Warum ich eine Frage der Chemie erst jetzt gelesen habe? Auf diese Frage gibt es zwei Antworten.
Die zweite Frage, die ich euch beantworten möchte, ist, ob das Buch ‚Worth the Hype‘ ist.
Eine Frage der Chemie und die Frage, ob der Hype berechtigt ist
Eine Frage der Chemie* wandelt ja schon lange durch die (sozialen) Medien, Blogs und Bestsellerlisten. Ich war, wie immer bei einem Hype, skeptisch und habe mich erst einmal damit getröstet, dass es das Buch ja noch nicht als Taschenbuch gibt. Das Lesen und ob ich es überhaupt lese, wurde also erst einmal verschoben.
Das waren die ersten beiden Antworten auf die Frage, warum ich es erst jetzt gelesen habe.
Ob das Buch den Hype wert und vielleicht sogar ein Leseglück ist, das werde ich euch im Anschluss an diesen Absatz mit Vergnügen verraten.
Denn es kam als Taschenbuch heraus, der SuB war leer und ich fühlte mich bereit, haha.
Natürlich war ich sehr gespannt, ob ich mich den Lobeshymnen zum Buch anschließen würde.
Kein und doch ein Chemiebuch
Ich bin beim Thema Chemie in der 10. Klasse ausgestiegen, auch wenn sie einem ja dennoch quasi täglich begegnet.
Dieses Buch handelt von Chemie, von Essen und, noch viel wichtiger, vom Leben.
Vom Leben einer Frau in einer Zeit, als man offensichtlich noch davon ausging, dass die Gehirne der Frau nicht zum Denken, sondern für Fürsorge und als Füllmaterial des Kopfes gemacht waren.
Dann lernen wir noch, dass auch Hunde sehr kluge Tiere sind und der Geist weiblicher Kinder keineswegs unterschätzt werden sollte. Dazu kommen noch die Liebe, das Schicksal und eine ungewöhnliche Freundschaft.
Die Handlung des Buches
Die Handlung des Buches ist eigentlich mit zwei Worten erklärt: Elisabeth Zott. Da das aber weder euch noch dem Beitrag weiterhilft, hole ich mit Freude weiter aus.
Elisabeth möchte, allen Widrigkeiten der Zeit zum Trotz, unbedingt Chemikerin werden. Und das in einer Zeit, wo Frauen Gärten pflegen, weiße Gardinen ihre Lebenschallenge sind und sie über die Verantwortung für Haus und Kinder nicht hinauskommen sollen. Verschiedene und sehr böse Umstände verhindern allerdings ihre Doktorarbeit, auch wird sie damals nicht ernst oder für voll genommen.
Sie muss sich nach einem Vorfall bei einem Institut bewerben und auch dort wird ihre Forschungsarbeit zur Abiogenese müde belächelt. Allerdings sind sich die Herren in ihrem Institut nicht zu schade, bei ihr abzuschreiben oder gar schlimmeres zu versuchen.
Selbst die dort arbeitenden Frauen begegnen ihr mit großem Misstrauen. Denn Elisabeth ist so anders als sie: selbstständig, selbstbewusst, gerade heraus.
Forschungsmaterial wird knapp, das Schicksal hilft
Als Elisabeth für ihre Arbeit neue Bechergläser benötigt und auf Widerstand stößt, wagt sie sich in das Büro des göttergleichen und für den Nobelpreis nominierten Chemikers Calvin Evans. Auch Calvin hält sie zunächst für eine Sekretärin und erklärt ihr den Bestellprozess.
Sie reagiert selbstbewusst und ärgerlich, was ihn, der Menschen und Beziehungen scheut, wie der Teufel das Weihwasser, total verwundert.
Was Übelkeit bewirkt
Als Calvin sich doch einmal an ein Date wagt, will es das Schicksal, dass Elisabeth im selben Theater ist. Calvin erbricht sich über sie. Würden andere Frauen wahrscheinlich schreiend davon laufen, hilft sie ihm beim Saubermachen und erklärt, dass auch das alles eine Frage der Chemie sei.
Er will sich bei ihr entschuldigen für sein Verhalten am Institut und auch für sein Missgeschick, aber Elisabeth lächelt das alles mit chemischen Erklärungen hinfort.
Calvin ist fasziniert von ihr und dem Inneren ihres auch noch hübschen Köpfchens.
Die beiden verlieben sich.
Heirat? Ehe? Nicht mit Elisabeth
Obwohl sie sich schnell in beruflicher und emotionaler Hinsicht leidenschaftlich miteinander verbinden, ist für die progressive Elisabeth schnell klar, dass sie weder Kinder noch ein Eheleben möchte.
Das größte Zugeständnis, dass sie Calvin macht, ist der Hund Halbsieben, der ihnen zuläuft. Durch die Beziehung zu Calvin wird sie im Institut noch argwöhnischer betrachtet.
Dann geschieht etwas sehr Trauriges und Elisabeth muss sich allein durchs Leben schlagen. Allerdings hat Calvin ihr etwas da gelassen, was sie nie wollte: Elisabeth erwartet ein Kind.
Das veränderte Leben
All ihre chemischen Formeln helfen ihr zunächst nicht bei der kleinen Madline und sie ist schnell im Strudel einer alleinerziehenden Mutter gefangen.
Da taucht Harriet auf, eine Nachbarin, die sie unterstützt, in ihrem eigenen Selbstbewusstsein durch Elisabeth gestärkt wird und bald aus dem Leben der beiden nicht mehr wegzudenken ist.
Ein Vorfall in der Madlines Schule und ihre finanzielle Lage bringen Elisabeth zu ihrem nächsten Job: Sie wird Fernsehköchin. Weil Essen der Grund ist…
Das garantiert ihr ein regelmäßiges gutes Einkommen, aber wer glaubt, dass sie angepasst ihren Job verrichtet, der irrt.
Die Magie des Kochens und der Chemie
Sie macht die Sendung zu ihrer Bühne und wird bald sehr erfolgreich. Aber auch damals gibt es schon Shitstorms. Und so wird sie mit Situationen konfrontiert, die alles andere als schön sind.
Während die kleine, aber sehr kluge Madline hinter Elisabeths Rücken Ahnenforschung betreibt. Madline ist nämlich wie ihre Mutter: eigenständig, unangepasst und selbstbewusst. Und Elisabeth erzählt ihr viel zu wenig über das unbekannte Wesen, ihren Vater.
Was mich an dem Buch fasziniert hat
Das Buch beginnt, als Elisabeth bereits in der Kochshow arbeitet und bewegt sich dann ihre Vergangenheit zurück, ohne die Gegenwart aus dem Blick zu verlieren.
Die Autorin schafft es auf brillante Weise, sowohl durch die eindringlich schöne als auch witzige Sprache, uns von Seite 1 an zu fesseln.
Ich habe in diesem Buch gelebt. Ich habe gelacht, ich war traurig, ich war erstaunt, amüsiert, verwundert und verwirrt.
Als die Fäden nach und nach entknotet wurden habe ich meinen Hut vor dieser Frau gezogen, die (wenn auch fiktiv, aber so nah, dass du glaubst, es gibt sie wirklich) wirklich jede Situation ihres Lebens mit Allüre und Haltung gemeistert hat. Und mit Wut und Durchsetzungsvermögen. Und mit Charme. Und…
Warum ich dir dieses Buch ans Herz legen möchte
Das Buch gelesen zu haben, war ein Leseglück. Eine Frage der Chemie ist eines der zwei schönsten Bücher, die ich in diesem Jahr gelesen habe.
Es beschreibt den Weg einer unkonventionellen und besonderen Frau, von der wir selbst heute noch eine Menge mitnehmen können.
Ist eine Frage der Chemie ein Buch, das du lesen möchtest?
Alles Liebe,
Eure Nicole
Auch wenn ich euch hier mit dem * Bücher empfehle, so ändert das nichts an der Tatsache, dass ich euch ans Herz legen möchte, immer den stationären Buchhandel zu unterstützen. Ich habe beste Erfahrungen damit gemacht und die Buchhändler machen einen tollen Job
Hallochen,
ich hatte das Buch als Hörbuch aus der Bibliothek und mochte es sehr. Kein Krimi und kein Nackenbeißer-Herzschmerz, sondern richtig spannend und klug.
Viele Grüße
Ilka
So habe ich es auch empfunden, als wahnsinnig entspannt, durchsetzungsstark, ohne Stutenbissig und lebensklug dazu.
Liebe Grüße
Nicole
Liebe Nicole, das klingt so schön, dass ich es gern lesen würde. Wer weiß, das könnte mein nächstes Gute Nacht Buch sein. 😁
Ich wünsche Dir einen schönen Abend, ganz liebe Grüße Tina
Ich kann mir gut vorstellen, dass es dir gefällt und du es gerne lesen wirst.
Liebe Grüße
Nicole
Ja würde es lesen wollen, es klingt großartig, spannend und berührend. Ganz toll. :)
Liebe Grüße
Das ist es auch wirklich.
Liebe Grüße
Nicole
2023 habe ich das Buch geschenkt bekommen mit den Worten der Leserin, dass wenn sie nur ein Buch pro Jahr lesen dürfte, es dieses wäre. Übrigens die gleiche Leserin, der wir beide auch „Offene See“ verdanken. Was soll ich sagen? Ist so! Das Buch ist großartig und Halbsieben habe ich von Herzen geliebt.
Ich finde, dass man die beiden Bücher schwer miteinander vergleichen kann. Aber eines kann man sagen: Beide sind auf ihre Art einfach wunderschön und ich habe selten etwas Schöneres gelesen. Darum gehören beide zu meinen Lieblingsbüchern.
Halbsieben war toll.
Liebe Grüße
Nicole
Willkommen im Team “Elisabeth Zott” 😊 Ich hab’s gelesen und geliebt! Ein 100-prozentig Empfehlung. Und auch die Verfilmung ist gut.
Herzliche Grüße, Brigitte
P.S. Nach einem deiner letzten Outfit Beiträge kam mir die Idee, ob du mal Tipps für diese kalten Regentage hast (ich war am So mit dem Rad unterwegs und habe meine Regenjacke über der Daumenjacke getragen – zusammen mit der Regenhose sah ich ziemlich „unterirdisch“ aus)
Danke für das freundliche Willkommen.
Ich glaube, dass man auf dem Fahrrad bei Regen und Kälte einfach immer nicht blendend aussieht. Ich würde dir aber unbedingt empfehlen, einmal auf dieser Seite zu schauen. Meine Regenjacke von denen ist warm und für eine Regenjacke sehr hübsch. Mir wird beim Fahrradfahren immer warm, so dass ich allerhöchstens eine dünne Daune tragen würde.
Hilft dir das und hättest du gern einen tieferen Beitrag?
Liebe Grüße
Nicole
Liebe Nicole, danke für den Tipp, da schaue ich mich um.
Herzliche Grüße, Brigitte
Wenn du mehr oder ausführlicher etwas möchtest, dann melde dich gern.
Liebe Grüße
Nicole
Dieses Buch sollte jede Frau – und jeder Mann! – lesen. Soviel Lebens-Klugheit und -Weisheit und Charme, das macht Mut.
Die Elizabeth Zott in uns wäre gerade in Zeiten wie diesen gefragt.
Ich liebe dieses Buch und freue mich, dass es Dir auch so gut gefallen hat. Du hast es wunderbar beschrieben.
Klare Empfehlung: Lesen!
Herzlich,
Sieglinde
Danke, es ist nicht einfach, dieser tollen Literatur gerecht zu werden. Wie du ist es meine Empfindung, dass es ein Must read ist.
Liebe Grüße und Danke für deine Bestätigung
Nicole