LifestyleMontagsgedanken

Montagsgedanken nach einer (w)irren Woche

Meine Montagsgedanken könnten konfuser nicht sein, ist doch diese unsere Welt in der letzten Woche aus den Fugen geraten. Das ist schlimm, ja, es macht sprachlos und lässt mich ungläubig zurück.

Montagsgedanken

Montagsgedanken- konfus und trotzdem Glow?

Ich sage es euch heute ganz offen: Die letzte Woche hat mich ganz schön aus der Bahn geworfen. Aber wen von uns nicht? Darum sind diese Montagsgedanken wahrscheinlich auch nicht so richtig gerade dieses Mal. Mir ist nach den unguten Nachrichten, von denen ich mir nie hätte vorstellen können, dass es tatsächlich passiert, als Erstes ein Poesiealbumspruch von Carl Spitzweg in den Kopf geschossen:

Und wird die Welt auch noch so alt,
der Mensch, er bleibt ein Kind!
Zerschlägt sein Spielzeug mit Gewalt,
wie eben Kinder sind!

Wann alles erst in klein zerstückt
und nichts mehr zu verderben,
so sucht er wieder – neubeglückt –
und spielt dann mit den Scherben.

Carl Spitzweg

Und ich hoffe innigst, dass nicht noch mehr zerbricht. Sondern ich wünsche mir, dass die Diplomatie und Menschenliebe ihren richtigen Weg finden.

Gibt es richtig oder falsch?

In den Sozialen Medien tummeln sie sich immer zuhauf. Die, die alles wissen. Die, die wissen, wie es geht. Die sagen, was zu tun ist oder was eben nicht. Die sehr genau in richtig und falsch einteilen.

Und dann sind da die, die stille Betroffenheit und Hilflosigkeit äußern und trotzdem an das Gute glauben wollen. Und genau da sortiere ich mich auch ein.

Montagsgedanken

Gibt es also ein richtig oder falsch? Ich meine nein. Denn jeder von uns geht mit Situationen, die ihm das Leben zur Aufgabe macht, anders um. Und genauso soll und darf es auch in dieser Situation sein. Bei Conny könnt ihr einen Beitrag dazu lesen, den ich direkt unterschreiben würde.

Gut, ich empfinde merkwürdig anmutende Tanz- und Hüpfvideos in dieser Situation als nicht passend. Aber ein gut gemachtes Video (von denen, die professionell tanzen können) kann durchaus Ablenkung sein. Mir gefallen zurzeit marktschreierische Angebote (weil ich so betroffen bin, verlängere ich mein Angebot für dich..) oder ich hüpfe in den Tag Videos nicht.

Was daran liegt, dass ich nach wie vor den Glow sehe und suche, aber mir einfach nicht nach Hüpfen zumute ist.

Weil sie nicht meiner Stimmung entsprechen. Aber, dann denke ich drüber nach, klicke weiter und damit ist es gut.

Falsch wäre es meiner Meinung nach zu verstummen. Denn wenn wir uns zeigen, unsere echte  Solidarität und unser Mitgefühl äußern und zeitgleich auch die schönen Dinge sehen und darüber erzählen, dann zeigen wir, dass das höchste Gut des Menschen seine Freiheit und seine Hoffnung sind und bleiben sollten. Und machen damit hoffentlich allen anderen auch Hoffnung.

Bin ich politisch?

Wahrscheinlich würden die, die mich kennen, mich politisch nennen. Ich glaube aber immer, dass ich zu wenig darüber weiß. Und ich missioniere nicht, ich halte mich mit meiner Meinung auf diesem Blog bewusst zurück. Politik ist, ähnlich wie Psychologie, nicht am Küchentisch entschieden. Wer das weiß, weiß schon eine Menge und ist mit vorschnellen Urteilen vielleicht etwas langsamer.

Dennoch wünsche ich mir aus tiefstem Herzen, dass diese Allianz der demokratischen Staaten sich als wertvolles und solides Gegengewicht zu diesem unsinnigen Krieg erweist. Dass eben jene Demokratie zeigt, dass sie es wert ist, gelebt und geachtet zu werden. Jeden einzelnen Tag.

Ich hoffe, wir alle lesen dosiert die richtigen Nachrichten und hören den richtigen Menschen zu.

Mein tiefster Gedanke ist, dass Autokratie niemals eine Chance haben darf. Ich frage euch, wer von uns hätte geglaubt, dass so etwas in dieser Form möglich ist?

Und was ich wirklich nach dieser Woche nicht mehr hören möchte, ist, dass unsere Freiheit hier eingeschränkt ist. Das macht mich schon seit geraumer Zeit etwas unruhig, aber jetzt?

Wie denkt ihr darüber?

Montagsgedanken

Montagsgedanken- es darf weitergehen

Genau das ist der Grund, warum ich finde, dass es weitergehen darf. Weil Schweigen und Stillstand nicht helfen. Weil wir eine Stimme haben und zeigen dürfen und sollen, wie wichtig das Leben ist. Wie wichtig es ist, das Schöne zu empfinden und zu fühlen.

Denn das ist Hoffnung.

Und darum gibt es zu dem Zitat am Anfang noch eines zum Ende, was mich sehr berührt:

Der wirkungsvollste Kampf gegen das Böse in unserer Welt ist die Hinwendung zum Guten

Ernst Ferstl

Und darum heute keine Frage, obwohl mich eure Gedanken sehr interessieren, sondern eine Bitte:

Seid solidarisch, mitfühlend, aber vergesst nicht das Gute zu sehen, lächelt euch und eure Mitmenschen an.

Montagsgedanken

Give your life a glow,

Eure Nicole

 

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20 Kommentare

  1. Liebe Nicole,
    so viele Dinge, die du beschreibst, empfinde und sehe ich wie du.
    Frieden im Kleinen erscheint mir außerordentlich wichtig und elementar.
    Was mir zur aktuellen Situation aber auch aufgefallen ist, das ist die Vielfalt der Möglichkeiten, Lösungen und Ansätze, wie man damit umgeht. Es ist wie bei Trauer und Glück. Jeder empfindet das anders, befindet sich in seiner ganz eigenen Situation und darf und soll seinen Weg finden, ohne andere zu verurteilen oder über richtig und falsch zu urteilen. Zusammenhalt ist wichtig. Und Glow!
    Liebe Grüße und vielen Dank für die Denkanstöße

    Heike

    1. Liebe Heike,
      genauso sehe ich es auch: Jeder empfindet und fühlt anders. Dass es eine Riesentragödie ist, die da gerade passiert, wissen und fühlen wir wohl alle.
      Und genau deshalb ist es so wichtig, dass wir zusammenstehen und uns immer wieder vor Augen führen, wie wichtig Solidarität ist und wie unbezahlbar Freiheit und Demokratie.
      Wenn wir dann auch noch den Glow sehen, ist schon einiges getan.

      Alles Liebe
      Nicole

  2. „In den Sozialen Medien tummeln sie sich immer zuhauf. Die, die alles wissen. Die, die wissen, wie es geht. Die sagen, was zu tun ist oder was eben nicht. Die sehr genau in richtig und falsch einteilen.“
    Hmm. Ich würde jetzt nicht unbedingt sagen, dass ich weiß, wies geht. Aber ich weiß nach 53 Jahren schon, wies nicht geht. Und was mich glücklich macht. Was das Leben einfacher und unbeschwerter macht. Und es schmerzt mich förmlich zu sehen, wie immer mehr blödsinnige Produkte beworben werden, die auch keiner braucht. Ich bräuchte mich nicht in den Sozialen Medien herum treiben, wenn ich nichts zu sagen hätte.
    „Jammere nicht über kaputte Nägel, lackiere sie einfach nicht.“
    „Jammere nicht über Umweltverschmutzung, verzichte einfach auf Silikon im Shampoo.“
    „Jammere nicht über Pickel, lass einfach die Farbe aus dem Gesicht.“
    „Jammere nicht über Figurprobleme, passe Bewegung und Essen auf einander an.“
    „Jammere nicht über Geldmangel, schraube Deine Ansprüche herunter.“
    „Jammere nicht über mangelnden Glow in Deinem Gesicht, Du bist keine 16 mehr.“
    „Jammere nicht über die FFP2 Masken, bleib einfach zu Hause.“
    „Jammere nicht über die hohen Spritpreise, fahr einfach weniger“.
    Du siehst schon, mir geht dieses Gejammere auf den Sack.
    Und wenn ich einen Eimer „sinnloser“ Werbung gesehen habe, würde ich am liebsten loslegen.
    BG Sunny

    1. Jammern ist so meines auch nicht, eben auch wie launenhaft zu sein. Da bin ich bei dir.
      Ich habe meine Ansichten zu Themen, die ich auch mal korrigiere. Jeder, wie er mag und es mit sich vereinbaren kann. Aber ganz manchmal geht mir auch der Hut hoch.Und manches ist einfach zu viel.
      Das war dieser Tage etwas öfter der Fall. Das ist aber ein endloses Thema.

      Viele Grüße
      Nicole

  3. Bei aller Solidarität und Protesten geht unser Leben hier trotzdem weiter und da gehört Lachen und Leben und auch Arbeiten einfach dazu, wie bitter oder surreal einem das auch vorkommen mag. Und wie immer gilt es die Balance zu finden, hier zwischen Mitgefühl, Weitermachen und der Angst vor Unberechenbarkeit.
    Hab eine gute Woche liebe Nicole und hoffen wir auf Vernunft
    Sigi

    1. Ja, liebe Sigi, ich sehe es ähnlich. Aber dennoch empfinde ich es wichtig, dass wir und viele andere sichtbar bleiben und deutlich machen, dass es eben keine Lösung ist..
      Dennoch darf und soll unser Leben weitergehen. Allerdings wünsche ich mir an dieser Stelle dann auch etwas mehr Dankbarkeit..
      Oder was meinst du?
      Liebe Grüße und ich hoffe mit,
      Nicole

      1. Ich persönlich finde Dankbarkeit sehr wichtig, neben dem Wissen um was man nicht hat, dankbar zu sein, für das, was man hat, was trotzdem ist. Aber das muss wohl jeder mit sich ausmachen.
        Bei der aktuellen Krise treibt mich da gerade anderes um. Alle meinen „laut“ auf den „Wir helfen“ Zug aufspringen zu müssen, einerseits gut, andererseits kann man das in diesem Ausmaß und der Intensität keiner über einen längeren Zeitraum darstellen. Und dann ist es möglich, dass a) die Stimmung kippt und/oder b) die Hilfsbereitschaft merklich sinkt, weil jeder sagt, er hat ja schon.
        Hab ein schönes Wochenende liebe Nicole
        Sigi

        1. Ich weiß, was du empfindest. Etwas ähnliches haben wir ja auch schon teilweise erlebt.
          Und ich hoffe, dass in diesem Fall deine ‚Befürchtungen‘ nicht wahr werden.
          Ich wünsche dir ein schönes Wochenende (du weißt, wie es gemeint ist)
          Liebste Grüße
          Nicole

  4. Hey,
    ich verfolge alles mit einem sehr lauem Gefühl im Magen und hoffe, dass es bald ein Ende hat und so wenig wie Menschen wie möglich leiden.
    Liebe Grüße!

    1. Liebe Jenny,
      dieses flaue Gefühl habe ich auch. Aber eben auch Hoffnung und den Wunsch, dass möglichst viele die Unsinnigkeit sehen und dem Frieden Platz gemacht wird.
      Liebe Grüße
      Nicole

  5. Ich finde unfassbar, dass es überhaupt soweit gekommen ist. Es macht mich traurig, dass die Menschheit nichts aus der Geschichte gelernt hat. Die Reaktionen auf die momentane Lage… man darf nicht vergessen, dass auf den Plattformen dass zu sehen ist, was man sehen will oder soll. Die Realität ist meist anders. Altweiber tanzen? Ok, jedem überlassen. Aber wenn der gleiche hüpfende Mensch, eine riesen Spende tätig, ist es bestimmt mehr Wert als ein Bild von einer Taube, die 5 Sekunden in der Story zu sehen ist. Liebe Grüße und hoffen wir auf ein gutes Ende der Woche!

    1. Mir geht es da wie dir, liebe Mira. In meinem Verständnis müssten wir alle aus der Geschichte heraus begriffen haben, dass ein Krieg nur verbrannte Erde und gebrochene Herzen hinterlässt.
      Und ja, auch was Tauben und Spende betrifft, gebe ich dir Recht. Aber jedwede Form von echter Solidarität, ob geäußert oder Material ist eine.

      Und ich wünsche mir auch ein gutes Ende dieser woche.
      Liebe Grße an dich
      Nicole

  6. Heute kam der Krieg in der Ukraine direkt in mein Haus. Unsere sehr nette junge Putzfrau kommt von dort. Sie lebt seit 6 Jahren mit ihrer Familie, 3 Kinder, hier. Aber die gesamte Herkunftsfamilie lebt in Kiew und ist gerade auf der Flucht in einen kleineren Ort. Oma, Mutter, Schwester mit Mann und 2 sehr kleinen Kindern… Ja, so schaut das dann aus.
    Sie ist sehr unglücklich und hat aber sofort angefangen Geld, Kleidung, Decken, Medikamente usw. zu sammeln zusammen mit anderen. Diese Sachen gehen mit LKW in die Ukraine, es sind schon 2 LKW abgefahren. Wir haben auch einiges Finanzielle und Materielle beigesteuert.
    Außerdem werden wir spenden bei einem offiziellen Hilfsfonds. Das ist das, was wir sofort tun können.
    Ich fühle, dass es auch mir besser geht, wenn ich mich nicht so hilflos fühle, sondern etwas konkret tun kann. Die Menschen dort brauchen unsere Solidarität in vielerlei Weise. Ich werde auch auf die nächste Demo gehen, denn auch den Aggressoren muss gezeigt werden, dass wir das verurteilen und nicht einfach gesehehen lassen.
    Das sind heute meine Montagsgedanken und -taten.
    Deine kann ich gut nachvollziehen. Auch ich bin der Meinung, dass die Demokratie die beste Staatsform ist und wir uns für sie einsetzen müssen. Sie braucht uns.
    Herzlich grüßt, Sieglinde

    1. Es ist einem immer noch näher, wenn es ein bekanntes Schicksal gibt. Ich finde es sehr rührend, dass du auch sofort geholfen hast.
      Es ist wirklich traurig.
      Und ja, wir müssen diese Werte Freiheit, Frieden und Demokratie leben und schätze.
      Alles Liebe, heute auch und besonders für eure Putzfrau ,
      Nicole

  7. Es nützt ja alles nichts – für die meisten Menschen geht das Leben weiter. Für andere ist es zu Ende, für wieder andere wird es grausam – und am Ende wird es immer Menschen geben, die Profit daraus schlagen.

    Ob ich sowas wie den Ukraine-Russlans-Krieg für möglich gehalten habe? Ja. Es gibt Völker und einzelne Menschen, denen ich alles zutrauen. Aber natürlich habe ich gehofft, dass ich irre.

    Tanzende Rabatt aus Mitleid-Videos würden mich abstoßen. Kleine Freuden im Alltag aber sorgen dafür, dass wir alle überhaupt durchhalten. Und auch wenn die freiheitlichen Einschränkung durch Corona sich aktuell in Deutschland in Grenzen halten, sind sie für viele Menschen immer noch existenzbedrohend. Natürlich ist ein Krieg damit nicht vergleichbar, aber mürbe macht das dennoch aus.

    Herzliche Grüße
    Ines

    1. Ich finde auch, dass wir diese kleinen Fluchten benötigen. Sie sind wichtig für so vieles.
      Ich meinte auch nicht die existenziell bedeutsame Einschränkung, die ganz schlimm ist. Ich meinte die, die darüber reden, es gebe hier eingeschränkte Freiheiten im Alltag und der Freizeit.
      Und ich gestehe, ich hatte diese (Kriegs-) Befürchtung eher in den 80ern. In dieser Zeit nicht. Leider bin ich belehrt worden.
      Hoffen wir das Beste und bleiben hoffnungsfroh.
      Liebe Grüße
      Nicole

  8. Soziale Medien sind zu effektiven Kommunikationskanälen geworden, aber das Schlimmste: Die Inhalte sind manchmal viel mehr abfällig als konstruktiv. Wer will, sollte und kann seine politische Meinung verteidigen, aber ohne die des anderen herabzusetzen und zu kritisieren. Viele Menschen gehen von dem „Du liegst falsch“-Prinzip aus und halten sich für Experten auf diesem Gebiet. Und das Schlimmste: Sie hören nie zu. Sie kristallisieren ihre Meinungen heraus, ohne Anlass zu einer tieferen Reflexion über jedes Thema zu geben. Ich bin ein politischer Mensch und bin in einer Politikerfamilie aufgewachsen. Auf meinem Blog oder Instagram nicht über Politik zu diskutieren, bedeutet nicht, das zu ignorieren, was um mich herum passiert. Es geht nur darum, weitere Konflikte zu vermeiden und ein wenig mehr Lächeln in diese chaotische Welt zu bringen!
    Und doch, es darf (bitte) weitergehen…
    Liebe Grüße,
    Claudia

    1. Liebe Claudia,
      genauso geht es mir auch mit der Politik. Es ist in der Tat so und ich beobachte die Entwicklung auf einigen Social Media Kanälen mit Besorgnis. Zeitgleich bin ich froh über meine kleine Blase, in der es so liebe- und respektvoll zugeht.
      Denn es ist, wie du sagst: Diese harten Meinungen änderst du nicht. Leider.
      Und ein Lächeln bedeutet so viel, also machen wir ganz unbedingt weiter.

      Liebe Grüße
      Nicole

  9. Das kann ich alles so unterschreiben liebe Nicole. Es gibt immer welche, die ALLES besser wissen und richtig machen würden. Solidarütät und Protest ist jetzt wichtig, aber keine Randale und keine radikalen Parolen.

    Liebe Grüße und eine gute Woche.
    Sabine

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