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Die Ferne Hoffnung- eine Familiensaga

Das Buch Die ferne Hoffnung liegt schon etwas länger auf meinem Bücherstapel und wartet darauf, von mir gelesen zu werden. Es war ein Geschenk zu meinem Geburtstag und ich ‚arbeite‘ meinen SuB nach Eingang und Mix ab. Die Rezensionsexemplare haben immer einen kleinen Vorrang, sind sie ja neben dem Vergnügen auch Arbeit.

Die ferne Hoffnung- die Hansen Saga

Was vor Jahren noch irgendwie selten passierte, hat sich bei mir stark intensiviert: Ich lese gern historische Romane. Wenn sie gut in einer Geschichte verpackt sind, umso lieber. Die ferne Hoffnung* ist eine Familiensaga. Würde sie mich abholen oder gar mitnehmen?

Ich war schon sehr neugierig, zumal es eine sehr lange Reihe sein wird, die ich im Falle von Gefallen lesen würde. Also, bei Regen und Kühle im April unter die Decke gekuschelt, habe an die Tür der Familie Hansen geklopft und bin eingetaucht in ihre Welt um 1890.

Wer sind die Hansens?

Die Hansens sind eine Hamburger Kaufmannsfamilie, die ein florierendes Kaffeeunternehmen besitzen. Dann passieren verschiedene unschöne Dinge, die der alte Patriarch zum Anlass nimmt, seinem Leben ein Ende zu setzen und seine drei Söhne völlig unerwartet in die Unternehmensstruktur und dessen Probleme zu schießen.

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Und die Probleme sind groß, sehr groß. Können die drei Söhne das Unternehmen retten?

Die ferne Hoffnung-Leseglück

Ein Rettungsplan und eine Familiengeschichte

Zunächst erscheint alles so, wie uns oft Familien dieser Zeit gezeigt werden: Einer der Söhne ist noch unverheiratet, die anderen beiden haben (verwöhnte) Frauen und jeweils zwei Kinder.

Den drei Hansen-Männern wird schnell klar, dass sie großes bewegen müssen, um Unternehmen und Familie vor dem Bankrott zu bewahren. So fahren sie nach Wien, um dort nach Lösungen zu suchen. Und eine davon wird ihnen quasi auf süße Art präsentiert. In Wien wird viel darüber spekuliert, dass Kakao das Geschäft der Zukunft sei.

Die drei beschließen, ihren Kaffeehandel um den Handel mit Kakao zu erweitern. Wie es der Zufall will, wird ihnen eine Plantage in Kamerun angeboten. Es ist schnell klar, dass das nur funktionieren kann, wenn einer der Brüder vor Ort ist. Und so erklärt sich Robert bereit, mit seiner Familie nach Kamerun zu gehen.

Der Traum, der auch ein Albtraum ist

Der zweite Bruder, Karl, geht alleine nach Wien, um dort den Kakao der Hansens zu vertreiben. Und Georg bleibt mit seiner Familie in Hamburg, um die dortigen Geschäfte weiterzuführen. Die ferne Hoffnung liegt im Anbau und Vertreib des Kakaos.

Für Elisabeth, Roberts Frau, ist dieser Umzug ein Albtraum. Fern der Hamburger Gesellschaft, bei ‚Wilden‘ (wie sie es nennt) zu wohnen, das erscheint ihr unmöglich. Martha, eine der Töchter, sieht es ähnlich, während Luise voller Begeisterung in das neue Leben eintaucht und sowohl die Schönheit des Landes als auch die Arbeit als ihre Berufung sieht. Sie kann sich nicht vorstellen, jemals wieder nach Hamburg zurückzukehren.

Ein Besuch ändert alles

Während Karl in Wien seinen Weg geht und dort für die Firma ein Standbein erschafft, lernt er Therese kennen. Als Frau und Freundin mag er sie, die beiden heiraten. Aber nicht alles läuft glatt, denn Karl spürt, dass irgendetwas bei ihm anders ist.

Als Robert und seine Familie an Weihnachten Hamburg besuchen, beschließt Roberts Frau, nicht wieder nach Afrika zurückzukehren. Sie bleibt mit Martha in Hamburg, während Robert und Luise nach Kamerun zurückkehren, um die Plantage weiterzubetreiben. Luise merkt sofort, wie sehr sie das Land und den Sohn des Verwalters vermisst hat. Sie möchte nie mehr fort.

Unterdessen zeigt Elisabeth im fernen Hamburg ihr wahres Gesicht…

Wie mir Die ferne Hoffnung gefallen hat

Das Buch beinhaltet eine feine Mischung: Historie, deutsche Kolonien, Verrat, die Rolle der Frau in dieser Zeit, Spannung und feine Sprache.

Mich hat das Buch von Anfang an in seinen Bann gezogen. Es war interessant zu lesen, wie früher oft Geschäfte gemacht wurden: nämlich mit Handschlag und persönlichen Bindungen.

Es war interessant zu lesen, wie die Hansen-Männer ihr Schicksal in die Hand nahmen und wie die Familie darauf reagierte bzw. damit umging. Ich war teilweise auch geschockt über die Sprache wie die damaligen Bewohner über die Einwohner Kameruns sprachen, dass es offenbar nur wenige gab, die sich überhaupt auch für deren Kultur und Leben interessierten. Auch die unterschiedliche Förderung von Frauen fand ich wieder sehr faszinierend. Die Engstirnigkeit und Reaktionen anderer Beteiligter waren ebenso verblüffend wie auch merkwürkdig. Aber es war eine andere Zeit.

Es war spannendes Leseglück und ich werde nach und nach die weiteren Teile lesen wollen. Wie das mit meinem SuB zusammengehen wird, werde ich dann sehen. Auf jeden Fall bekommt ihr eine volle Leseempfehlung von mir.

Findet ihr solche Familiengeschichten auch faszinierend? Die ferne Hoffnung-Leseglück

Give your life a glow,

Eure Nicole

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4 Kommentare

  1. Eigentlich lese ich solche historischen (Handels-) Familienromane sehr gern. Aber die Zeit! Doch deiner klingt wirklich verlockend.
    Dass die Kolonialzeit leider eine sehr unrühmliche war, hat viel Ungutes gebracht. Auch wenn wir die „Kolonialwaren“ (bei uns gab es tatsächlich Geschäfte mit diesem Namen) dadurch bekommen haben wie Kakao, Kaffee, Tee… so war und ist der Preis viel zu hoch für die Ursprungsbevölkerung. Die Herrenmenschen kamen einfach über sie. Das waren aber nicht nur die Deutschen, sondern auch die Engländer, Niederländer, Franzosen… so viele haben sich schrecklich und unmenschlich benommen. Die Folgen sind bis heute zu spüren.
    Eine Art Handschlaggeschäfte kenne ich auch noch heute. Es gibt einige Lieferantinnen bei mir im Shop, bei denen dies quasi so geht. Ich finde das wunderbar.
    Liebe Grüße
    Sieglinde

    1. Ja, das wird in dem Buch auch erwähnt. Dass es die Deutschen nicht allein waren. Das macht es aber leider nicht besser. Meine Ur-Oma hat diesen Begriff des Kolonialwarenladens auch genutzt…
      Zu dir passen solche Handschlaggeschäfte auch, denn ich nehme dich als sehr verbindlich und zuverlässig wahr…
      Das Buch würde dir gefallen, da bin ich sicher.
      Liebe Grüße
      Nicole

  2. Genau diesen Mix fand ich auch so schön und das Verhalten der meisten Deutschen in Kamerun hat mich im Detail ebenso schockiert. Luise ist eine schöne Identifikationsfigur beim Lesen, auch Karl mochte ich sehr. Mit Robert und Georg wurde ich weniger warm.

    Diese Art Handschlaggeschäfte gibt es in Hamburg nach wie vor. Natürlich wurden sie weniger, aber von der Bildfläche verschwunden sind sie nicht.

    Weiter gutes durch den SuB lesen wünscht Dir
    Ines

    1. Wir lesen sehr ähnlich, denn so ging es mir auch mit den Charakteren. Ich denke, ich werde demnächst mal Band 2 bestellen..
      Viele Grüße und einen feinen Mittwoch
      Nicole

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