
Heute werfe ich den Old Money Style auf den Markt bzw. auf den Blog. Dieser Beitrag entsteht auf Wunsch einer Leserin mit dem Zusatz, sie wünscht sich diesen Stil für Normalos, also in neudeutsch: on a budget.
Ich habe somit ein wenig recherchiert, erzähle euch von den Definitionen des Stils, wie er entsteht und auch, wie ich ihn interpretieren würde.

Old Money Style- hat Eleganz einen Preis?
Old Money Style- das klingt zunächst einmal nach Geld, viel Geld, oder? Ich hätte dieses stilistische Mittel in meiner Jugend als Popper bezeichnet. Dennoch bin ich der festen Überzeugung, dass Eleganz nicht nur eine Frage des Geldes, sondern auch eine Frage der Haltung und des Geschmacks ist.
Darum erzähle ich euch heute, was für mich den Old Money Style prägt.
Wie definiert sich Old Money Style?
Als ich zum ersten Mal diesen Begriff gehört habe, war ich, wie beim Sandwich-Style überrascht, was das denn jetzt wieder für ein neuer Begriff für einen alten Stils ist. Es ist ja nicht so, dass mit jedem neuen Modebegriff das Rad neu erfunden wird.
Was mir als erstes eingefallen ist? Ich dachte an Königshäuser, alte Familiendynastien, die Queen, Fünf-Uhr-Tee, Segel- und Golfclubs, Jackie Kennedy und ihre Schwiegertochter. Ist das ein Klischee? Ganz sicher. Spiegelt es den Stil alleine wider? Ganz sicher nicht.
Für mich ist diese Stilart ein Modegefühl, eines, dass man nicht konsequent umzusetzen braucht, dass aber, wie viele andere Stile eine sichere Bank sein kann.
Der Grundtenor des Old Money Style ist sichtbare Qualität, ein bisschen Understatement, klassisch-schicke Outfits und auch eine gewisse Ruhe. Denn eines ist diesem Stil komplett fremd: Dass er laut schreit.



Welche Merkmale bilden Old Money Style?
Wenn man es benennen möchte, dann zeichnet diese Stilrichtung für mich fünf Merkmale aus:
1. Materialien
Die Materialien sind oder sollten zum überwiegenden Teil aus natürlichen Materialien bestehen: Baumwolle, Kaschmir, Leinen, Wolle oder Seide.
2. Die Farben
Alles, was knallig und laut ist, passt nicht dominant zu diesem Stil, denn er nimmt sich eher zurück. So sind neutrale Farben eine gute Wahl: Weiß und Creme, Camel, Cognac, Grau, Dunkelblau und Schwarz, evtl. Braun. Wenn du farbliche Akzente dazu kombinieren möchtest, eignen sich Pastellfarben oder das gezielte Einsetzen einer kräftigeren Farbe (Gelb, Rot oder Grün).
Kommen Farben zum Einsatz, dann sollte der Schnitt der Kleidung verhaltener sein.
Auch große und auffällige Logos sind bei diesem Stil verpönt, denn Understatement ist hier gefragt.
3. Die Schnitte
Apropos Schnitte: Sie sollten klassisch sein, am Körper anliegen, diesen aber nicht übermäßig betonen. Zu eng oder zu weit gelten als No-go für diese Stilrichtung. Stoffhosen in klassischer Passform, dunkle, normal weite (straight) Jeans, Midikleider, Etuikleider, knielange Röcke, gut geschnittene Blusen, Blazer, Trenchcoat, Pullover mit Rundhals- oder V-Ausschnitten oder zarte Cardigans mit denselben Ausschnitten bilden hier die Basis zur Umsetzung.
4. Muster
Auch Muster kommen beim Old Money Style nur dezent zum Einsatz und sind eher klassischer Natur: Glencheck, Hahnentritt, Vichykaro, Paisley oder Streifen passen hier sehr gut und ergänzen das dezente Erscheinungsbild dieses Stils.
5. Accessoires
Die Qualität der Accessoires bildet einen weiteren Baustein dieses Stils. Alles, was künstlich oder plastisch erscheint, passt nicht wirklich dazu. Dezenter Schmuck, Perlen, Uhren, (Seiden) Tücher oder Schals, dezente Handtaschen, Lederschuhe und feinere Sneaker sind die gängigen Accessoires im Old Money Style, wenn man ihn konsequent ausführt.

Kann man all das auch mit einem ’normalen‘ Budget umsetzen?
Meine kurze Antwort lautet: Aber ja, natürlich. Du benötigst kein großes Budget, denn mittlerweile gibt es durchaus auch qualitativ hochwertigere Sachen zu annehmbaren Preisen. Auf der Preisskala nach oben gibt es natürlich keine Grenzen. Aber wie eingangs schon gesagt, es hat auch mit Geschmack, Kombinationsfreude und der gezielten Auswahl zu tun.
- Ein Kaschmirpullover kann eine Investition sein, es gibt allerdings auch preislich-attraktivere Modelle bei Peek & Cloopenburg, bei Arket, Uniqlo, Other Stories und die diversen anderen Shops (dies sind nur Empfehlungen). Genaues Hinschauen und Geduld bei der Auswahl lohnen sich da sehr. Es kann natürlich auch eine feine Geschenkidee sein. Bei guter Pflege halten diese Teile auch eine ganze Weile.
- Gute Basics sind mehr als nur eine Basis: Mit den richtigen, qualitativ guten Grundteilen (Hose, Blazer, Rock, Kleid) kannst du diesen Stil aufbauen und auch mit günstigeren, aber hochwertig aussehenden Teilen kombinieren, Hier gehört auch gute Pflege der Kleidung dazu.
- Für das Ausleben dieses Stils lohnt sich auch ein Blick in die diversen Secondhandläden, dort kann man oftmals kleine Schätze finden. Das weiß ich allerdings nur aus Erzählungen, mein Glück war da bisher eingeschränkter.
- Old Money Style kann auch eine schöne Verbindung zum Minimalismus sein: Heute trägst du deine Bluse zu einer Stoffhose und morgen zu einer dunklen Jeans. Oder dein Kleid wird heute von einem Blazer begleitet und morgen trägst du es mit einem Pullover. Dieser Stil sollte immer ein bisschen Understatement zeigen und nicht überladen wirken,
- Old Money Style kann auch die eigene Haltung sein: Respekt, Höflichkeit und Empathie kann man zwar nicht aus dem Kleiderschrank ziehen. Aber man kann sie ganzjährig tragen.

Einige Styling-Ideen für den Old-Money-Style?
In der Freizeit: eine Jeans, eine gestreifte Bluse, ein Poloshirt oder ein schlichtes T-Shirt, ein leichter Pulli und dezente Sneaker machen hier das Outfit. Für den Spaziergang bieten sich der Trenchcoat oder für Blazer-Liebhaber wie mich, ebenjener an.
Ein Treffen oder ein Shoppingbummel: eine Stoffhose, ein leichter Rock, Bluse oder ein Pulli, Ballerina oder schlichte Sneaker und schon kann es losgehen.
Fürs Büro: eine klassische Stoffhose mit schlichtem, hochwertigem Shirt oder Bluse, ein Blazer und Loafer oder Pumps bilden genauso ein schönes Outfit wie auch ein Midi- oder Etuikleid mit einem feinen Cardigan.
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Was gefällt mir am Old Money Style?
Ich gebe zu, ich würde ihn wahrscheinlich selbst nicht so nennen, könnte ihn aber jeden Tag tragen. Ich mag diese schlichte Eleganz, würde sie aber vermutlich mit dezenten Teilen aufpeppen.
Mir gefällt der Stil, weil er ohne großes Verbiegen, mit guten und hochwertig wirkenden (oder hochwertigen) Basisteilen schnell und für jeden gut umzusetzen ist.
Für mich strahlt er Ruhe und eine gewisse Gelassenheit aus, denn mit diesem Stil signalisiert man deutlich, dass man nicht mehr auf jeden Trendzug aufspringen möchte und sehr bei sich ist.
Mein Fazit: Er ist keine Frage von Geld, sondern von Geschmack und Haltung. Mit etwas Geduld findet man auch im Normalbudgetbereich schöne Kleidung, mit denen man diesen Stil für sich umsetzen kann.
Und das macht Glow!

Old Money Style: Wunsch erfüllt?
Ich hoffe, ich habe die Frage erschöpfend beantwortet, wie ein teuer klingender Stil auch im normalen Leben umgesetzt werden kann.
Kanntet ihr den Begriff Old Money Style? Tragt oder mögt ihr ihn?
Alles Liebe,
Eure Nicole
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ich mag den Old-Money-Style, aber eher in der ausgeprägt sportlichen Variante. Und ich kann nicht ohne irgendetwas in Oversize dazu. Ist eine Art Zwang ;-) Dass der Stil im Laufe der Jahre bei vielen Frauen in diese Richtung geht, ist vermutlich kein Zufall. Irgendwann kann man die günstigen Fähnchen vom Fast-Fashion-Riesen einfach nicht mehr sehen. Geht zumindest mir so. Ich war schon immer ein haptischer Mensch, deshalb fällt mir online shoppen so schwer. Und ab der nächsten Woche muss ich für einige Monate sogar auf meinen COS hier in HH verzichten – die bauen um. Keine Ahnung, wie das enden soll…
Liebe Grüße
Fran
Ich mag den auch, auch mit Twist. Da hast du deine Variante entwickelt und ich mag ja auch den Franstyle sehr..
Vielleicht endet es bei dir im Reichtum 😂😂. Ich liebe die immer noch, habe jetzt das erste Mal online bestellt, was im Laden nicht ganz vorrätig war. Ich bin so gespannt.
Liebe Grüße
Nicole
Hallo Nicole,
dein Beitrag zum „Old Money Style on a Budget“ hat mir richtig gut gefallen! Ich finde es super, wie du zeigst, dass man auch mit kleinem Budget stilvoll und elegant aussehen kann. Besonders deine Tipps mit Second Hand und gut kombinierbaren Basics fand ich total hilfreich – das macht richtig Lust, den eigenen Kleiderschrank nochmal neu zu durchforsten.
Du hast das Thema toll aufbereitet – stilvoll, nahbar und inspirierend.
Ich wünsche dir einen schönen Tag!
Liebe Grüße
Saskia Katharina
Vielen Dank, liebe Saskia Katharina,
das freut mich sehr, dass ich dich mit meinem Beitrag so inspirieren konnte. Ich wünsche dir eine tolle Woche.
Liebe Grüße
Nicole
Der Schlüssel ist dezente Eleganz. Die Kleidung mag schlicht oder langweilig wirken, aber sie ist von hoher Qualität. Ich denke, mit zunehmendem Alter tendieren wir zum „alten Geld“-Stil. Quantität schwindet, Qualität und klassischer guter Geschmack bleiben. Wie du sagst – „Er ist keine Frage von Geld, sondern von Geschmack und Haltung.“ Dito!
Liebe Grüße,
Claudia
Ich empfinde es genauso, auch wenn mir ein wenig Quantität immer noch sehr gefällt ;).
Liebe Grüße
Nicole
Old Money Style liebe ich, genau meins! Immer gut tragbar. Dein schwarzes Midi Kleid und Outfit in Weiß, einfach klasse! Liebe Grüße!
Vielen Dank, der Stil ist auch wirklich so schön wie klar.
Liebe Grüße
Nicole
Danke, dass Du meinen Wunsch aufgegriffen hast und für die ausführliche Erklärung. Ich bewundere Menschen, die diesen Style so mühelos und unangestrengt hinbekommen. Künftig werde ich verstärkt daran arbeiten. Leider habe ich eine Schwäche für florale Muster. Meinem Mann habe ich schon gesagt, dass er mich von Blumenmustern beim Shoppen fernhalten soll, klappt aber nicht 😀
Liebe Cora,
es war mir wirklich eine große Freude, du (und ihr) kannst immer gerne Wünsche äußern. Was deine floralen Muster sind bei mir hellblaue und weiße Blusen. Das muss auch nicht klappen, wenn es Leidenschaft ist.
Und ein Old Money Style muss nicht in Stein gemeißelt sein, die floralen Muster sind dann halt für andere Tage. So kannst du eine neue mit einer alten Leidenschaft verbinden.
Liebe Grüße
Nicole
Liebe Nicole,
bei dir lerne ich immer wieder dazu! Die Stile haben heute, so kommt es mir vor, so viele Bezeichnungen, da komme ich nicht mehr mit :).
Liebe Grüße!
Sie bekommen immer neue, damit man Gewohntes neu verkaufen kann. Das ist mein Eindruck.
Aber ich bringe dir gern neue Erkenntnisse.
Liebe Grüße
Nicole
Das hast Du wunderbar aufgearbeitet.Schön anzusehen, Deine Beispielfotos. 💕
Ich würde auch zeitlose Klassiker empfehlen aus hochwertigem Material, Wolle, Leder, Seide etc. Gepflegt und hochwertig soll es wirken. Ich würde im Sale schauen, oder in Outlets, wie Ines schreibt. Unauffälliger Echtschmuck oder welcher der so aussieht. Armbanduhr. Lederhandtasche. Ich finde ein schönes Twinset auch wunderbar. Vielleicht eher in dezenter Farbe, nicht wie meins in Gelb.🤭
Ich wünsche Dir einen schönen Tag, liebe Grüße Tina
Ja, ich mache das im Prinzip genauso und finde das auch immer wieder gut. Gelb geht doch auch super, wenn der Rest dezent ist.
Du machst das super.
Liebe Grüße
Nicole
Den 80er-Popper-Style habe ich bei dem Gedanken an Old Money Style auch sofort vor Augen. Ich wusste gar nicht, dass der Popper-Style in Hamburg erfunden wurde. Passt natürlich wie die Faust aufs Auge.
Was mir bei Deinen Merkmalen noch fehlt ist, keine/kaum sichtbare Logos zu tragen.
Das letzte Foto von Dir finde ich besonders schön <3.
Viele Deiner Outfits stehen für mich durchaus für diesen Stil und passen sehr gut zu Dir. Vieles davon spiegelt Deine innere Haltung wieder.
Wer nicht das Geld für die teure Umsetzung hat, braucht stattdessen Zeit, die Perlen unter den günstigen Sachen zu finden. Am leichtesten komme ich an die teuren Sachen für weniger Geld durch antizyklisches Kaufen und Glück bei Outletschnäppchen. Leider gibt es unser dafür perfektes Outlet auf der Insel nicht mehr bzw. es wird vom relevanten Store nicht mehr beliefert. Zum Glück gibt es auch online tolle Schnäppchen.
Hab einen sonnigen Tag!
Stimmt- Logos sind für mich so weit weg (außer bei einem Taschengurt), dass ich die nicht auf dem Zettel hatte. Ich ändere das gleich mal.
Vielen Dank für deine schönen Komplimente, das freut mich sehr.
Ich denke auch, man darf nach Perlen schauen oder aber in den angegebenen Shops, da gibt es diese oft für kleineres Geld.
Der Stil gefällt mir auch tatsächlich sehr. Das letzte Bild ost mit dem Lippenstift, den du zu hell fandst. 😉😍
Liebe Grüße und einen schönen Donnerstag
Nicole
Ich muss zugeben, ich hätte dieselben Assoziationen, wie von dir genannt. Und womöglich trage ich diesen Stil sogar manchmal unbewusst, denn auch ich mag gute und einfache Basics, die zusammen ein stimmiges Outfit ergeben. Die Suche ist mitunter wirklich nicht ganz einfach, weil ich eben keine Drucke und Applikationen auf meiner Kleidung leiden kann. Und andererseits wirklich ungern online einkaufe, weil die Größenangaben leider oft sehr unzuverlässig sind.
Die Kombi mit der hellbraunen Hose zum schwarzen Shirt und Blazer gefällt mir besonders gut – die ist klassisch und gleichzeitig modern und lässig. Steht dir super!
Liebe Grüße!
Ich mag auch weder Drucke noch Applikationen. Gestern habe ich ein wirklich schönes T-Shirt gesehen, beim Anprobieren prangte dann ein Igel auf der rechten Brust. Schade für den Igel, er wohnt erst einmal weiter im Geschäft.
Online kaufe ich Kleidung auch eher selten aus den von dir genannten Gründen.
Vielen Dank für dein Kompliment.
Liebe Grüße
Nicole