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London in 1300 Worten

Oder: eine besondere Wiederholung

Heute fahren wir noch einmal gemeinsam nach London. Dieser Bericht wird anders als der der New-York-Reise, was auch an der kürzeren Dauer liegt und ihr sollt euch auch nicht langweilen. Darum heißt es heute: London in X Worten. Wobei es über diese Stadt unendlich viel zu erzählen gibt und ich das Gefühl habe, wir sind auch noch nicht fertig mit ihr.

London in X Worten- was wir gesehen haben

Nach meinem ersten Beitrag habe ich zunächst einmal gemerkt, was wir alles nicht gesehen haben, denn es gab einiges aus euren Beschreibungen, wo wir nicht waren. Darum auch die Anmerkung, dass wir noch nicht fertig mit London sind.

Das Vorbereitungsprocedere lief ähnlich ab wie bei unserer Reise in den Big Apple, ein Reiseführer leistete uns Unterstützung. Gesetzt waren von vornherein zwei Dinge, doch dazu gleich mehr.

London- Gedankenfluss Reisen

Ankunft und ein Ah

Unser Hotel lag direkt an der Westminster Bridge und beim Auftauchen aus dem U-Bahn-Tunnel sahen wir ja erst einmal Big Ben. Auf der Brücke selbst herrscht geschäftiges Treiben, ihr könnt Mandeln kaufen, Luftballons und auch an Hütchenspielen teilnehmen. Da ga es eine große Verwunderung meinerseits, dass Menschen das tatsächlich tun. Also Mitspielen.

In der Nähe ist auch Waterloo Station, die sich gerade in der Umbauphase befindet und es uns mehr als einmal schwer machte, ihren Eingang zu finden. An sich ist dort aber viel los, auch kulinarisch. Und dort anzukommen und zum Hotel zu laufen, das bereitete uns keine Schwierigkeiten.

Wir besuchten also auch den Graffiti Tunnel, was ich immer wieder beeindruckend finde, wenn diese Kunst anders ist als bloße Schmiererei. Es ist wirklich für jeden Geschmack etwas dabei.

London- Gedankenfluss Reisen

Tag 1

Nachdem unsere Koffer sich von der Anreise auf unserem Zimmer erholen durften, machten wir uns also auf den Weg, London zu erkunden. Ihr ahnt es, welches Fortbewegungsmittel wir wählten, oder? Genau: per Pedes.

Westminster Abbey lag quasi am Wegesrand, eine tolle englische Demo haben wir auch noch mitgenommen. Selbst dort herrschte die berühmte Höflichkeit.

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Sehr gewöhnungsbedürftig ist es, wenn du die Straße überqueren möchtest. Den Kopf umzuschulen, das ist gar nicht so leicht. Darum gibt es an den ‚Touristenpfaden‘ immer auf der Straße einen Hinweis, der nicht nur lustig, sondern auch hilfreich ist.

London- Gedankenfluss Reisen

Vorbei am guten alten Winston machten wir uns auf die Suche nach Downing Street Nr 10, gerieten dabei rein zufällig in die Wachablösung der Horse Guard. Downing Street selbst ist leicht zu finden, Nr. 10 so winzig, dass man es nicht einmal auf dem Foto sieht.

London- Gedankenfluss Reisen

Und dann war es so weit: Jeder Schritt hatte sich gelohnt, wir standen vor dem Buckingham Palace. Es waren wirklich viele Menschen dort.

Kleine Anekdote neben der für uns merkwürdig anmutenden Wachwechsel:

Neben mir steht ein Vater mit seinem Sohn. Das Kind: Daddy, why is there a flag on palace’s roof? Der Vater: Oh dear, good question. It means that the king is in.

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Das war mein Highlight dort. In einer Nebenstraße haben wir in einem gregorianischen Café kleine Gebäckstücke und einen köstlichen Smoothie verzehrt. Es hatte nur vier Tische und es gefiel mir total.

Durch den Hyde Park haben wir uns dann auf den Rückweg zum Hotel gemacht. Gegessen haben wir an dem Abend in der Hotel Bar.

Tag 2 in London

Der zweite Tag in London war für mich zugleich der wichtigste Tag, denn ein Großereignis stand an: ABBA Voyage. Mein Mann hat es mir zwar geschenkt, aber seine Begeisterung war nur so semi. Also haben wir den Tag über noch ein paar ‚typische‘ Plätze besucht.

So waren wir in der Baker Street, um Herrn Holmes (zumindest von außen zu besuchen). Kurz waren wir noch am Gleis 9 3/4 (Harry Potter). Das allerdings eher für unsere Kinder, aber ich war fasziniert, mit welcher Leichtigkeit sich Hunderte von Menschen diesen Schal anlegen, um für ein Foto zu posieren (igitt).

Weiter ging es zu Fortnum & Mason, wo ich auf der wohl hübschesten Kaufhaustoilette meines Lebens war, die zudem noch die wohlriechendste Seife anbot, zusätzlich Schminkkabinen für die Kundin. Überhaupt: Dieses Lebensmittel-schöne-Dinge-Kaufhaus hat mich tief beeindruckt. Denn es ist so ein feines Konzept und dort wird wirklich auch richtig eingekauft. Mit der Optik (und dem Service) hätten es die Kaufhäuser hier auch schaffen können.

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Wir sind dann noch die Oxford Street entlang flaniert (diese kleinen Kuchenläden sind ein Traum) und am Kensington Palace vorbei. Bei dem hatte ich mir mehr Prunk und ihn selbst mir größer vorgestellt. Überhaupt die Parks- alles ist sehr grün und toll angelegt, super gepflegt und sauber. Beeindruckt hat mich auch der Reitplatz, der mitten in einem Park lag, damit die Londoner Stadtpferde auch Auslauf hatten. Als wir dort vorbeigingen, gab es sogar Reitunterricht.

Dann ging es schnell ins Hotel, umziehen und dann…

ABBA

Ich war sehr gespannt, mein letztes (und einziges) Konzert der Schwedenband war 1979. Was würde uns erwarten? Wie empfinden wir Avatare?

Unser Abendessen am zweiten Abend fand dort statt, es gab Riesenhotdogs und ein Glas Wein. Die Maschinerie ist bestens organisiert. Das Essen von guter Qualität und lecker. Und dann ging es in den Saal. Es war wirklich toll gemacht. Wir hatten (am Anfang dachten wir leider) keine Sitzplätze. Die Folge waren fast 2h tanzen und singen. Beste Stimmung, alle Altersgruppen waren vorhanden. Und ich war wieder x Jahre alt.

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Die Avatare? Aus der Ferne fand ich es toll (und ein bisschen unheimlich), alles war richtig gut gemacht. Auch die Interaktion untereinander. Es wirkte total echt, bis man die vier in Großaufnahme auf dem Bildschirm sah: Da waren die Augen etwas leblos und die Lippenbewegung nicht völlig synchron. Aber das Erlebnis als ganzes war für mich unbeschreiblich und selbst der Mann hat getanzt.

Noch ein Absacker an der Hotelbar und dann ging es ins Bett.

Schon der letzte London-Tag

Für heute stand DIE Touristeneinrichtung auf dem Plan: Das London Eye. Ja, wir wollten unbedingt mitfahren und haben es nicht eine Sekunde bereut.

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Die Wartezeit war moderat, die Sicherheitsvorkehrungen auch. London von oben ist ein Erlebnis, zumal der Himmel auch klar war. Ich empfehle es euch aus vollem Herzen, wenn ihr schwindelfrei seid.

Danach stand unser nächster Spaziergang an. Über den Pier zur Tower Bridge, am Tower vorbei Richtung Banken District und The Gherkin. Anschließend St. Paul’s Cathedral und dann kam das Wiederbeleben eines Erlebnisses vor x Jahren: Teatime bei Harrod’s.

Da ist allerdings in 30 Jahren ein gewaltiger Sprung nach oben passiert. Es war super edel, super freundlich und super besonders. Unsere Kellnerin war sehr fit in ihren Teeempfehlungen und es war wirklich so, dass wir es zelebriert haben. Ich empfehle euch das sehr, eine solche Teatime zu machen.

Eine weitere Empfehlung bei Harrod’s ist definitiv die Porzellanabteilung. Man muss beileibe nicht alles hübsch finden, aber die Auswahl und Zusammenstellung sind beeindruckend.

Abends sind wir dann noch zum Piccadilly Circus gefahren, haben uns Chinatown angesehen und den Aufenthalt mit einer Empfehlung des Reiseführers ausklingen lassen: das Poppies. Man sollte unbedingt reservieren und dann auch wirklich Fish and Chips essen. Das Restaurant ist sehr originell im Stil der 50er Jahre gestaltet, es ist proppenvoll, auch mit ‚echten‘ Londonern, das Personal arbeitet rasant und ist sehr freundlich, die Sauce Tartar ein Genuss.

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Allerdings konnte ich mich nicht überwinden, Essig auf meine Chips zu tun, meine Tischnachbarin hingegen schon. Das Ingwerbier war eine frische Erfahrung und die Kaubonbons, die es mit der Rechnung gibt, ein süßes Dessert.

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Dann ging es mit der Tube zurück zur Waterloo Station, wo wir noch Zeuge eines ‚echten‘ Polizeieinsatzes wurden.

Am nächsten Morgen ging es dann nach einer tollen Zeit zurück nach Bremen. Aber wir haben London nicht endgültig Auf Wiedersehen gesagt.

Das war London

Wir hatten relatives Glück mit dem Wetter, konnten trotz der Tatsache, dass es Februar war, viel zu Fuß erledigen. Es gefällt uns immer, auch abseits der empfohlenen Sehenswürdigkeiten umherzustreifen. Die Stadt ist anders als New York, sie hat uns auch sehr in ihren Bann gezogen.

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Habt ihr schon einmal Fish & Chips mit der Essigdröhnung gegessen? Seid ihr gerne mitgereist? Mögt ihr auch diese besonderen Kaufhäuser?

Give your life a glow,

Eure Nicole

 

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16 Kommentare

  1. Obwohl ich es gern sauer mag, auch „essigscharf“, mach ich keine Chips und auch keine Pommes mit Essig. Fish und Chips habe ich während meiner Zeit an der Südenglischen Küste hin und wieder mal gegessen. Wobei ich die Pommes lieber mochte, als den Fisch… :-)
    Toll. London fand ich auch immer toll, als ich dort war. Das letzte Mal – ich schrieb es bestimmt schon mal – ist tatsächlich heuer im Herbst 30 Jahre her. Wie man an den Fotos sieht, hat sich die Stadt gewaltig gewandelt.
    Wir waren damals bei Regen immer im Whiteleys (Shopping Mall) und haben meist eine hauchdünne, original italienische Pizza gegessen. Der Rinderwahn-Skandal ließ einen damals tatsächlich eher vegetarisch essen. Gewohnt haben wir in einem Hotel in Notting Hill. Nicht günstig, aber auch kein guter Standard. London war schon immer sehr teuer finde ich. Aber es war ein cooler Städtetrip mit der Freundin.
    BG Sunny

    1. Klingt lecker und nach Gutem shoppen.
      Ich mag auch Essig. Aber eben wie du nichts auf Pommes oder Chips.
      London ist schon besonders.
      Viele Grüße
      Nicole

  2. Fish & Chips liebe ich, Essig dagegen weniger. Also für mich bitte ohne. Dafür liebe ich einen richtig gediegenen Afternoon Tea und der darf nie fehlen, wenn ich in London bin. Am liebsten in der Orangerie des Kensington Garden :-)
    Ach, ich liebe London. Und war sooo lange nicht mehr da. Die Kaufhäuser sind toll – am liebsten mag ich Liberty und Harrods. Da sind die Toiletten übrigens auch ein echtes Erlebnis!
    Ach Menno, jetzt will ich nach London und du bist schuld ;-)
    Liebe Grüße
    Fran

    1. Diese Schuld nehme ich mit Freuden auf mich. Ich möchte auch nochmal hin. Aber irgendwie ist gerade ganz viel auf der Liste.
      Und wir würden uns nicht einmal um den Essig streiten wie das Londoner Pärchen am Nebentisch 😉😅.

      Liebe Grüße
      Nicole

  3. Danke für’s Mitnehmen, ich mag das. London haben wir auch angesehen (viel zu Fuss, mir qualmten abends die Socken) aber schön war es. Kaufhäusergucken geht nur ohne den Ingenieur 😉 oder ich muss es sehr kurz halten. Das mit der ABBA-Show klingt spannend.
    Liebe Grüße
    Ilka

    1. Das war es- vor allen Dingen, wenn du Fan bist, seit du 5 Jahre alt bist ;).
      Mir qualmten die Schuhe auch und ich werde bei so etwas nur noch Sneaker tragen.

      Liebe Grüße
      Nicole

  4. Hach herrlich, ich liebe Essig und kann mir das gut vorstellen. Ingwerbier liebe ich auch. 😁 London ist besonders und es finden sich auch bei mir einige Posts über diese tolle Stadt im Blog. Auch Sarah mit dem Schal. 😂 Teatime ist mein absolutes muss und Cupcakes von Peggy Porschen und ein Einkauf bei Lulu Guinness. Himmel es gibt so viel tolles dort.
    Klasse dass ihr das gemacht habt. Es weckt grade so Erinnerungen. Vielen Dank.
    Liebe Grüße Tina

    1. Peggy Porschen muss ich nachholen. Noch ein Grund, einmal wieder hinzufahren… Ich hatte mal ein Backbuch von ihr und nichts draus gebacken. Wie schön, dass du so mitgehst.
      Hab eine schöne Woche und liebe Grüße
      Nicole

  5. Erstmal freue ich mich für dich, dass du so eine wunderbare Reise erlebt hast.

    In GB war ich schon öfters, erstmals als Gastschülerin. Aber auch da, habe ich auf Fish & Chips verzichtet. *grins*

    Deine Liebe zu Kaufhäusern kann ich SEHR gut nachvollziehen. Als ich jetzt den einen Tag als Arbeitsaufenthalt in Paris war, musste ich auf dem Weg zum Bahnhof im „Le Printemps“ einkehren. Oder in Manhatten kann ich nie abreisen, ohne bei Saks 5th Ave gewesen zu sein.

    Liebe Grüße deine Sssss

    PS: ABBA ;-)

    1. Mein persönlicher Liebling ist Macy’s. Immer schon. Allerdings ist Sak’s schon besonderer zum Schauen und Erleben.
      Jaaaa- ABBA…..

      Liebe Grüße
      Deine Nnn

  6. Ein schöner Bericht, der Lust auf die Stadt London macht. Pommes mit Essig kämen mir nicht in die Tüte. Den Tee der Teatime würde ich schon probieren. Es muss ja nicht gerade Marmeladenbrot sein.

    Liebe Grüße
    Sabine

    1. Nee, mir auch nicht. Und es ist ziemlich beeindruckend, was die Profis da für Mengen draufgeben… urgs.
      Es ist wirklich viel mehr als Marmeladenbrot und darum sehr besonders. Zumal die Auswahl der Teesorten auch beeindruckend war. Und die Beratung dazu.

      Liebe Grüße
      Nicole

  7. London ist eine wundervolle Stadt. Ich war doch auch überall an den Punkten die man sehen musste.
    Und natürlich im Rock-Wachs Museum.
    Ich wünsche dir einen guten Start in die Woche!

    1. Sie ist wirklich sehr besonders und ich freue mich, dass du das teilst.
      Hab eine feine und sonnige Woche.
      Liebe Grüße
      Nicole

  8. Danke für die schönen Bilder! So ein Konzert macht im Stehen viel mehr Spaß – aber ist natürlich nach solchen Stadttouren ganz schön anstrengend. Da hätte ich auch erst gezuckt.

    Sauer ist keine bevorzugte Geschmacksrichtung von mir. Daher: never Essig auf meine Pommes! Und eine Tea-Time werde ich auch nicht freiwillig besuchen, denn ich stehe weder auf Tee, noch auf Sandwich- oder Marmeladengeschichten. Aber es gibt in London ja auch andere leckere Sachen.

    Komm gut in die – wirklich und endlich – sonnige Woche!

    1. Es war am Ende wirklich gut zu stehen, zumal alles sehr diszipliniert und trotzdem fröhlich zuging.
      Saure Gummitiere mag ich sehr, Essig auf Pommes? Nö. Ich mag aber auch keine Linsen süß-sauer oder asiatisch süß-sauer.
      Aber Tea-Time ist cool. Leider gibt es nichts vergleichbares für Kaffee. Außer Kuchen..
      Liebe und sehr sonnig- fröhliche Grüße
      Nicole

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