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Elbleuchten- inhaliertes Leseglück

Elbleuchten- das Buch, das über Umwege auf meinem SuB gelandet ist und gleich ins Herz kroch. Das war so ein Buch, bei dem mich im Urlaub schon das Meerschwimmen unwillig unterbrochen hat. Warum? Begründung folgt…

Elbleuchten- wieder aufgeleuchtet

Das Buch begleitete mich gedanklich schon eine Weile. Als Ines es Anfang 2021 auf ihrem Blog vorstellte, da war mir im Hinterstübchen direkt klar, dass Elbleuchten eine Geschichte ist, die mir gefallen könnte.

Aber, wie ich ihr damals im Kommentar schrieb, war der SuB damals zu groß und aufgrund der Vielfalt landete es ein bisschen in der Bücherdemenz- da, aber verschollen.

Letztes Jahr tauchte es auf der Wunschliste unserer Tochter wieder auf und siehe da, die Synapsen wussten, dass sie von diesem Titel schon gehört haben. Also kam das ‚Zwei-Fliegen-mit-einer-Klappe-schlagen-Prinzip‘ gerade recht und das Kind bekam das Buch vom Weihnachtsmann mit der Auflage, es der Mutter zur Verfügung zu stellen.

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Dabei blieb es erst einmal. Und dann kam Mallorca. Der Mann und ich teilen uns Bücher und als es eine Kollision des Nachschubs drohte, hüpfte das Elbleuchten aus dem Koffer des Kindes direkt auf Mutters Liege. Natürlich nur unter strengsten Auflagen: Mach da keine Leseknicke in den Buchrücken war nur eine davon.

Wer war hier eigentlich die Mutter? Nun ja, ich schwor und las los.

Die Handlung bei Elbleuchten

Es gibt mehrere Protagonisten, mehrere Handlungsstränge, aber die Hauptperson dieses Romanes ist Lily Karsten, die Tochter eines sehr reichen Reeders, die an der Bellevue in Hamburg wohnt. Sie ist eine für damalige Zeiten ungewöhnlich Frau: poetisch veranlagt, sie liest viel, sieht (zu) viel, hat Pläne und ist Teilnehmerin eines Lehrerinnenseminars.

Am Tag einer Schiffstaufe, bei der sie die Patin ist, nimmt ihr bis dahin trotz aller Rebellion naives Leben eine schlagartige Wende.

Da sie sich mit ihrem Bruder (der in diesem Buch ebenfalls eine für damalige Zeiten interessante Rolle spielt) ohnehin nicht gut versteht, lässt dieser sie am Tag der Taufe schlicht zu Hause stehen und fährt allein los. Lily hatte sich nämlich mal wieder mächtig vertrödelt.

Elbleuchten-Leseglück

Um Schadensbegrenzung nicht verlegen, nimmt sie einfach das Fahrrad ihres Bruders. zu damaliger Zeit, noch dazu im weißen Kleid strikt verpönt. Und einem Hut auf dem Kopf, den sie laut ihres Vaters gar nicht tragen dürfte.

Karma ist wachsam, Karma lässt sie zwar ankommen, aber sie soll sich zur negativen Sensation dieser Taufe entwickeln.

Zu allem Überfluss kommt durch ihr Verschulden ein Hafenarbeiter schwer zu schaden, was in der damaligen Zeit eine noch schlimmere Katastrophe war als es das heute ist. Dabei lernt sie Jo kennen, der sie, die schon ‚versprochen‘ ist. ganz schön durcheinanderbringt. Jo ist, wie könnte es anders sein, nicht von ihrem Stand.

Lily ringt mit sich und das Schicksal nimmt seinen Lauf

Zum ersten Mal wird ihr so wirklich bewusst, wie arm die Leute, die für ihren Vater und andere Reiche ihrer Blase hart schuften, wirklich sind.

Elbleuchten-Leseglück

Das schlechte Gewissen und das miserable Verhalten ihres Bruders führen sie ins Hamburger Gängeviertel, das damals der Wohnort für viele Arbeiter war. Lily möchte dem verletzten Arbeiter ihre Unterstützung zukommen lassen. Sie kann es nicht fassen, wie schlecht es diesen Menschen dort geht: kaum Platz, keine sanitären Anlagen, Armut, Ungeziefer. Lily ist entsetzt und mit ihrer neuen Freundin aus dem Lehrerinnenseminar versucht sie heimlich zu helfen, wo es nur geht. Das geht nur mit der Unterstützung von Jo.

Nebenbei versucht sie, ihrer Faszination für Jo Herrin zu werden.

Nebenschauplätze bei Elbleuchten

Konkurrenzkämpfe mit einem anderen Kaufmann, für den Jo arbeitet, gesellschaftliche Unterschiede, die Rolle der Frau, (berechtigte) Aufstände der Arbeiter, Liebe, eine unentdeckte und somit schlechtbehandelte Krankheit ihrer Mutter. ein (oder eher zwei) Familiengeheimnis(se). Elbleuchten hat wirklich alles dabei.

Offen für Teil 2

Das Buch hat ein offenes Ende. Eines, was Harmoniemenschen wie ich es nicht mögen. Aber so offen, dass es förmlich weiterlesen ruft. Und zwar laut.

Elbleuchten-Leseglück

Ein dickes Buch- schön zu lesen

Ines, die fast noch schneller und intensiver als ich liest, hat für das Buch laut ihrer Aussage lange gebraucht. Bei mir ging es ratzfatz. Das mag am Urlaub gelegen haben, aber auch daran, dass es mich von der ersten Sekunde an gefangen genommen hat. Die Autorin schreibt toll und ich habe mir direkt Teil 2 bestellt, der jetzt bald seinen Anfang findet.

Das Buch hat das Kind ohne Leseknicke zurückbekommen und ich möchte euch die Geschichte wirklich ans Herz legen.

Was sagt ihr zu solchen komplexen Geschichten? Und seid ihr auch immer neugierig, wenn es einen zweiten Teil gibt?

Give your life a glow,

Eure Nicole

Der Link zum Buch ist KEIN Affiliatelink, sondern nur ein Hinweis. Ihr bekommt das Buch, natürlich, bei allen üblichen Quellen und ich werde nicht müde, euch auf die örtlichen, qualifizierten und immer freundlichen Buchhändler hinzuweisen

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12 Kommentare

  1. Das hört sich gut an, liebe Nicole. Hamburg und Reederei gehört doch zusammen und eine Frau in diesem Jahrhundert. Das interessiert mich sehr. Das kommt auf meine Bücherliste.
    Liebe Grüße Gudrun

  2. Elbleuchten habe ich verschlungen, bei Teil 2, den Elbstürmen, habe ich ein bisschen die Intensität von Teil 1 vermisst. Ich nehme an, das darf ich sagen, du hast ihn ja schon gelesen :-) Abgesehen davon passte meiner heimlich-harmonischen Seite das Ende nicht *grins*
    Liebe Grüße
    Fran

    1. Ich stelle es nächste Woche vor- aber ich darf sagen, dass es mir genauso ging. Grins zurück. Aber ich fand die Erklärung der Autorin am Ende gut. Spoilerende, da Beitrag gepalnt.
      Liebe Grüße
      Nicole

  3. Hallo liebe Nicole,
    dieine Beschreibung des Buches klingt sehr interessant! Wie ich das offene Ende für mich bewerte, weiß ich noch nicht. Ich glaube, ich werde deinen Bericht über Teil 2 abwarten…😇😅
    Liebe Grüße
    Heike

    1. Sagen wir mal so: Ich habe gestern Teil 2 beendet und der Beitrag dazu folgt…
      Aber so oder so: Es lohnt sich. Ich habe schon ein neues der Autorin hier..
      Liebe Grüße
      Nicole

  4. Bücher über Frauenleben finde ich ja immer spannend. Aber der SuB!!!
    So muss die Elbe ohne mich leuchten…
    Schön finde ich, dass Deine Tochter manchmal das Gleiche mag wie Du. Bei Söhnen ist das selten.
    Auch wenn es ein großer Druck ist, keine Gebrauchsspuren zu machen beim Lesen. Gut, dass Du Dir den 2. Band selbst gekauft hast, das macht frei! :-)
    Herzlich,
    Sieglinde

    1. Ich fühle mich auch ganz frei, obwohl ich mich dabei ertappe, am Buchrücken zu streichen :). Ich kenne das mit dem SuB. Wenn du meinen sehen würdest. Dadurch, dass ich meine Thematik erweitert habe, liegen hier so viele Thriller herum, dass ich wohl doch mal sortieren müsste.
      Denn meiner App sei Dank, ich weiß, dass ich jetzt schon mehr gelesen habe als im letzten Jahr.

      Und ja, bei den Frauenbüchern und Spionageromanen, da sind wir uns ähnlich. Während unser Großer mit meinem Mann die Leidenschaft für nordische Krimis teilt (anders als ich).

      Ich wünsche dir einen schönen Tag, liebe Sieglinde.
      Liebe Grüße
      Nicole

  5. Ich hab’s auch schon gelesen und teile deine Begeisterung. Momentan lese ich die „Winterfrauen“ Trilogie von Astrid Ruppert. Ist auch super…dein Blog übrigens auch.

    1. Liebe Martina,
      vielen herzlichen Dank, ich freue mich, dass dir der Blog gefällt.
      Deine Trilogie klingt auch interessant. Auch wenn mein Sub gerade wieder astronomische Höhen annimmt.
      Liebe Grüße
      Nicole

  6. Freut mich, dass Dir mein Lesetipp gefallen hat. Band 2 habe ich im Gegensatz zu Band 1 in einem Rutsch verschlungen. Kann also nicht lange dauern, bis Du Deinen Leserinnen den vorstellen kannst. Wichtig finde ich, die Bände in der Reihenfolge zu lesen. Man nimmt sich sonst zu viel Spannung.

    Ist Deine Tochter mit mir verwandt? 😉 Der Nicht-Knicken-Satz hätte von mir in dem Alter stammen können. Meine Bücher sahen immer aus wie ungelesen und waren heilig. Das hat sich total geändert. Inzwischen knicke ich ohne Rücksicht auf Verluste und bewahre sie ja auch nicht mehr auf. Gelesene Belletristik ist für mich wie eine Zeitschrift, die jemand anders vielleicht auch noch blättern mag. Ich gebe sie sauber weiter, aber mit Lesespuren. Mich stresst es inzwischen eher, wenn ich weiß, dass ich einen Rücken nicht brechen darf. Einer der vielen Gründe, warum ich E-Books bevorzuge.

    Viel Spaß beim Lesen von Band 2 wünscht Dir
    Ines

    1. Ich bin so gespannt und war schnell wieder drin. Mal sehen, wie viel Zeit ich brauche.
      Die Reihenfolge finde ich hier auch wichtig.
      Irgendwie sind da in der Tat ähnliche Schwingungen. Aber mich stresst das mit dem Knicken total. Darum habe ich dieses selbst gekauft, jaja.
      Liebe Grüße
      Nicole

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