LifestyleBücher

Lebensträume- eine Reise durch die 60er

Werbung-rezensionsexemplar

Wie kann man ein Buchjahr besser beginnen als mit dem Buch Lebensträume? Es ist nicht das erste Buch, das ich in diesem Jahr lese, aber das nach der Biografie, was mir meinen Flow wiedergebracht hat.

Lebensträume- Ärztin einer neuen Zeit klang in der Vorstellung nach einem Buch über die Geschichte einer jungen Frau aus dem Osten, die ihren Traum, Ärztin zu werden, lebt.

Am Ende war dieses Buch so viel mehr.

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Lebensträume in einem geteilten Deutschland

Ines und ich haben völlig unabgesprochen, dasselbe Rezensionsexemplar zwischen den Fingern gehalten. Ich bin genauso gespannt wie ihr, wie ihr das Buch gefallen hat.

Als ich das Buch von Svea Lenz bestellte, war ich fasziniert von dem Thema einer jungen Ärztin, die im Osten Berlins lebte und im Westen studierte. Bis da die unsägliche Mauer dazwischen kam. Warum dieses Buch am Ende noch viel mehr in mir auslöste, davon möchte ich euch jetzt erzählen.

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Vickys Traum von der Welt der Medizin

Wie es Anfang der 60er Jahre üblich war, sind viele Ostberliner tagsüber zum Arbeiten oder Studieren in den Westteil der Stadt gegangen und abends wieder zurückgekehrt. So auch Vicky und ihre erste große Liebe Achim. Durch die Tätigkeit ihrer alleinerziehenden Mutter an der Charité groß geworden, war ihr Berufswunsch schnell klar: Vicky wollte unbedingt Ärztin werden.

Ihre Lebensträume waren darauf ausgerichtet, ihr Studium im Westteil der Stadt zu beenden und dann an der Charité ihr Praktikum und ihr weiteres Berufsleben zu verbringen. Dann wollte sie Achim heiraten, der ebenfalls Arzt werden wollte. Achims Vater war bei der Stasi, seine Mutter nach Ungarn geflüchtet.

Seine Kindheit war nicht annähernd so liebevoll wie die von Vicky.

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Plötzlich ging gar nichts mehr

Als sie eines Abends bei Achim zu Besuch war und er sie nach Hause fuhr, war im beschaulichen Ostberlin nichts mehr wie noch am Nachmittag: Sperrungen überall und das Verbot, den Westteil der Stadt zu besuchen.

Vicky und Achim waren entsetzt. Nach einem emotionalen und eindringlichen Gespräch mit ihrer Mutter war klar, Vicky sollte in den Westen gehen und ihr Studium beenden. Zu diesem Zeitpunkt dachten alle noch, dass sich die Situation schon wieder entspannen würde. Wie fehl sie mit dieser Einschätzung lagen, das können wir den Geschichtsbüchern entnehmen.

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Mithilfe eines Fluchthelfers gelingt beiden der Übergang

Vicky und Achim gelingt die Flucht. Achim betätigt sich als Fluchthelfer und wird schließlich verhaftet. Vicky kann nur geheim mit ihrer Mutter telefonieren und von sich berichten. So schwer es ihr auch fällt, sie schafft ihren Abschluss und sie kommt ihrem Traum, Ärztin zu werden, wieder ein Stück näher.

Aber kaum einer möchte eine Frau für die nötigen Praktika beschäftigen und so schlägt sie sich zunächst als Kellnerin in einer Bar durch.

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Der Wendepunkt

Als sie Zeugin eines schweren Verkehrsunfalls wird und zu einer ungewöhnlichen und nicht ungefährlichen Erste-Hilfe-Maßnahme greift, wird der Chefarzt der Frankfurter Flughafenklinik auf sie aufmerksam und bietet ihr eine Stelle an.

Was zunächst überhaupt nicht nach ihrem Traumjob aussieht, soll bald die Erfüllung ihres Lebens werden.

Immer wieder denkt sie auch an Achim, aber sie bekommt weder über ihre Mutter noch über offizielle Stellen ein Lebenszeichen.

Wird sie ihn je wiedersehen?

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Eine kollegiale Familie

Die Kollegen in der Klinik werden ihr bei allen Eigenarten bald zu einer zweiten Familie. Der Chefarzt Dr. Frommer unterstützt sie und hilft ihr, wo er nur kann und wird ihr ein aufrechter Mentor und Lehrmeister.

Bei Oberarzt Brockeloh knistert es gewaltig, aber er hilft ihr auch mit Achim. Welche Last (des Krieges?) trägt er mit sich herum?

Vicky besteht ihre Prüfung und trotz vieler Bewerbungen bleibt sie zunächst als Ärztin in der Klinik und geht weiter zielstrebig ihren Weg.

Sie kümmert sich um die Damen im Frankfurter Vergnügungsviertel, verschreibt die Pille und macht einige andere nicht legale Dinge, um Menschen zu helfen.

Nebenbei plant sie eine neue Klinik am Flughafen und lässt sich von nichts und niemandem Steine in den Weg legen.

Wird sie ihren Traum der Klinik verwirklichen können? Wem schenkt sie ihr Herz?

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Lebensträume eng mit der Geschichte verwoben

Während wir Vicky auf ihrem ungewollten Lebensweg begleiten und uns mit ihr freuen und mit ihr leiden, webt die Autorin sehr viele geschichtliche Ereignisse in das Buch ein. Wir bekommen noch ein paar Brocken der Ost-West-Geschichte, der Terrorszene und der Proteste in Deutschland, Umweltkatastrophen und Ereignisse in der Luftfahrt serviert.

Das macht aus diesem Buch viel mehr als die bloße Geschichte einer jungen Ärztin aus dem Osten, die die Medizinwelt revolutionieren möchte.

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Wie mir das Buch gefallen hat

Dieses Buch war für mich nach der (immer noch interessanten, aber schwer zu lesenden Biografie) ein echtes Leseglück. Die Sprache der Autorin ist klar und nimmt einen beim Lesen wirklich mit. Dazu der Nebenerzählstrang der Geschichte in den 60er Jahren.

Jeder, der Frauengeschichten der besonderen Art gepaart mit Historie mag, ist bei diesem Buch absolut gut beraten.

Mir gefiel das Buch außerordentlich gut und ich gebe euch eine Leseempfehlung.

Klingt das nach einem Buch für euch?

Alles Liebe,

Eure Nicole

Der Link zum Buch ist ein reiner Hinweis. Ich verdiene nichts daran und wurde nicht für diesen Beitrag bezahlt. Herzlichen Dank an den Goldmann Verlag und Penguin Random House, dass sie mir dieses Buch zur Verfügung gestellt haben.

Lebensträume und deutsche Geschichte

Lesefluss
Sprache
Historie
Die Geschichte von Vicky

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10 Kommentare

  1. Danke für den Tipp – das Cover hätte mich ebenfalls eher abgeschreckt, leider aber auch die Thematik. Ich bin in den 60er Jahren geboren und finde den Muff dieser Zeit im Nachhinein schlimm. Dazu: diese Ost-West Problematik hat meine Kindheit überschattet, weil meine Eltern als Einzige aus der Familie im Westen waren und ich daher weder Großeltern noch Tanten, Onkels und Cousinen und Cousins erleben durfte, weil die unendlich weit entfernt waren.

    1. Ich habe dich schon vermisst…
      das kann ich gut verstehen, dass du dann Schwierigkeiten mit der Thematik hast, aber für mich war es interessant, weil dieser Teil der Geschichte oft nicht so viel Beachtung findet, aber dennoch wichtig ist, wie ich finde.

      Liebe Grüße
      Nicole

  2. Da bin ich sehr gespannt.
    Romanerfahrung mit Ost-West- Hintergrund hab ich noch gar nicht. Aber da ich bisher noch nie von einem Buch enttäuscht war, das du mochtest, freue ich mich schon sehr darauf.
    Liebe Grüße

  3. Nie im Leben hätte ich das Buch in meine Leseliste aufgenommen, da mich das Cover so überhaupt nicht anspricht. Dabei lohnt der Blick hinter die Fassade ja oft. Nur im riesigen Angebot einer Buchhandlung wäre das bei mir völlig untergegangen. Zum Glück gibt´s ja Rezensionen und die überzeugt um Längen mehr, als die Aufmachung 😉.
    Liebe Grüße!

    1. Stimmt, ich hätte das Cover auch anders gestaltet. Aber dieses Buch ist eine Perle. Weil es eine schöne Geschichte mit einem, wie ich denke, nicht so oft erzähltem Teil echter Geschichte verbindet.
      Ich hoffe, es gefällt dir.

      Liebe Grüße
      Nicole

  4. Hätte ich das Buch noch nicht gelesen, würde ich es spätestens jetzt lesen wollen. Ich habe schon länger keinen so guten Roman gelesen.

    Danke fürs gemeinsame Bloggen!

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