkrankte und bettlägerige Großmutter. Wenn sie in ihrer fensterlosen Kammer schläft, dann träumt sie vom Meer. Sie weiß, dass ihre Familie in Amerika ist und sie hofft, dass sie sie holen kommt und eines Tages wiedersehen.

Ihr ‚Vater‘ ist Alkoholiker und entsprechend schwieriger wird es auf dem Hof: Nötiges Geld wird für Alkohol aufgewendet, seine Phasen werden länger und seine Arbeitskraft geringer. Eines Tages kommt auf dem Hof ein Brief aus dem gelobten Land Amerika an. Avas Vater scheinen die Sicherungen durchzubrennen und er packt die Familie und das Nötigste und behauptet, wie würden auswandern.

Leseglück=Das Tor zur Welt

Mittlerweile hat die Cholera auch Hamburg erreicht und natürlich erleidet Avas Familie ein schweres Schicksal, wobei nicht alle sterben. Aber Ava bleibt allein zurück und muss sich durchschlagen. Immer wieder spürt sie, dass sie ‚anders‘ als die Armen ist, kann es aber nicht benennen.

So nimmt sie verschiedene Stellen an, bis sie irgendwann dem Fotografen Will Modell sitzt. Der hat seine ganz eigene Geschichte und möchte unbedingt aus eigener Kraft eine Karriere als Fotograf aufbauen. Es kommt, wie es kommen muss- er und Ava verlieben sich. Aber diese Liebe hat aus verschiedenen Gründen (zunächst?) keine Chance. Aber er verschafft ihr einen Job in der sogenannten Auswandererstadt. Diese wurde nach der Cholera von Albert Ballinn erschaffen, damit die Auswanderer vor der Reise untersucht, ggf, isoliert und dann aufs Schiff gebracht werden konnten. Sie freut scih über diese Arbeit und wird dort auf die zweite Hauptprotagonistin treffen.

Claire steht das Tor zur Welt offen

Anders als Ava ist Claire das Kind einer reichen Familie und kennt keinerlei Existenzängste. Sie ist verwöhnt, leidet unter dem Tod ihres Vaters, hat Probleme mit ihrer Impulskontrolle und eckt immer wieder bei ihrer Mutter an, der ihr Ansehen in der Gesellschaft gerade nach dem Tod ihres Mannes unendlich bedeutsam ist. Umso schlimmer, dass Claire in amourösen Dingen den einen oder anderen Fauxpas begeht.

Claire rebelliert, wo sie kann, wird von der Liebe enttäuscht, geht eigenartige Wege. Der Arzt der Familie, deutlich älter als sie ist, aber ein begehrliches Auge auf sie geworfen hat. Er attestiert ihr die Krankheit dieser Zeit, wenn Frauen nicht unterwürfig waren: Hysterie.

Leseglück=Das Tor zur Welt

Niemand, der sie kennt, glaubt so recht daran. Eine Freundin ihrer Mutter rät ihr, eine Bekannte aufzusuchen. Diese ist keine andere als Emma, sie spielt eine wichtige Rolle in den beiden Elbbüchern.

Um Claire noch mehr unter seine Kontrolle zu bringen, beschafft er ihr die Arbeit in der Auswandererstadt. Und da kreuzen sich dann Avas und Claires Weg, der die beiden nach anfänglichen Schwierigkeiten zusammenbringt. Unwiderruflich und doch…

Claire verschwindet und Ava?

Mehrere verschiedene Abläufe sorgen dafür, dass Ava ihre geplante und hart zusammengesparte Auswandererreise nicht antreten kann. Und Claire verschwindet.. Was passiert ist? Nun, das solltet ihr dann selber lesen. Aber eine Begegnung von Ava und Claires Mutter bildet ein Rätsel zur Fortsetzung des Buches.

Wie gefiel mir Das Tor zur Welt?

Für mich war es nicht ganz einfach, in das Buch hineinzukommen, dann las es sich aber gewohnt flüssig und vieles war eben auch historisch informativ. Was ich nicht verstanden habe, war das kurze Intermezzo von Emma in dem Buch. Denn auch für Leser, die die beiden Elb-Bücher nicht kennen, war das nicht so aufschlussreich. Dafür war es zu schnell vorbei. Das Geheimnis um die Mutter Avas ist angeteasert, aber absolut nicht klar. Es ist also, wenn man mit Neugierde ausgestattet ist, quasi ein Muss, den zweiten Teil zu lesen.

Das finde ich aber gar nicht schlimm.

Wem empfehle ich das Buch?

Natürlich empfehle ich es allen, die solche Geschichten lieben, die sich auf Fortsetzungen freuen. Und denen, die ’spielerisch‘ und historisch in die Auswanderergeschichte eintauchen wollen. Denn ich gestehe, dass mich der Teil des Romans aus vielen Gründen enorm fasziniert hat:

  • Wie zur damaligen Zeit ein derart logistisches Problem bewältigt wurde
  • Wie das Projekt Auswandererstadt auf die Beine gestellt wurde
  • Wie groß und unterschiedlich der Wunsch der Menschen nach Veränderung war
  • Was für Riesenunterschied aufgrund der Finanzen und Herkunft gemacht wurde
  • Was die Menschen auf sich nahmen in der Hoffnung auf ein besseres Leben

Zusammen mit der Geschichte um die beiden jungen Damen ergibt sich also eine gute und historische Mischung. Ich bin schon sehr gespannt auf den zweiten Teil. Vor allen Dingen darauf, ob sich meine Fragen klären werden.

Leseglück=Das Tor zur Welt

Würdet ihr das Buch gern lesen wollen? Seid ihr auch immer ungeduldig, wenn es Fortsetzungen gibt?

Give your life a glow,

Eure Nicole

 

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12 Kommentare

  1. Liebe Nicole,
    das klingt in jedem Fall nach einer interessanten Geschichte – ich mag es, wenn ’s reale historische Hintergründe gibt. Zu welcher Zeit spielt die Geschichte? Ich schätze mal aufgrund der Kleidung der Damen auf dem Cover, zwischen Achtzehnhundertspät und Neunzehnhundertfrüh?
    Was Fortsetzungen betrifft, bin ich immer ein wenig hin- und hergerissen. Einerseits ziehen mich manche Bücher / Protagonisten so in ihren Bann, dass es mir schwer fällt, sie gehen zu lassen, und da bin ich dann über eine Fortsetzung dankbar, andererseits hängt man eben recht lang dran an solchen Geschichten – und manche (wie z.B. Outlander, das ich gern lese) sind ja quasi „endlos“…
    Herzliche Mittwochsgrüße, Traude
    https://rostrose.blogspot.com/2022/09/juli-august-2022-teil-2-und-weiter-geht.html

    1. Ja, ich weiß genau, was du meinst, liebe Traude. Für mich ist es schwierig, wenn zu viel Zeit dazwischen ist. Aber das geht hier.
      Und es spielt genau zu der Zeit ;).
      Liebe Grüße
      Nicole

  2. Das Buch habe ich auch gelesen und möchte alleine schon deshalb Band 2 lesen, weil ich wissen möchte, wer Avas Mutter ist.

    Wer Emma nicht kennt, versteht die Handlung trotzdem. Das war für mich nur ein kleiner Sidekick.

    Mich hat beim Lesen gestört, dass die ersten 90 Seiten mit dem schlimmen Leben von Ava sich so zogen. Die habe ich teilweise nur quer gelesen. Aber dann war ich wieder voll dabei.

    Mir war nicht klar, wie früh die Auswandererjahre schon eingesetzt haben.

    Einen schönen Abend wünscht Dir
    Ines

    1. Ich teile alles, was du sagst. Aber der Sidekick war mir zu kurz ;).
      Darum bin ich sehr gespannt auf Band 2.
      Hab eine feine Wochenmitte und liebe Grüße zu dir
      Nicole

  3. Stimmt, vom Göga sind damals auch Verwandte ausgewandert. Okay bevor er geboren wurde. Kling interessant. Sehr süß finde ich, dass man Dir so ein Rundumpaket geschickt hat. 😁
    Liebe Grüße Tina

  4. Ach, das ist ja ein schöner Buchtipp. Da ich in Hamburg geboren bin und meine Kindheit in der Nähe von Bremerhaven verbracht habe und auch das alte Land kenne, fühle ich mich bei deinen Zeilen direkt heimisch! Das Buch werde ich auf meine To-Do-Liste setzen.

    Liebe Grüße
    Christine

    1. Vielen Dank, liebe Christine. Ich habe meine Kindheit UND 50 Jahre meines Lebens IN Bremerhaven verbracht… Wo lebtest du?
      Liebe Grüße
      Nicole

    1. Wenn sie hierher kamen, dann ist das wohl richtig. Aber zunächst sind alle in die USA ausgewandert. Und das waren offenbar echt viele…
      Liebe Grüße zu dir
      Nicole

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