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Diplomatie 1962- Red Traitor

Ich habe euch ja schon einmal erzählt, dass ich eine Leidenschaft für Spionagebücher hege. Auch wenn sie mir manchmal unheimlich sind, es fasziniert mich doch. Und so landete Red Traitor auf unserem gemeinsamen Bücherstapel.

Red Traitor- zwischen Wahrheit und Fiktion

Red Traitor– die Handlung spielt sich vor bzw. im Hintergrund der Kuba Krise im Jahre 1962 ab. Ich habe das Buch aus meiner Neugier für Spionage heraus für den Urlaub gekauft. Da mir das Elbleuchten quasi dazwischen rutschte, habe ich es erst zu Hause zu Ende gelesen. Und es hat mich gefesselt, fasziniert und ich habe mir gleichzeitig die Frage gestellt, was eine derartige Diplomatie wohl in der aktuellen Situation hätte ändern können oder ob so etwas auch heute möglich gewesen wäre.

Red Traitor-Lesetipp

Die Geschichte

Alex Wassin arbeitet für den KGB als Agentenjäger. Sowohl intern als auch extern. Er wird damit beauftragt, einen möglichen Maulwurf beim KGB zu enttarnen. Niemand außer ihm scheint für diese Aufgabe geeignet. Gibt es diesen Maulwurf? Was bezweckt er?

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Während er also seine Jagd beginnt, spielen sich nebenbei mehrere Szenarien ab, die die Welt maßgeblich in ihrer fragilen Ruhe erschüttern und teilweise bis an den Rand eines 3. Weltkrieges bringen.

Russland stationiert im Rahmen des kalten Krieges heimlich Atomwaffen auf Kuba. Dieses soll in erster Linie der Abschreckung dienen, denn zu diesem Zeitpunkt haben eben jene Waffen eine zu kurze Reichweite, um in Russland zu verbleiben. Außerdem gilt es als Reaktion der von den USA in der Türkei stationierten Raketen.
Als die USA dieses herausfinden, laufen die Drähte heiß, die Situation zwischen Chruschtschow und Kennedy wird immer angespannter.

Red Traitor-Lesetipp

Die Russen entsenden zur Verteidigung vier U-Boote, die ebenfalls mit nuklearen Sprengköpfen ausgestattet sind. Davon wissen allerdings nur ausgewählte Teile der Besatzung, der Rest ist ahnungslos.

In Russland erfährt Wassin von einer Operation namens Anadyr und versucht, das Netz um den Maulwurf enger zu ziehen. Noch ahnt er nicht, wie viel von dem Erfolg seiner Operation abhängen wird, dass er im Begriff ist, über Krieg und Frieden zu entscheiden.

Ihm ist zunächst auch nicht klar, dass es neben dem Maulwurf auch noch andere Verräter gibt, die Böses im Schilde führen und nur die eigene Macht vor Augen haben. Soll er mit der Suche abgelenkt werden? Wer spielt welches Spiel?

Es wird heikel bei Red Traitor

Als die vier russischen U-Boote in ‚feindliches‘ Gewässer vordringen, werden sie natürlich von den äußerst wachsamen Amerikanern entdeckt. Der russische U-Boot Kapitän hat den Kontakt zu seinem Kommandanten verloren und so ist es auch seiner Einschätzung und Geduld geschuldet, dass nichts Schlimmeres passiert.

Ebenso geben die Amerikaner den Russen deutliche Zeichen, dass sie keine Eskalation wollen. Während einer der russischen Kapitäne kurz davor ist, seine Waffen abzufeuern, gelingt es einem mitgereisten Offizier haarscharf, die Situation zu befrieden.

Red Traitor-Lesetipp

Während in Russland immer noch die Suche anhält und wir als Leser mitgenommen werden auf einen Blick hinter die Kulissen der Arbeit des KGB.

Wie das Buch ausgeht? Ob der Maulwurf enttarnt wird? Das lasse ich natürlich offen. Wir wissen allerdings alle, dass es glücklicherweise nicht zur Eskalation gekommen ist und danach auch neue Abmachungen getroffen wurden.

Für wen ist das Buch?

Dieses Buch ist in der Tat von schwerem und schwierigem Inhalt. Aber wie so häufig bei einer halb fiktiven Erzählung von Historie ist es sehr spannend zu sehen, wie damals agiert wurde. Die Technik war noch lange nicht so weit wie heute und es ist einerseits befremdend, andererseits aber in komischer Weise faszinierend, was für Register gezogen wurden, welche Methoden Anwendung fanden.

Und dass Diplomatie und der Wunsch nach Frieden auch in unteren Hierarchien eine Wendung nehmen kann.

Darum ist das Buch in drei Richtungen wirklich empfehlenswert: Es ist Geschichte, es ist spannend und menschlich und es wirft die Frage auf, warum das heute an anderer Stelle so leider nicht geklappt hat. Denn so kompliziert alles schien, am Ende ist es gelungen.

Wäre das Buch etwas für euch? Interessieren euch auch solche geschichtlichen Hintergründe?

Give your life a glow,

Eure Nicole

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10 Kommentare

  1. Ich mag solche Geschichten sehr! Allerdings habe ich beim Lesen dann wiederum so meine Probleme, wenn etwas zu nah an der eigentlichen Geschichte oder aktuellen Situationen dran ist. Dann fällt mir das Abschalten wiederum schwer. ;)

    1. Ja, ein bisschen ging mir das auch so. Aber gleichzeitig dachte ich, dass es damals offenbar auch Diplomatie und Vorsicht gab.
      Darum gefiel mir das Buch und weil es mich mehr über die Hintergründe aufgeklärt hat.
      Viele Grüße
      Nicole

  2. Das klingt nach Lesestoff für den Ingenieur. Der hat auch die Clancy-Bücher regelrecht verschlungen (am liebsten im Original).
    Viele Grüße
    Ilka

  3. Liebe Nicole, für mich ist das nichts. Komisch wenn man sowas sagt, aber mein Kopf arbeitet den ganzen Tag konzentriert in der Praxis, ich brauche einfach leichte Kost in der Freizeit.
    schönen Dienstag, liebe Grüße Tina

    1. Das ist überhaupt nicht komisch, ich lese ja auch kein Sci-Fi oder Fantasy. Und auch ich mag es manchmal leicht..
      Ich wünsche dir auch einen leichten Dienstag und schicke liebe Grüße
      Nicole

  4. Klingt spannend. Erinnert mich an ein anderes Buch, dass ich gelesen habe, wo es auch genau um die Verhinderung der Kuba-Eskalation ging. Vieles der Zeit und Details waren mir nicht bekannt. Mir fällt der Titel leider gerade nicht ein. Aber insofern würde ich jetzt nicht noch ein Buch mit dem Thema lesen wollen. Sich mal in das Thema grundsätzlich einzulesen, finde ich durchaus wichtig.

    Tja, warum das derzeit nicht funktioniert? Vielleicht, weil es an Rationalität und Realitätssinn auf mindestens einer Seite mangelt.

    Schönen Dienstag wünsche ich Dir!

    1. Vermutlich hast du Recht. Und ich gebe zu, dass auch mir vor dem Lesen dieses Buches das Detailwissen fehlte. Umso besser, dass es hier so angenehm vermittelt wurde. Und ja, es ist wichtig, denn es zeigt eben auch, dass Diplomatie durchaus etwas kann..
      Hab einen schönen Dienstag und liebe Grüße
      Nicole

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