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Der Teufel auf der Schulter

oder: Warum ich Auge um Auge nicht mag

Die letzte Woche war eine wirklich schöne Woche, die viele besondere Dinge bereithielt. Aber wie das immer so ist, saß da ab und an auch dieser kleine Teufel auf meiner Schulter, der ein bisschen den Glow stören wollte. Ist es ihm gelungen?

Kennt ihr das Gefühl, dass der Teufel auf der Schulter sitzt?

Ich erinnere mich dabei immer an den ersten OTTO Film, bei dem ihm Engel und Teufel auf der Schulter sitzen und miteinander kämpfen. Ich habe in dieser Woche mehr oder minder unfreiwillig (manchmal liest man weiter, obwohl man schon weiß, dass es nervt) bei Instagram eine ‚Abrechnung‘ gelesen.

Die betreffende Person ließ sich darüber aus, dass sie von manchen Followern keine Likes mehr bekommt, sich nicht wertgeschätzt fühlt und diesen Personen deshalb entfolgt. Das hat mich beschäftigt, denn ich habe kurz darüber nachgedacht, wie ich das finde. Oder wie ich reagiere.

Gedankenfluss- Der Teufel auf der Schukter

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Auge um Auge? Oder einfach laufen lassen?

Es geht in dem eben erwähnten sozialen Medium immer auch um Wertschätzung, die wir durch Likes oder Kommentare ausdrücken können oder auch gerne sollten. Einige der Personen dort bitten immer wieder darum, auch massiv. Ich mache das nicht, weil ich Vertrauen in meine Leser und Follower habe, dass sie das wissen und es ohnehin tun. Auch wenn ich mich natürlich freue wie ein Schnitzel, wenn ihr mich hier oder dort weiterempfehlt oder kommentiert.

Dazu gehört zur Wertschätzung aber auch, dass man selbst auch darauf antwortet oder interagiert und nicht nur kassiert.

Aber entfolge ich jemandem, weil er meine Beiträge nicht likt? Kommentiere ich in Blogs und diesen Medien nur, damit ich etwas zurückbekomme?

Gedankenfluss- Der Teufel auf der Schukter

Mir ist das bisweilen fremd. Ich mache Dinge, weil sie mir Spaß und Freude bereiten. Ich schenke ein Herz, wenn mir etwas gefällt. Und keins, wenn ich es nicht so mag. Weil ich es da so halte, wie im Rest meines Lebens: authentisch eben.

Aber weil XY jetzt dreimal nicht auf einen Beitrag oder Post reagiert hat, bedeutet das nicht, dass ich ihm entfolge. Denn die Wahrheit ist doch, dass ich nur lese und folge, was mir in der Grundtendenz gefällt.

Der Teufel auf der Schulter stellt unangenehme Fragen

Dennoch steckt dieses Teufelchen ja nicht nur im Detail, sondern sitzt auch ab und an auf meiner Schulter und stellt diese Fragen. Ich mache mich davon nicht frei.

Aber und das ist der Unterschied: Ich mache dieses Auge um Auge nicht mit. Denn es tut mir nicht gut, weil es Gedanken gefangennimmt, die ich an anderer Stelle viel besser einsetzen könnte. Es ändert sich nichts, wenn ich mich auch ‚blöd‘ verhalte.

Klar, ist es schöner, wenn jemand kommentiert und das gegenseitig ist. Was hindert mich aber daran, zu schreiben oder zu sagen, wenn ich etwas schön finde? Das macht doch auch mir ein gutes Gefühl und klar ist es schön, wenn etwas zurückkommt. Wenn nicht, dann habe ich trotzdem etwas Glow gespendet, der auch bei mir ein schöneres Gefühl auslöst als dieses ‚Hehe, dem habe ich es aber gezeigt‘.

Gedankenfluss- Der Teufel auf der Schukter

Wie begegne ich meinem Teufel auf der Schulter?

Ich würde ihn nicht unbedingt als einen Freund bezeichnen, aber sehr wohl als einen Hinterfragenden oder Kritiker. Denn oft spiegelt er ja auch die eigenen Zweifel wider. Was mache ich also, wenn er sich zeigt?

  • Ich hinterfrage mich, warum das gerade passiert (Angst, Zweifel, Unzufriedenheit)

Dann analysiere ich das für mich: Welchen Grund gibt es? Habe ich es aktiv in der Hand? Wenn ich es aktiv ändern kann, dann los. Wenn es nicht meine Story ist, dann kann er auch dorthin verschwinden. Das ist nicht immer so einfach, aber es klappt.

  • Ich spreche mit mir vertrauten Personen darüber

Wenn ich ihn alleine nicht geschubst bekomme, dann spreche ich mit Menschen, denen ich vertraue darüber, warum der Teufel meint, sich dort breitmachen zu müssen. Oft ändert das meine Sichtweise oder beruhigt mich. Er zieht dann von selbst weiter.

  • Ich überlege, wie ich die Situation künftig vermeiden kann

Es ist ja nicht generell schlecht, sich hin und wieder zu hinterfragen. Aber wenn Trigger immer wieder auftauchen, dann versuche ich das generell abzustellen.

Trotz des Diabolos gibt es kein Auge um Auge

Ich bin ein Mensch vom Typ überlaufendes Fass oder der klaren Worte. Gepaart mit Harmoniebärchen. Kleinere und größere Racheschritte liegen mir überhaupt nicht, weil ich eben auch nicht so behandelt werden möchte.

Genauso wenig, wie ich beleidigt sein mag. Darum tausche ich mich zwar ab und an mit dem Teufel auf meiner Schulter aus, aber lasse eventuelle Rachegelüste gar nicht erst zu.

Wie behandelt ihr euer Teufelchen und taucht er auch bei euch auf? Kommentiert ihr nur, wenn ihr es zurückbekommt?  Gedankenfluss- Der Teufel auf der Schukter

Startet gut in die schon letzte Septemberwoche.

Alles Liebe,

Nicole

 

 

 

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14 Kommentare

  1. Hmmm. Auf Instagram folge ich tatsächlich nur Leuten (Musikern, Bloggern, Influencern, Themenstiftern) die ich in meiner Timeline haben will. Die mir sympathisch sind und deren Stories ich gerne schaue.
    Dass ich im Gegenzug sehr wählerisch mit meinen Followern bin, sieht man an den „Zahlen“. Nicht umsonst krebste ich seit bestimmt 5 Jahren etwas bei der gleichen Zahl herum. Was möglicherweise auch daran liegt, dass ich kaum etwas poste.

    Ich habe tatsächlich wenig Zeit und lese hier wie da nur bei Leuten, mit denen ich eh schon laaaange im Austausch stehen. Das muss dann schon was ganz besonderes sein, dass ich hier „einseitig“ Zeit investierte. Und solche, die mir immer so ein bisschen „besser“ wirken wollen, die bekommen weder mein Folgen, noch meine Herzen oder gar Kommentare. Ebenfalls hier wie da.
    Also keine „Währung“. Für mich ist Social Media für alle. Sollte kostenlos sein und nicht von elitären Grüppchen und „Herabseher(innen)“ dominiert werden. Also ja. Ich bin da sogar sehr berechnend. Dafür bin ich einfach schon zu lange „im Geschäft“. Zudem konnte ich überhebliche „Bussi-Bussi-Schnösel“ noch nie ausstehen.
    BG Sunny

    1. Dann handhabst du es, in anderen Worten, so wie ich. Bussi-Bussi in oberflächlich ist auch nicht meine Welt, auch wenn ich gerne Zuneigung verteile.
      Ich bin also komplett bei dir, wir formulieren nur anders.
      Spätsommerliche Grüße
      Nicole

  2. Liebste Nicole,
    Bei mir sind es keine Harmonibärchen, sondern „ich spreche in Blümchensprache“, wie mein Mann immer meint… Aber sonst bin ich ganz bei dir und sehe das genauso.
    Ich habe mir vor Jahren ein Tattoo stechen lassen, das besteht aus Teufel und Engel. Und weisst du, wo sich das befindet?
    Auf meiner Schulter 🤭😃.

    In diesem Sinne 🙋🏼‍♀️ich umarm dich.

    LG Conny

    1. Die beherrsche ich auch und finde sie nicht schlimm, die Blümchensprache.
      Das Tattoo hat dann ja den besten Platz und ich mag, dass wir da einer Meinung sind.

      Eine Umarmung zu dir zurück
      Nicole

  3. Hier kann ich ja nur bei Blogs mitreden, da ich nie nicht auf Insta war.
    Bei Blogs also kommentiere ich immer dann, wenn ich mich angesprochen fühle von einem Post. Entweder, weil der Post so klasse war oder ich die Person dahinter so interessant und sympathisch finde, dass ich gern kommentiere. Im Idealfall – und der kommt bei den von mir bevorzugten Blogs praktisch immer vor – kommt beides zusammen. Ob diese dann auch bei mir kommentieren, habe ich erst in zweiter Linie im Blick. Natürlich freue ich mich sehr, wenn jemand sich die Zeit nimmt und die Mühe macht und sich angesprochen fühlt zu kommentieren. Das ist ja klar, ich gebe mir ja auch Mühe etwas Interessantes zu schreiben, schließlich will ich niemanden langweilen…
    Das Wichtigste aber ist, dass ich selbst entscheide. Ich habe auch schon Blogs aufgehört zu lesen und zu kommentieren, wenn mir die Richtung nicht mehr gefallen hat. Einen Teufel lasse ich da aber nicht ran und allzu sehr ärgere ich mich auch nicht. Ich habe es ja selbst in der Hand, wie ich mich entscheide. Und Auge um Auge war noch nie eine gute Lösung, es sei denn alle wollen am Schluss blind sein…
    Ich aber will sehen und lesen und mich freuen! Darüber, dass ich kommentieren kann und darüber, dass jemand auch bei mir liest und kommentiert. Einen wirklich unfreundlichen Kommentar hatte ich noch nie, nur mal Spams aus Ländern von Irgendwo… Soviel Interaktion und das von zuhause aus, das ist doch ein Traum.
    Also, ich liebe meine Blogosphäre!
    Herzlich, Sieglinde

    1. Ich liebe meine Blogosphäre auch sehr und teile alle deine Sätze zur Gänze. Ich finde eben nur wichtig zu erwähnen, dass ich es ziemlich komisch finde zu sagen, ich like oder kommentiere nicht mehr, weil ich nichts zurückbekomme, so wie in diesem Beitrag geschehen.
      Denn ja, ich gebe gerne etwas zurück, zumal man manche Blogschätze dadurch auch erst entdeckt. Natürlich freue ich mich über jeden einzelnen Kommentar und jede Weiterempfehlung. Wenn ich kommentiere, dann mit Herz und weil es mir gefällt. Wenn dann etwas zurückkommt, dann ist es doppelte Freude.
      Und ich hoffe, du bleibst noch ganz lange hier.

      Liebe Grüße zu dir aus dem schönen Spätsommer,
      Nicole

  4. Es kann schon passieren, dass man ein Bild übersieht, gerade wenn man selbst sehr vielen folgt. Man hat auch später eben 2 likes auf einmal schenken. Natürlich ist es frustrierend, wenn die Zahl klein ausfällt und jemand sich sehr viel Mühe und Kraft reinsteckt. Ich kann es nachvollziehen. Ich kann mich beklagen aber betteln um likes mach ich nicht. Ich hoffe immer noch, dass einer mir folgt, weil er mich mag. Da kommen likes von alleine. Der Rest wird sowieso von Insta gesteuert. Liebe Grüße und eine schöne Woche 🌞

    1. Ich folge dir, weil ich dich mag. Und ich sehe es genauso wie du: Ich mag den Austausch und ich like gern, wenn mir etwas gefällt.
      Schön, dass du es auch so siehst.

      Liebe Grüße
      Nicole

  5. Dieses „Geben-Nehmen“ zwischen Bloggern ist eine heikle Situation.
    Auf Instagram berührt es mich nicht sonderlich, obwohl ich jedes Like feiere, das ich bekomme.
    Aber auf dem Blog ist das etwas anders, denn die Kommentare zeigen Aufmerksamkeit und Respekt für das, was ich tue.
    Natürlich möchte ich mich auch in den Artikeln der Blogger bedanken, die mir folgen und schreiben.
    Aber ich lese auch einige Blogs, die nicht einmal wissen, dass ich existiere – in diesem Fall ist es reines persönliches Interesse an bestimmten Berichten.
    Bisher habe ich nur einen Fall erlebt, in dem ein bekannter Blogger von einem Tag auf den anderen einfach aufgehört hat, Kommentare auf meinem Blog zu hinterlassen. Zuerst habe ich weitergemacht, immer mindestens 10 Artikel kommentiert, dann habe ich auch aufgehört.
    Ich denke schon, diese Aufmerksamkeit ist, wie das Leben, ein Geben und Nehmen! ;)
    Liebe Grüße,
    Claudia

    1. Ich feiere auch jedes Like und ich freue mich, sowohl hier als auch dort, über jeden Kommentar. Aber ich kommentiere, weil mir der Beitrag gefällt. Klar ist es toll, wenn etwas zurückkommt. Und wenn nie etwas kommt, finde ich das auch nicht schön. Aber ich meinte die Grundintention und die sollte Freude sein.
      Genauso wie ich finde, dass man seine Freude und Dankbarkeit auch zeigen kann. Für mich ist es schön, dass ich merke, dass jemand meine Beiträge mag und sich dann die Mühe macht, mir einen Kommentar zu schicken.

      Im Grunde mache ich das genau wie du. Und ich denke, so ist es auch genau richtig und menschlich fein.

      Liebe Grüße
      Nicole

  6. Manches Verhalten auf Instagram ist wirklich Kindergarten. Vielleicht sollten die Personen einmal über den Algorithmus nachdenken. Mir werden zum Beispiel nicht immer alle Posts angezeigt von Accounts, denen ich folge. Ich bin mittlerweile auch dazu übergegangen, keine Follower mehr zu entfernen, weil das einfach nur noch zeitfressend ist. Dadurch bin ich wesentlich entspannter, weil es mir egal ist. Seit dem „blauen Haken“ kümmert sich Meta ja eh nicht mehr um die Leute, die nicht bezahlen.

    Liebe Grüße
    Sabine

    1. Ich mache es genauso. Es nervt mich, wenn ich Zeit damit verbringe, die Profile zu löschen, nur damit sie einen Tag später wie Pilze aus dem Boden schießen. Nur die schleimigen Kommentare, die lösche ich konsequent weiter.

      Mir geht es genauso mit den angezeigten Beiträgen. Momentan mag ich den Austausch und die Inspiration noch zu sehr, aber die Entwicklung, die ich sehe,mag ich nicht so gern.

      Liebe Grüße und eine schöne Woche für dich
      Nicole

  7. Wie froh ich beim Lesen doch gerade bin, Instagram gelöscht zu haben! Diese Jammerei in den Stories, dass man auf einmal viel zu wenig Fame für die Mühe bekommt, ging mir immer auf den Zeiger und hat bei mir dazu geführt, dass ich die Accounts gemuted oder entfolgt habe, wenn mir nicht persönlich an dem Menschen dahinter etwas lag.

    Bei Blogs finde ich es schon schöner, wenn man weiß, dass jemand auch mal bei einem vorbeischaut, wenn ich dort sichtbar Leserin bin. Aber es ist keine Bedingung für mich, denn ich lese den anderen Blog, weil er mich interessiert. Allerdings kommentiere ich dann dort eher selten.

    Ich denke bei Engel links – Teufel rechts an den Song von Fettes Brot, den ich großartig finde.

    Komm gut in eine von guten Geistern begleitete Woche!

    1. Ich freue mich wie du, wenn man sichtbar liest und zurück gelesen wird. Aber es ist kein Hauptkriterium für mich wie bei dir.
      Dein Schritt bei Insta war definitiv nicht falsch, ich denke das oft, wenn ich so etwas bemerke wie dieses nach fame lechzen. Schlimm finde ich auch, ein brisantes Thema zu eröffnen, um dann nicht mit den Kommentaren einverstanden zu sein.

      Es bleibt furios.

      Hab du ebenfalls eine begeisterte Woche.

      Liebe Grüße
      Nicole

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