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Eine leere Tüte? Wofür?

Hä, was will sie? Eine leere Tüte? Geduld, ihr lieben Leser, ich lüfte gleich das Geheimnis. Als ich in der letzten Woche mein ‚Blind Date‘ hatte, da sprachen wir auch über ein Thema, das uns alle mal mehr und mal weniger umtreibt.

Nämlich das, was andere uns sagen wollen, was uns eventuell beunruhigt, was andere Menschen denken. Und hier kommt sie ins Spiel, die leere Tüte.

Die leere Tüte

Eine Tüte ohne Inhalt ist in diesem Fall eine gute Tüte

Wir kennen sie doch alle (und sind es vielleicht manchmal sogar selbst?), diese Menschen, die uns mit ihren Gedanken und vermeintlichen Ratschlägen das Leben leichter (und dadruch oft auch schwerer)(das machen wir natürlich nicht!) machen wollen.

Als ich also in der letzten Woche nach 20 Jahren ein Wiedertreffen hatte, kamen wir auch auf ebendiese Menschen zu sprechen. Und dabei erzählte mir die liebe A von ihrer leeren Tüte.

Ich löse langsam auf..

Immer, wenn sie in eine solche Situation gerät, wo Menschen ihr sagen möchten, dass sie etwas falsch/nicht richtig/zu anders macht, dann öffnet sie in Gedanken ihre Tüte mit dem Namen ‚f***‘-Tüte, um zu schauen, was darin ist.

Sie sagt, allein der Gedankengang, in eben jenes Behältnis symbolisch zu schauen, nimmt ihr schon einmal eine Menge Adrenalin weg. Meistens stellt sie dann fest, dass die Tüte leer ist.

Das bedeutet so viel wie ‚I don’t give a f***‘ auf das, was du an mir kritisieren/verbessern möchtest. Es ist mir also egal.

Die leere Tüte

Mir gefiel diese Denkweise, weil..

Wir können nicht beeinflussen, was unsere Mitmenschen über uns denken oder sagen. Ich brauchte eine Weile, bis ich das wirklich verinnerlicht hatte. Everybody’s Darling zu sein, fand ich in manchen Zeiten ein erstrebenswertes Ziel. Leider ist es selten bis kaum zu erreichen, denn irgendjemanden triggert immer irgendetwas an dir, und wenn es nur die Schuhe sind.

Bisweilen fühlt sich das auch anstrengend an. Aber mit dem Taschenversuch und dem Buch, von dem ich euch morgen erzähle, werdet ihr (wenn nicht schon geschehen) von einer weiteren Welle der Leichtigkeit und des persönlichen Glow getragen.

Wo auch du eine solche Methode anwenden kannst?

Die Arten, diese Art der Resilienz zu nutzen, sind vielfältig. Wir kamen darauf, weil Menschen in ihrem Umfeld eine Art zu trauern infrage stellten.

Da gibt es ja immer wieder Botschaften, wie das sein muss, damit es nach außen gut aussieht. Ich vertrete die Meinung, dass ein jeder seine eigene Art hat und wir das so akzeptieren sollten. Denn niemand schaut in einen anderen Menschen hinein und kennt dessen Beweggründe.

  • Jemand kritisiert ungefragt deinen Kleidungsstil
    • ärmellos über 50?
    • Shorts oder Skinny Jeans?
    • Zu bunt, zu farblos?

Du öffnest die Tüte: Oh, leer. Lächelst freundlich und ziehst deines Weges.

  • Du lachst zu laut? Du bist zu stark?

Wieder öffnest du die Tüte, vermutlich ist sie leer und du lachst einfach fröhlich weiter.

Die leere Tüte
  • Deine Einstellung zu einem Thema ist falsch/erscheint hartherzig/gar zu weich oder tolerant?

Ihr ahnt es, genau.

  • Du fühlst einen stillen oder lauten Vorwurf, weil du etwas nicht oder zu viel machst?

Ein sachlicher Blick in die Tüte und du weißt, was du tun möchtest.

Das bedeutet ja nicht, dass wir hin und wieder uns selbst hinterfragen oder mit Freunden über Dinge reden und sie ändern können und/oder wollen. Dann ist vielleicht ein Teil in der Tüte vorhanden.

Aber nichts finde ich so schlimm wie Menschen, die einem indirekt unterstellen, Fehler zu machen oder ihre Sicht- und Lebensweise als die einzige und die einzig richtige zu betrachten. Dafür finde ich die Metapher mit dem Beutel ausgesprochen gelungen.

Ich mochte das Bild mit der leeren Tüte

Als wir uns an jenem Tag verabschiedeten, blieb neben dem schönen Wiedersehen und den feinen Themen die Tüte bei mir haften. Und tatsächlich habe ich sie seitdem auch schon geöffnet. Da ich mich immer freue, etwas dazuzulernen, war es mir ein Anliegen, es auch mit euch zu teilen.

Kanntest du diese Methode? Wie findest du die Idee? Kannst du so etwas gut abprallen lassen oder beschäftigen dich geäußerte Dinge auch manchmal?

Alles Liebe,

Eure Nicole

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22 Kommentare

  1. Ungebetene Ratschläge und ungefragte Kritik können belasten und wenn das Bild der Tüte hilft, dass sie es nicht tun, ist das doch wunderbar! Es gibt viele Menschen da draußen, die ihre eigene Meinung für das Größte seit der Erfindung von geschnittenem Brot halten. Dürfen sie auch gern tun. Solange ich ich ihnen nicht anschließen muss. Es gibt Ratschläge und Kritik, mit denen kann ich etwas anfangen. Und es gibt das Gegenteil. Das Schöne daran: Ich darf selbst entscheiden, welche in welche Gruppe gehören und Dinge, mit denen ich nix anfangen kann, darf ich einfach an mir vorüberziehen lassen.
    Liebe Grüße
    Fran

    1. Und wenn das dann auch noch gut gelingt, dann ist das prima. Ansonsten nehmen wir die Tüte.

      Ich pflichte dir, wie so häufig, bei, was Meinungen und deren Äußerungen betrifft.

      Liebe Grüße
      Nicole

  2. Nein, die leere Tüte kannte ich noch nicht.
    Ich finde die Idee aber gut. Normal gelingt es mir ganz gut, Ratschläge die ich nicht brauche „verdampfen“ zu lassen. Aber hin und wieder kann ein Blick in die leere Tüte sicher nicht schaden.
    BG Sunny

    1. Ja, das ist, wie ich finde, auch immer Tagesformabhängig.
      Darum ist ein zweiter Impuls auch meist ein guter.
      Ich hoffe, du musst nicht zu oft hineinsehen bzw. dass sie leer bleibt.

      Liebe Grüße
      Nicole

  3. Hallo, die „leere Tüte“ kannte ich noch nicht, finde ich aber gut geeignet, besonders in Situationen, wo man sich nicht so gut/sicher fühlt und einen Reaktionen anderer „kalt“ erwischen.
    Mir hilft es auch, einfach nur „Aha“ zu sagen/denken, damit schaffe ich schon Abstand.
    Ich erinnere mich an einen Kollegen, der als Projektleiter oft in schwierigen Situationen war. Als ich ihn fragte, wie er damit umgeht, sagte er mir, dass er die Reaktionen an sich vorbeileitet und dabei eine Bewegung machte wie beim Thai-Chi oder Qi Gong.
    Mir hat das Bild sehr gut gefallen und ich wende sie an (etwas an sich vorbeigleiten, abfließen zu lassen ist viel leichter als etwas an sich abprallen zu lassen).
    Lg Brigitte

    1. Liebe Brigitte,
      das stimmt, ich habe es schon beim Lesen gemerkt.
      Etwas fließen zu lassen klingt so viel eleganter und entspannter, als wenn etwas aufprallt. Ein tolles Bild, Danke dafür.

      Es ist tatsächlich wichtig, eine Reaktion in petto zu haben, wenn einen etwas kalt erwischt.

      Liebe Grüße und mögen es nur wenige Situationen sein, wo das notwendig ist
      Nicole

  4. Es geht mir ähnlich wie Sieglinde. Verstehe das mit der leeren Tüte wahrscheinlich nicht so ganz.
    Kann bei mir allerdings daran liegen das ich fast nie etwas einfach abhake das mir gesagt wird. Würde das Bild der leeren Tüte daher nie brauchen. Vor allem überlege ich gerade bei negativen Botschaften ob was dran sein könnte. Dadurch verarbeite ich sie auch gleich. Das funktioniert für mich ganz gut. :)

    Liebe Grüße

    1. Bei mir ist das ein schönes Bild, wenn ich direkt weiß, dass es ungerechtfertigt ist. Warum auch immer.
      Es tut mir leid, dass es dieses Mal nicht so klar beschrieben war.

      Liebe Grüße
      Nicole

  5. Liebe Nicole, mir geht es genau wie Sieglinde, das könnten meine Worte sein. Ich verstehe es nicht richtig. Es gibt Dinge die prallen ab und es gibt welche mit denen setzte ich mich auseinander. Wenn etwas verletzend ist, erreicht es einem doch leider. Hilft da die leere Tüte? Und wenn es für uns eher weniger von belang ist, erreicht es uns nicht richtig. Ich glaube solche mentalen Tricks brauche ich nicht. Ich frage mich auch immer, ob diese Sorgenfresserchen (vielleicht kennst Du sie) wirklich wirken?! obwohl ich die kleinen Monster zauberhaft finde.😁
    Ich wünsche Dir einen schönen Abend, ganz liebe Grüße Tina

    1. Genau, wenn es dich erreicht und du weißt, dass es unnötig ist, dann schaust du in deine virtuelle Tüte. Ist sie leer, heißt das , you don’t give a F+++. Es interessiert dich also nicht.

      Ich finde kleine Tricks manchmal hilfreich und darum finde ich auch Sorgenfresser für einige gut.

      Nächstes Mal wieder deutlicher.

      Liebe Grüße
      Nicole

      1. Guten Morgen Nicole, Du hast das schon super beschrieben, es liegt an meinen Hirnwindungen. 🤭 Okay und mich knockt Covid grade ziemlich aus.🤧 Deshalb lese ich auch keine Fantasybücher, in denen ein Plan der Orte und der Namen ist, weil ich da nie durchsteige.😂 Aber ja solche Skills helfen Menschen auch gegen Stress. Ich werde so eine virtuelle Tüte mal an meinen Arbeitsplatz stellen, denn es gibt Patienten, die beleidigend werden, wenn sie sich ärgern. Du siehst, ich habe es doch irgendwie kapiert.
        Liebe Grüße Tina

        1. Danke, liebe Tina. Der Gedanke gefällt mir. Ich hoffe, du nimmst dir die Zeit zum Ausruhen und bist bald wieder fit.
          Ich mag diese Pläne übrigens auch nicht 😂, Fantasy überhaupt nicht.

          Alles Liebe und Danke, dass du dich noch einmal gemeldet hast, das erleichtert mich.

          Nicole

  6. Ganz habe ich das mit der Tüte noch nicht verstanden, liebe Nicole. Wenn sie leer ist, nach einer unpassenden Bemerkung anderer, heisst es, dass diese für mich keine Bedeutung hat und ich mein Verhalten nicht ändern werde?
    Wie füllt sie sich? Teilweise oder ganz? Wenn die Bemerkung nicht unpassend war?
    Oder stimmt dann das Bild nicht mehr mit der leeren Tüte, weil diese ja immer leer bleibt, weil die Bemerkung einfach eben unpassend war und ich sie mir nicht zu eigen machen muss?
    Puh, Du merkst schon dass ich da noch ein bisschen verheddert bin.
    Grundsätzlich ist es ja so, dass Feedback jeglicher Art auch sehr viel mit den Feedback-Gebern zu tun hat. Das ist den meisten gar nicht so bewusst und ist oft sehr erhellend.
    Niemand bekommt gern unschöne Bemerkungen einfach so übergebrummt. Aber, wenn ich weiß, von wem sie kommen, kann ich das viel besser einordnen und auch für mich bearbeiten (ähnlich wie Ines es beschreibt). Zum Glück habe ich im Blog noch nie solche Kommentare bekommen.
    Herzlich
    Sieglinde

    1. Das Beste ist, sie ist immer leer. Weil du dich dann nicht berühren oder angreifen lässt. Wenn etwas drin ist (ein F***), dann bedeutet das, dass es dich berührt oder betrifft.
      Gerade weil das ungefragte Feedback, das schlicht Dinge abwertet, uns manchmal so wehtut. Und es nicht sollte.
      Habe ich es jetzt etwas besser erklärt.
      Mit der Tüte geht es nicht um konstruktive Gespräche oder kritik, sondern das, was wir nie sagen würden, andere es aber (ungefragt) tun.

      Liebe Grüße
      Nicole

      1. Danke, liebe Nicole. Mein Knoten im Hirn ist nun etwas kleiner, aber die Tüte ist nicht so meins, merke ich. Aber ist ja prima, wenn etwas bei jemandem gut klappt, muss ja nicht bei allen gleich sein.
        Oben schreibt Tina was von den Sorgenfresserchen. Meine Enkelin hat mir letztes Jahr eines gebastelt und geschenkt vor einem Krankenhausaufenhalt.
        Das klappt so prima! Die Sorgen werden schon kleiner, weil ich mich so drauf freue ihr zu erzählen, wie gut das klappt. Da freut sie sich riesig und das macht soviel Freude. Ein gutes Placebo ist halt viel wert!
        Wahrscheinlich ist die Tüte etwas ähnliches… <3
        Liebe Grüße
        Sieglinde

        1. Ich finde Sorgenfresser oder Sorgenbücher gut. Ich habe früher nur Tagebuch geschrieben, wenn mich etwas belastet hat. Und siehe da, es wurde leichter. Diese Aufgabe hat ja auch ein Sorgenfresser.
          Wahrscheinlich war dieser Beitrag nicht mein klarster und das tut mir leid.

          Liebe Grüße
          Nicole

  7. Ohhh Für manche Leute brauche ich eine XXL-Tüte, liebe Nicole! Es hat mir sehr gut gefallen und ich kannte diese Methode noch nicht! Genial! ;)
    Bis heute habe ich ohne große Methoden einfach gelernt, bestimmte Kommentare oder Verhaltensweisen zu ignorieren, anstatt sie zu diskutieren. Für meine geistige Gesundheit lohnt es sich nicht! Dadurch habe ich auch gelernt, meine Geduld und mein Temperament zu kontrollieren – zum Wohle meines Herzens! :)))
    Liebe Grüße,
    Claudia

  8. Das Bild kannte ich nicht. Aber natürlich kenne ich es, dass etwas von mir so abprallt, wie es sollte. Mein Bild dafür ist, dass ich es gedanklich in die Hand nehme und schaue, ob es für mich passt. Passt es, bleibt es bei mir. Passt es nicht, gebe ich es der Person zurück.

    Einen guten Start in die Woche wünscht Dir
    Ines

    1. Das Bild ist ähnlich gut, finde ich.
      Es macht viele Situationen leichter, verschafft die nötige Distanz oder Nähe.
      Schön, dass du auch so ein Werkzeug besitzt.

      Liebe Grüße
      Nicole

  9. Das Bild mit der leeren Tüte gefällt mir. Die konnte ich vor kurzem gut gebrauchen, als mir eine nicht bekannte Leserin einen doch sehr persönlichen und beleidigenden Kommentar hinterließ. Sie meinte, mich als Person beurteilen zu können, ohne mich persönlich zu kennen. Das kommt zum Glück nur selten vor. Und sowas muss ich auch nicht veröffentlichen. Also in die Tüte gepackt und weg damit.

    Liebe Grüße
    Sabine

    1. Ich verstehe solche Kommentare nicht. Das ist zum Glück bei mir auch noch nicht vorgekommen.
      Gut, dass du es einzuordnen wusstest. Und der Leserin nichts aus der Tüte anzubieten brauchtest.
      Ich wünsche dir eine Woche voller lieber Kommentare und eine gute Zeit.

      Liebe Grüße
      Nicole

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