Mode geht immer: Die Muse von Dior

Die Muse von Dior war ein Geschenk unserer Tochter: ein schönes Cover, Mode, eine Zeit, in der ich gerne lese, eine Frau, die selbstbewusst ihren Weg geht. Das war das Gesamtpaket. Ob ich es gerne gelesen habe und es ein Leseglück war?

Die Muse von Dior- ganz anders als gedacht

Mode ist für mich ja ein ganz besonderes Thema, das ich sehr mag. Und auch wenn die Mode vieler großer Designer schier unbezahlbar ist, so finde ich ihre Werdegänge doch höchst interessant. So ist die Muse von Dior * eben nicht nur ein Buch über die Muse, sondern sie erzählt ganz nebenbei auch die Geschichte von Christian Dior.

So bildet die Hauptperson Copper, die eigentlich auf den Namen Oona getauft wurde, die Hauptperson dieses Buches, das ganz vieles ist.

Es ist Unterhaltung, Historie, ein Buch über Frauen und wie sie leben, über Freiheit und Entbehrungen, über Liebe, Mode und Gesellschaft.

Wie wird Copper zur Muse von Dior?

Copper ist ihrem Mann, einem amerikanischen Kriegsreporter, nach Paris gefolgt. Er und ein Freund sollen für die USA über den Krieg berichten. Der Freund ist dem Alkohol zu sehr verfallen und so springt Copper immer öfter für ihn ein. Sie schreibt seine Geschichten, macht seine Fotos und er arbeitet quasi kaum noch.

Es macht ihr Spaß und niemand merkt, dass sie gar keine journalistische Ausbildung hat.  Als der Freund schließlich seiner Sucht zum Opfer fällt, schreibt Copper in ihrem eigenen Namen und reicht die Artikel selbstbewusst unter anderem bei Haarpers Bazaar ein. Und siehe da, sie wird genommen.

Copper und Amory, ihr Mann, nehmen auch am Leben der Pariser Bohème teil. Während er sich größtenteils sehr intensiv um den weiblichen Teil dieser kümmert, lernt sie an einem Abend Christian Dior kennen, der damals noch in Anstellung bei einem französischen Modehaus ist.

Copper lernt die schillernden Persönlichkeiten der Pariser Bohème kennen, gerät in viele Milieus und peu à peu merkt sie, dass sie sich den Betrügereien ihres Mannes nicht mehr unterwerfen mag. Sie trennt sich von ihm, was für die damalige Zeit nicht so einfach ist. Das Paris des Aufbruchs jedoch legt ihr keine Steine in den Weg und die tiefer werdende Freundschaft zu Christian Dior, den alle nur Tian rufen,  hilft ihr, sich neu zu sortieren und eine neue Unterkunft zu finden. Dabei wird sie mehr und mehr zu seiner Muse.

Gegenseitige Freundschaft und Verbundenheit

Sie sind sehr offen miteinander und stützen und unterstützen sich gegenseitig. Immer wieder versucht sie ihn zu überreden, sich selbstständig zu machen, er unterstützt sie in ihrem erwachten Freiheitsdrang.

Als ihr erster selbst geschriebener Artikel tatsächlich genommen wird, lernt sie den Exilrussen Henry kennen. Er fungiert als Vermittler bei den Zahlungen und ist auch sonst ein interessanter und geheimnisvoller Mann.

Copper findet ihn durchaus spannend und attraktiv, ist aber nach den Erlebnissen mit Amory überhaupt nicht bereit, sich wieder zu binden. Weder beruflich noch privat.

Henry findet Gefallen an der selbstbewussten und besonderen Frau. Er verliebt sich in sie. Aber er merkt, dass er mit Druck bei ihr nichts erreichen kann. So gibt er ihr zu verstehen, dass er auf sie wartet und sie niemals ändern möchte.

Dann muss er Paris verlassen und Copper erhält wochenlang keine Nachricht von ihm.

Wird Dior ein Modehaus eröffnen und was wird aus Copper und Henry?

Die Antwort auf ersteres ist bekannt, die Antwort auf zweiteres werdet ihr beim Lesen bekommen. Bis zur Eröffnung von Diors Modehaus passiert noch das eine oder andere, aber seine Erfolgsgeschichte ist ja bekannt. Obwohl ich durch das Buch gelernt habe, dass er nicht wirklich genießen konnte. Und wir bekommen eine Antwort darauf, wonach das Parfum Miss Dior benannt wurde.

Wem empfehle ich Die Muse von Dior?

Das Buch hat wirklich viele Facetten und die des Modehauses Dior ist nur eine. Denn es geht hier auch darum, dass es auch früher viele Frauen gab, die sehr selbstbewusst ihren Weg gegangen sind. Es geht um die Freundschaft und Geschichte von Menschen, deren Unterschiede nicht größer sein könnten. Es zeigt uns, was Liebe vermag und dass es eben auch in der damaligen Zeit schon Männer gab, die ihre Frauen gern und mit Hingabe unterstützten. In jeder Art von Belangen. Dazu erzählt es, wie die Modeszene nach dem furchtbaren Krieg langsam aber stetig wieder Licht und Leidenschaft ins Leben der Menschen brachte.

Also gibt es wirklich eine generelle Leseempfehlung. Denn zusätzlich gefällt mir Die Muse von Dior in seiner Sprache und wie gut und bildhaft  es zu lesen ist.

Interessieren euch solche Geschichten auch? Kennt ihr den Grund des Namens von Miss Dior?

Give your life a glow,

Eure Nicole

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