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In unserem Universum sind wir unendlich

Der Tränenflut zum Trotz ein Must-Read?

Das Buch In unserem Universum sind wir unendlich lag hier schon eine Weile auf dem SuB. Für mich ist es eigentlich ein Mädchenbuch, aber unsere Tochter hat es mir so ans Herz gelegt und wurde nicht müde, mich immer wieder darauf hinzuweisen, dass es jetzt doch den Weg in mein Leserherz gefunden hat. Dass es so ganz nebenbei auch noch meine Tränenkanäle über Gebühr gereinigt hat, ist ein Effekt, den ich so nicht erwartet hätte. Solltet ihr es trotzdem lesen?

In unserem Universum sind wir unendlich- Emotionen pur

Lange hat mich ein Buch emotional nicht so gefesselt, wie es der Roman In unserem Universum sind wir unendlich* von Sarah Sprinz geschafft hat. Und ich hatte kurz vergessen, dass auch Tränen unendlich sein können und kein Schminktrick der Welt 1,5 h Weinen vergessen machen lässt.

Aber der gründlichen Reinigung der Tränenkanäle, des eigenen Aussehens und aller voll geschniefter Taschentücher zum Trotz möchte ich euch dieses Buch unbedingt ans Herz legen. Und ja, ich schreibe das direkt, denn sonst sagen alle hinterher so: Ach Nicole, ich will doch nicht weinen.

 

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Dieses Buch ist so voller Wärme, Hoffnung, Liebe, Mut und Gefühl, dass ich es eben nicht nur als Mädchenbuch sehe, dass ich finde, es ist feuchte, aber schöne Lektüre. Und jetzt erzähle ich euch, warum.

Die erste Liebe- gekommen, um zu gehen

Ansels großer Traum ist es, Medizin zu studieren. Er lebt dafür und macht aus diesem Grund ein Praktikum auf der Intensivstation eines Krankenhauses. Was andere für eine unüberwindbare Aufgabe halten mögen, das ist für ihn eine Berufung, für die er freiwillig morgens um 5 Uhr aufsteht. In unserem Universum sind wir unendlich

Ansel liebt Jungs, das ist ihm früh klar, auch wenn er noch keinen Freund hat. Als plötzlich Emil auf seiner Station ‚landet‘, da macht es sofort klick bei ihm. Emil erscheint Ansel aber sofort unerreichbar. Die Gesellschaftsschicht, aus der er stammt, hat keine Parallelen zu Emil. Dann ist er auch noch der Sohn der Ärztin. Aber er ist mit diesem Gefühl nicht allein, auch Emil ist sofort verschossen in den jungen Pfleger.

Schon bald wird trotz aller Hürden klar, was Emil Ansel sagen und zu verstehen geben möchte: In unserem Universum sind wir unendlich. Wenn wir es zulassen.

Aber Emil ist kein normaler Patient der Intensivstation. Emil wird sterben, schon bald. Ansel ’stalkt‘ ihn auf den verschiedenen Plattformen und glaubt, dass auch ohne die Krankheit kein Zusammenfinden stattfinden kann. Aber diese Rechnung hat er ohne den hartnäckigen Emil gemacht. Denn die beiden jungen Männer kommen sich näher und näher. Und dann ganz nah.

In unserem Universum sind wir unendlich

Emil ist ein ganz besonderer junger Mann, der dieselbe Liebe zur Schauspielerei empfindet wie Ansel zur Medizin. Er musste sein Studium jedoch wegen der Krankheit aufgeben. Er hat diese Krankheit angenommen, möchte aber seine verbleibende Zeit genießen und nicht nur darauf reduziert sein. Die Tatsache, dass Emil nicht mehr viel Zeit bleibt, vergisst Ansel ganz oft, da sich vieles so ’normal‘ anfühlt, wenn sie zusammen sind. Ansel wird in Emils Familie mit offenen Armen aufgenommen, sie geben ihren Sohn und Bruder gern in seine Arme, was ich großartig finde.

Emils letzter Wunsch- im unendlichen Universum

Emil hat noch einen letzten Wunsch: Er möchte unbedingt einen Roadtrip nach Schottland machen. Ansel wird, um diesen Wunsch zu erfüllen, über sich selbst hinauswachsen. Plötzlich wird ihm klar, dass auch seine eigene Familie, in der er sich immer fremd fühlt, mit ihm leidet, ihn unterstützt und sehr stolz auf ihn ist.

Sein Bruder leiht ihm seinen umgebauten Camper, damit die zwei loskönnen. Vollgepackt, auch mit Instruktionen von Emils Eltern machen sich die beiden auf den Weg auf ihre ungewisse Reise. Emil löst dafür seinen Studienfonds auf. Sie haben zunächst eine wunderbare Zeit zusammen.

Ansel wächst, auch in Krisensituationen, immer mehr über sich hinaus. Dennoch ist er nicht bereit für das, was Emil unweigerlich bevorsteht..

Wer jetzt noch nicht in Tränen aufgelöst ist, der wird es am Ende dieses Buches sein. Denn ich verrate euch nicht zu viel, wenn ich schreibe, dass wir natürlich Zeuge von Emils Tod werden. Aber wir erleben mit Ansel auch noch ein bisschen die Zeit danach, was dieses Buch wirklich abschließt.

In unserem Universum sind wir unendlich

Viele Tränen ja- aber warum ihr In unserem Universum sind wir unendlich lesen solltet

Ja, das ist ein wahnsinnig trauriges Buch. Aber vor allen Dingen ist es eben auch ein wahnsinnig schönes Buch. Denn es zeigt, was Liebe wie selbstverständlich zu leisten vermag, sowohl von den beiden Hauptprotagonisten als auch von Emils Familie, die ihren Sohn ziehen lassen, damit er noch einmal sein Glück finden kann. Auch wenn die Liebe keinesfalls immer zum richtigen Zeitpunkt erscheint. Oder war es für die beiden der richtige Zeitpunkt? Für Emil, weil er diese wunderbare Zeit haben durfte, obwohl er vom Tode gezeichnet war? Für Ansel, der gelernt hat, dass Liebe Kräfte freisetzt und dass er ein ganz besonderer junger Mann ist? Was Hoffnung und Überwindung zu leisten vermögen. Und dass es sich immer lohnt, das Leben zu feiern.

In unserem Universum sind wir unendlich

Darum ist dieses Buch ein Leseglück. Allerdings eines, bei dem ich geheult habe wie ein Schlosshund. Aber eines das (ohne zu kitschig zu sein) zeigt, dass Liebe alles ist.

Würdet ihr es lesen? Könnt ihr auch so in Geschichten versinken?

Give your life a glow,

Eure Nicole

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6 Kommentare

  1. Toll beschrieben. Danke Nicole. Ich werde es nicht lesen. Dann ich habe jetzt schon Pippi in den Augen. Ich sehe meinen Vater vor mir uns spüre seine Trauer, als meine Mutter plötzlich verstarb. Ich spüre diese „krümmende Trauer“ in meinen Eingeweiden. Ich spüre seine brennend heißen Tränen. Nein. Ich werde es nicht lesen. Ich muss es nicht lesen um zu fühlen, was Du beschreibst. Ich verstehe es.
    BG Sunny

    1. Ja, ich verstehe es auch. Und ja, ich habe sehr viel geweint. Und ja, ich verstehe, dass du es nicht lesen magst.
      ABER: Dieses Buch ist wirklich sehr viel mehr..
      Liebe Grüße
      Nicole

  2. Oh nein auf keinen Fall. Dafür erschüttert mich zu oft das Ableben von Patienten. Ja auch jungen Patienten. Für Leute wie mich ist das kein Lesestoff. Respekt dass Du es freiwillig liest.
    Ich wünsche Dir einen schönen Abend, ganz liebe Grüße Tina

    1. Es war ja gewissermaßen ‚Herzenszwang‘. Aber es hat sich aus sehr vielen Gründen gelohnt..
      Liebe Grüße und eine gut Nacht
      Nicole

  3. Puh, da habe ich schon feuchte Augen beim Lesen Deines Blogbeitrags! Mit Sicherheit ist das ein fantastisches Buch, auch wenn ich es gerade nicht tiefer in meine Gedanken lassen möchte. Ich brauche meine Nerven für den Alltag, da darf es in Büchern gerade entweder dezent-liebevoll oder brutal zugehen.

    Einen schönen Dienstag wünscht Dir
    Ines

    1. Mir geht es auch so, aber je länger ich dieses Buch und mein geschwollenes Gesicht nachbereitet habe, umso dankbarer war ich für den dezenten Zwang, es zu lesen.
      Denn bei aller Traurigkeit ist da so unendlich viel Liebe und ein besonderer Umgang mit der Sterblichkeit, das es trotz aller Tränen sehr schön war, es zu lesen.
      Liebe Grüße
      Nicole

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