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Im Nordwind- wie gemein kann ein Ende sein?

Werbung-Rezensionsexemplar

Mit Im Nordwind hat Miriam Georg erneut ein neues Buch veröffentlicht. Da mir ihre vorherigen Exemplare schon ausgesprochen gut gefallen haben, war die Freude groß, als die Anfrage kam, ob ich Im Nordwind lesen möchte, war die Entscheidung schon gefallen.

Ich freute mich auf das Buch, ohne zu wissen, was mich am Ende erwartete. Und das war ein echter Hammer.

Im Nordwind

Im Nordwind- voller Schwung und Leseglück?

Das Buch Im Nordwind ist mit mir nach Kos gereist, wo es in der heißen Luft des Mittelmeeres von mir quasi verschlungen wurde.

Von der ersten Sekunde an hat mich das Buch gepackt. Ich konnte es kaum aus der Hand legen. Nur zum Abkühlen im Pool oder Meer, durfte es sich auf der Liege ausruhen.

Warum war im Nordwind so spannend und warum ein gemeines Ende?

Das Buch beginnt in Hamburg im Jahre 1913. Alice wohnt mit ihrem höchst grausam veranlagten Ehemann Henk und der gemeinsamen Tochter Rosa im Arbeiterviertel Uhlenhorst. Dort ist es weder besonders schön oder lebenswert, noch gibt es Zeit für eine glückliche Kindheit.

Alice ist gezwungen zu arbeiten, weil Henk seinen Verdienst nicht etwa für die Miete und das Essen aufbringt, sondern die Hamburger Wirtschaft im doppelten Wortsinn florieren lässt.

Wenn er nach Hause kommt, wird Alice häufig Opfer seiner Brutalität. Rosa lässt er bisher zufrieden, aber wer weiß, was da noch passieren wird?

Im Nordwind

Als die Not größer wird

Alice ist tief in ihrem Inneren eine Künstlerin, richtig glücklich ist sie nur, wenn sie eine Leinwand bespielt. Auch die kleine Rosa eifert ihr nach.

Henk hat ihnen diese Malerei verboten und so verbrennen sie jedes Bild der Kleinen nach der Fertigstellung.

Alice arbeitet in einem Wollbetrieb, Rosa wird derweil meistens von Alice Freundin betreut, die einen Jungen in Rosas Alter hat. Als dieser schwer krank wird, muss sie die Kleine mit ins Werk nehmen.

Durch die Dämpfe beginnt auch Rosa bald zu husten.

Als der Sohn ihrer Freundin stirbt und Henk sich weigert, sich auch um Rosa zu kümmern, eher seine Brutalität noch steigert, reicht es Alice. Sie will das Unmögliche: die Scheidung.

Sie braucht einen Anwalt

Hier kreuzen sich ihre Wege mit John Reeven. Seinem Vater gehört eine Privatbank und die Brauerei Holsten. John jedoch wollte immer seinen eigenen Weg gehen und hat Jura studiert. Aus einer Tradition heraus kümmert er sich auch um mittellose Hamburger. John ist standesgemäß verlobt, ob sie seine große Liebe ist? Ihr ahnt es sicher..

Im Nordwind

So steht Alice eines Tages mit Rosa vor seiner Tür und trägt ihr Anliegen vor. John ist von der ersten Sekunde wie gebannt von ihr. Sowohl als Person als auch, mit welcher Stärke sie ihren Wunsch vorträgt, obwohl sie sich der Risiken sehr bewusst ist.

In der damaligen Zeit ist ihr Ansinnen beinahe aussichtslos, auch weil sie das Sorgerecht für Rosa haben möchte.

Gegen seine Vernunft und Abwägung willigt John ein, Alice zu vertreten. Er weiß, was für sie auf dem Spiel steht, nämlich alles. Er ahnt nicht im Entferntesten, dass auch seine sicher geglaubte Welt gehörig ins Wanken gerät, wenn er sich ihrer annimmt.

Dann schlägt das Schicksal zu

Plötzlich passieren in Johns Familie einige schicksalhafte Dinge. So muss er sich aufgrund einer Erkrankung seines Vaters ein wenig vom Anwaltsgeschäft ab- und sich den Familiengeschichten zuwenden. Das bleibt auch für Alice nicht ohne Folgen.

Fatalerweise arbeitet Alice Bruder in der Brauerei als Stallbursche und will sie während der Trennung mit Rosa aufnehmen. Er spürt das Knistern zwischen John und Alice.

Wie geht es weiter im Nordwind?

Alice ist unumstößlich in ihrem Weg, für sie bricht eine Welt zusammen, als John das Mandat abgeben möchte. Die beiden sind, ihr ahnt es, da bereits ineinander verliebt.

Johns Schwester, die sehr genau nachempfinden kann, was Alice durchmacht, möchte ihr unbedingt helfen und bietet ihr eine Anstellung im Hause Reeven an.

Ich verrate hier natürlich nicht alle Handlungsstränge, denn ein bisschen lesen sollt ihr ja auch selbst.

Und dann?

Ja, das ist der Punkt, denn hier endet das Buch. Egal, wie sehr man es schüttelt und rüttelt, die Autorin verschreibt uns eine Wartezeit bis Oktober. Gemein, oder?

Lohnt sich das Buch?

Sehen wir einmal von dem quälerischen Ende ab, so ist im Nordwind ein phantastisches Buch. Der Cliffhanger am Ende ist so brutal, dass ich mir ganz kurz den Oktober herbeigesehnt habe. Und ihr wisst, wie sehr ich den Sommer liebe.

Die Geschichte ist toll und wortgewaltig geschrieben, wie gesagt, das Buch hatte wenige Ruhepausen, während ich es am Wickel hatte.

Dazu gibt es eine Menge an historischen Informationen, auch was Gewalt in der Ehe zur damaligen Zeit betraf. Oder etwa, dass die Kinder im Falle einer Trennung immer dem Vater zugeschrieben wurden.

Diese Geschichte ist so schön wie schaurig und ja, ich freue mich auf die Fortsetzung in einem hoffentliche goldenen Herbst.

Ist das eine Geschichte für dich? Kennst du die Autorin Miriam Georg bereits?

Alles Liebe,

Eure Nicole

Der Link zum Buch ist ein reiner Hinweis. Ich verdiene nichts daran und wurde nicht für diesen Beitrag bezahlt. Herzlichen Dank an den Rowohlt-Verlag, dass sie mir dieses Buch zur Verfügung gestellt haben.

Tolle Geschichte mit fiesem Ende

Geschichte
Lesefluss
Schreibstil
Neugier auf Band 2

Ein faszinierendes und fesselndes Buch

Das Buch ist absolut faszinierend, berührend und wachrüttelnd geschrieben. Auch oder wegen des Cliffhangers am Ende bekommt es eine 100 Prozent Bewertung

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6 Kommentare

  1. Oh jeh ihr Armen. Jetzt seid ihr auf die Folter gespannt. Na ja Oktober kommt schneller als man denkt, 🤭
    Ich hoffe, euch gefällt die Fortsetzung dann genauso gut.
    Ich wünsche Dir einen schönen Abend, ganz liebe Grüße Tina

    1. Wenn du an uns denkst, dann wird das Warten leichter 😉
      Ich bin so gespannt auf die Fortsetzung.
      Liebe Grüße und genieße den Abend
      Nicole

  2. Auch wenn ich das Buch nicht lesen werde, finde ich es ja immer wichtig, dass LeserInnen dadurch auf Dinge aufmerksam gemacht werden, die viele einfach schon vergessen haben oder noch nie wussten. Da ist ja auch immer eine Art von Geschichtsstunde dabei.
    Die rechtlichen und sozialen Errungenschaften für Frauen sind nicht so alt, wie wir gern glauben möchten. Von derlei Ungerechtigkeiten und Ungereimtheiten habe ich selbst noch genug erlebt, wenn es auch schon viel besser war als zu diesen Zeiten.
    Umso wichtiger finde ich es, dies heute zu wissen und keine Errungenschaften zu verlieren oder leichtfertig herzugeben, einfach weil wir uns deren zu sicher fühlen.
    Nun bin ich gespannt, wie es Dir und Ines im Oktober mit der Fortsetzung geht…
    Herzlich,
    Sieglinde

    1. Es geht nicht nur darum, darauf zu verzichten, es geht auch darum, wie du auch sagst, zu begreifen, dass diese Dinge, wie wir sie kennen, noch nicht lange existent sind.
      Das ist längst nicht so einfach und selbstverständlich, wie wir es uns wünschen. Und darum ist es auch gut, wenn wir es pflegen und leben.
      Alles Liebe
      Nicole

  3. Das Buch habe ich genauso verschlungen wie Du und beim letzten Satz hat mir der Atem gestockt! Dieser Cliffhanger ist wirklich fies. Auf den August kann ich ja immer verzichten, aber den September würde ich ungern überspringen, um schneller an Band 2 zu kommen. Also fasse ich mich mühsam in Geduld.

    Die Gesetzeslagen in Theorie und Praxis und wie sich die Katze da teilweise in den Schwanz beißt, fand ich auch interessant.

    Hab einen schönen Tag!

    1. Boah, ich war total entsetzt am Ende des Buches 😂. Und dachte wirklich, mir fehlen Seiten. Ich bin mit diesem Sommer wirklich nicht unglücklich, aber auf das Buch freue ich mich wie wild.
      Und diese Gesetzeslagen und die Stellung der Frau, das ist wirklich schockierend gewesen.
      Bleiben wir geduldig und vorfreudig.

      Liebe Grüße
      Nicole

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