Ich liebe historische Romane und ich mag Liebesgeschichten. Bei den Hyazinthenschwestern scheint sich beides zu vereinen, oder? Ihr werdet es gleich erfahren.
Die Hyazinthenschwestern- Revolution trifft auf Liebe und Familie
In Boxhagen besitzt die Familie Sonntag ein großes Anwesen, auf dem auch Hyazinthen angebaut werden. Die Felder und ihr berauschender Duft erstrecken sich über eine Fläche, die heute in Berlin den Boxhagener Platz beherbergt.
Hier sind mittlerweile nur noch die 5 Sonntag-Schwestern nach dem Tod der Eltern und dem tragischen Tod ihres Bruders Heinrich zu Hause. Vier der Schwestern sind verheiratet, nur Alba lebt allein mit ihrem Hund Echo. Mitten in die März-Revolution hinein passieren ungeahnte Dinge.
Das Geschehen bei den Hyazinthenschwestern
Während Alba die große und tiefe Liebe zu Blumen von ihrer Mutter geerbt hat, ist diese bei den anderen 4 Schwestern nicht so tief ausgeprägt. Schon zu Anfang des Buches wird deutlich, dass es große familiäre Spannungen gibt, deren Ursprung im Tod des Bruders liegen, aber zunächst nicht das Thema im historischen Roman der Hyazinthenschwestern sind.
Alba lebt in ihrem kleinen Haus mit dem angrenzenden Gewächshaus allein und wird von den Schwestern gemieden und ausgegrenzt. Nur Clara nimmt sich ab und an ihrer an.
Während Alba es liebt, in der Erde zu wühlen und den Blumen beim Wachsen zuzusehen, empfinden es die anderen drei Schwestern als unter ihrer Würde und möchten, dass Albea hierfür einen Gärtner einstellt.
Ein dunkles Geheimnis und die Sprache der Blumen
Alba, die sehr empfindsam ist, belastet das schlechte Verhältnis zu ihren Geschwistern außerordentlich und sie versucht sich durch die Sprache der Blumen ihnen wieder anzunähern. So legt sie besonders ihrer Schwester Ottilie, die alle als ein wenig verrückt empfinden, immer wieder Blumen vor die Tür.
Welches Geheimnis lastet auf der Familie? Warum planen sie den Verkauf der geliebten Ländereien, was Alba um jeden Preis zu verhindern sucht?
Plötzlich gibt es einen Gärtner
Eines Morgens, als Alba durch ihre Felder streift, findet sie einen jungen Mann und nimmt an, er sei der neue Gärtner. Ihre Sprache ist so unmissverständlich, dass der Fremde den Faden aufnimmt.
Alba scheint sich in ihn zu verlieben und wundert sich nur wenig, dass er scheinbar kein großes botanisches Wissen mitbringt. Alle ihm gestellten Aufgaben erfüllt er gewissenhaft und schält langsam den Mantel von Albas einsamem Herz.
Wir als Leser wissen schon, dass Kasimir nicht der erwartete Herr Trönicke ist, sondern ein Revolutionär, der Großes plant und auf der Flucht ist.
Der richtige Gärtner erscheint
Anfangs gelingt es Kasimir, die Rolle des erwarteten Gärtners zu erfüllen, dabei behält er dessen Post für sich, damit sein rätselhaftes Erscheinen nicht auffliegt. Er kann aber nur unter Anleitung arbeiten.
Alba und er verlieben sich, sie weiht ihn in die Sprache der Blumen ein und sie stützen einen Teil ihrer Kommunikation hierauf. Das eine oder andere lustige Missverständnis tritt zutage, denn es gibt auch mehrere Bedeutungen der Blumensprache.
Kasimir ahnt, dass Alba etwas bedrückt, aber sie öffnet sich ihm nicht.
Als der richtige Gärtner erscheint, ergreift Kasimir ohne eine Erklärung die Flucht und lässt Alba verwirrt und traurig zurück.
Sie findet Teile seiner Identität
Beim Aufräumen seines Gästehauses erklärt sich ihr das eine oder andere und so macht sie sich mutig auf den Weg nach Berlin, mitten in die Revolution hinein. Begleitet wird sie von zwei treuen Angestellten.
Als Alba mitten in das revolutionäre Berlin hineinreist, ändert sich ihr Blick auf die Welt und die Liebe zu Kasimir lässt sie sich öffnen und stärker werden. Gemeinsam reisen sie nach aufreibenden und gefährlichen Tagen nach Boxhagen zurück. Können sie die Ländereien, die Familie und ihre Liebe retten?
Wie mir das Buch gefallen hat
Die Autorin betont in ihrem Nachwort ausdrücklich, dass das Buch eine Mischung aus Fiktion und Realität ist. Meine Liebe zu historischen Romanen in Verbindung mit einer Liebesgeschichte findet hier ihre volle Erfüllung.
Mir gefällt der Schreibstil, die bildhafte Sprache, denn ihr wisst, für mich sind die schönsten Bücher die, bei denen ich quasi nebenher laufe. Das passiert hier während der gesamten Zeit.
Außerdem finde ich das ‚Spannungsfeld‘, die vielen, sehr gut eingeflochtenen Nebenthemen sehr sanft und schön geschildert. Es ist eines dieser Bücher, wo du nicht aufhören magst zu lesen und darum war es für mich ein großes Seelenglück.
Eine schöne Sache am Rande
Die Hyazinthenschwestern erreichten mich sehr liebevoll verpackt mit persönlichen Worten und einer kleinen Wachshyazinthe. Und siehe da, am Ende des Buches zeigte sie ihre ersten Blüten.
Wäre das ein Buch für dich? Tauchste du auch gerne in Geschichten ein?
Alles Liebe,
Eure Nicole
Der Link zum Buch ist ein reiner Hinweis. Ich verdiene nichts daran und wurde nicht für diesen Beitrag bezahlt. Herzlichen Dank an den Rowohlt-Verlag, dass sie mir dieses Buch zur Verfügung gestellt haben.
Ich mag historische Romane gern – mit oder ohne Liebesgeschichte. Wobei mich gerade etwas irritiert: Eine junge Frau in Preußen Mitte des 19. Jahrhunderts, die ganz allein mit Hund lebt? Und dann auch noch berufstätig ist, obwohl sie scheinbar nicht zur Arbeiterschicht gehört? Eher ungewöhnlich, oder? Würde ich also definitiv lesen, weil ich das jetzt spannend finde.
Liebe Grüße
Fran
Zur Erklärung: Sie hatte einen Vormund, also so richtig selbstständig war sie nicht. Aber die haben sie aus Gründen (die hier spoilern würden) einfach machen lassen.
Das Buch ist ein feines.
Liebe Grüße
Nicole
Guten Morgen Nicole,
das hört sich sehr schön an. Ein Buch welches man gar nicht aufhören möchte zu lesen. Besser gehts doch kaum.
Ich wünsche Dir einen schönen Mittwoch, liebe Grüße Tina
Es war auch wirklich schön, ich denke, das wäre auch etwas für dich.
Liebe Grüße
Nicole