Das Seelenglück dieser unruhigen Woche wird von einer Reise bestimmt, die eine Liebe wieder erweckt und dennoch auch Verwunderung hervorgebracht hat. Dennoch ist es immer wieder wichtig und schön, nach den kleinen Dingen des Lebens Ausschau zu halten.
Und es gibt sie einfach immer, diese Momente.
Seelenglück- was immer auch sein mag
Es war wieder einmal so weit, dass ich eine Reise meines Mannes nutzen konnte, um ihn für mich privat zu begleiten. Das ist dann auch für dieses Jahr das letzte Mal und sie sollte uns in eines meiner (immer noch) liebsten Länder führen.
In einer Woche, die mit viel Hoffnung begann und mit einer seltsamen Ernüchterung endete. Die dennoch auch eine Menge an Seelenglück bereithielt, aber eben auch die Erkenntnis, dass manches nicht sein muss oder anders kommt, als man denkt.
Ein Wiedersehen
Ihr wisst schon länger, dass ich sehr gerne in den USA bin. Seit ich im Alter von vier Jahren das erste Mal dort war, hat dieses Land einen Platz in meinem Herzen. Ja, dort gibt es, wie überall, Probleme und längst nicht alles ist so, wie wir es uns vorstellen oder wünschen.
Trotzdem mag ich es sehr, dort zu sein. In dieser besonderen Woche war ich in Washington. Mein letzter Besuch der Stadt liegt jetzt fast 30 Jahre zurück und meine Erinnerung war relativ schwach.
In diesem Jahr gab es also ein Wiedersehen (möchtet ihr einen Bericht?). Und das ist natürlich Seelenglück.
Ein Café und ein Kaffee
Bei diesem Aufenthalt haben wir ein kleines Café entdeckt, das einfach schön war. Wobei klein immer relativ ist. Aber es war einfach lecker dort, Kuchen und Frühstück gefielen uns. Der House Kaffee mit Honig und Kardamom war eine warme Umarmung und allein schon ein Seelenglück. Der Rest tat sein Übriges. Und was noch toll dort war, war die unterschiedlichen Menschen zu beobachten.
Die Laubfärbung des Ostens
Wir hatten wirklich warmes, fast sommerliches Wetter und das unterstrich natürlich die Schönheit der Laubfärbung (Indian Summer). Diese Farben berühren etwas in mir und unseren Gang durch die Stadt verschönerte das noch einmal.
Der Passant, der einem Obdachlosen Essen kauft
Ein Mann ging in einem Park von Passant zu Passant und sagte, er sei hungrig. Ein Amerikaner nahm ihn zu einem Foodtruck mit und kaufte ihm dort etwas zu essen. Das hat mich berührt, weil es so selbstlos war und dem Zweck entsprach.
Ein Sonnenuntergang
Wir waren in einem sehr gut gemachten Spionage-Museum und als wir am Ende der Ausstellung, bei der man selbst Agent ist, ankamen, da war er da, dieser farbintensive Sonnenuntergang.
Das Gespräch mit dem Friedhofsmitarbeiter
Ich habe den Arlington Friedhof besucht und dabei kam bei mir die eine oder andere Frage auf. Ich sprach einen der Mitarbeiter an und bekam ausführlich, sehr freundlich und höchst begeistert, weil ich aus Deutschland kam, die nettesten Antworten. Ihr werdet sie in gelernt auch bekommen;)
Der Busfahrer, der mich umsonst mitnahm
Ich wollte eine Strecke mit dem Bus fahren, war aber ein komplettes Greenhorn. Im Hotel wurde mir gesagt, dass es an den Haltestellen, Automaten gäbe. Ihr ahnt es: an meiner Einstieghaltestelle nicht.
Ich bin also in den Bus gestiegen, habe den Fahrer befragt. Im Bus konnte man nur (sehr ungewöhnlich für die USA) mit passendem Bargeld zahlen.
Das war zu dem Zeitpunkt nicht vorhanden. Ich wollte also wieder aussteigen, als er sagte, dass es an meiner Ausstiegshaltestelle einen solchen Automaten mit Kartenzahlung gäbe. ‚I trust you, you’ll buy there one‘. Kann sich das einer hierzulande vorstellen?
Danach wusste ich allerdings auch alles über ihn, seine Ehefrau und wie gerne er einmal Dänemark besuchen würde. Aber mal im Ernst: Das ist doch Seelenglück, oder?
Das Zeichen der Demokratie zu besichtigen
Dieses Zeichen ist ohne Zweifel das Capitol. Es ist mehr als nur ein beeindruckendes Bauwerk, in ihm ist die Demokratie zu Hause. Es ist interessant, die Geschichte hinter den einzelnen Skulpturen zu erfahren. Nach einer Führung wird einmal mehr deutlich und noch weniger begreifbar, was dieser Angriff damals bedeutete.
Die findige Mitarbeiterin der Airline
Wir waren noch in einer zweiten Stadt (Las Vegas) und der Rückflug führte uns über Denver. Der erste Teil des Fluges war stark verspätet, weil es in Denver schneite (!!!). Unser Anschluss wäre also knapp ausgegangen. Die sehr pfiffige Mitarbeiterin am Schalter hat uns direkt und unbürokratisch auf einen ebenfalls verspäteten, aber früheren Flug umgebucht, sodass wir ohne Stress in die Langstrecke umsteigen konnten.
Das ist eine dieser Begebenheiten, die ich hier noch nie erlebt habe und darum gehört auch aufmerksamer Service ins Seelenglück, oder?
Die Schönheit unberührter Natur
Aus dem Flugzeug habe ich völlig unberührte Natur gesehen und das hat mich ehrfürchtig berührt.
Das Seelenglück in der 45. Form
Ich finde es gerade nach dieser Woche wichtig, diese schönen Begebenheiten mit euch zu teilen. Denn es sind nicht nur Reiseerlebnisse. Sie sind Begebenheiten, die Freude machen und zeigen, dass wir uns, bei allem, was weniger schön oder sogar beängstigend erscheint, nicht vor den kleinen und feinen Dingen des Lebens verschließen sollten.
Was meint ihr? Konntet ihr in dieser Woche etwas Seelenglück erleben?
Ich wünsche euch einen schönen Samstag.
Alles Liebe,
Eure Nicole
Oh wie schön, du warst in Washington! Und noch gerade rechtzeitig ;-) Wie hast du die Stimmung nach der Wahl wahrgenommen? Und natürlich hätte ich gern einen Reisebericht!
Außerdem muss ich jetzt mal eine Lanze für den HVV brechen: Mich haben schon mehrfach Busfahrer mitgenommen, obwohl ich kein passendes Kleingeld zur Hand hatte. Das lief genauso: Sie sagten, sie vertrauen darauf, dass ich nachträglich eine Karte kaufe. Inzwischen hat sich das dank App erledigt. Aber das geht durchaus auch in Hamburg!
Liebe Grüße
Fran
Ich fand es wirklich schön dort, die Stadt hat mir sehr gefallen.
Es war ehrlicherweise kaum etwas zu spüren, außer einer Frau, die mir sagte, es sei für sie ein trauriger Tag. Das empfand ich auch als komisch.
Liebe Grüße
Nicole
In Denver und Las Vegas war ich tatsächlich auch schon. Begeistert hat mich, dass man in Denver im Oktober auf 1600 m noch um 21h im Straßencafé sitzen konnte. Einen Blizzard haben wir damals auf dem Berthoud Pass (auch Colorado) erlebt. Sagenhaft. Ein Gewitter bei Schneefall.
In Washington, D.C. bin ich mehrmals in der Woche, wenn ich mit Booth und Bones unterwegs bin. :-)
BG Sunny
Dann kennst du die Stadt ja bestens. Denver war nur der Umstieg, aber es war schon sagenhaft, nach sommerlichem Wetter diese Schneemassen zu erleben.
Liebe Grüße
Nicole
Dass eine Fluggesellschaft -insbesondere bei ungünstigem Wetter- einen Passagier auf einen früheren Flug umbucht, wenn die Buchungslage es zulässt, ist teilweise reiner Eigennutz: ein Passagier, der weg ist, ist immer gut, und wenn er seinen Anschluss nicht verpasst, muss man ihn dann weder umbuchen noch im Hotel unterbringen, verpflegen etc
Ich freue mich auf einen Bericht dieser Kurzreise. Bin selbst Fan der Ostküste und der Neu-England Staaten, wo alles begann.
Ja und nein. Ich kenne das Geschäft ja schon etwas länger und meist warten sie, gerade bei guter Buchungslage, auch ab und kommen nicht selbst auf die Idee einer direkten Umbuchung. SO (ganz ohne Nachfrage) habe ich das tatsächlich noch nie erlebt.
Ich werde den Bericht liefern, versprochen.
Liebe Grüße und einen schönen Sonntag für dich
Nicole
Liebe Nicole,
es gibt sie, die Lieblingsländer und Städte. Ich selbst habe Mailand ein paar mal besucht und war und bin sehr begeistert.
Wir haben viel zu Fuß erkundet und ich mein Herz verloren.
Trotz aller Schreckensnachrichten blicke ich nach vorne und schaue, was es an kleinen Herzenswünschen in meinem Umfeld gibt.
Dir einen schönen Sonntag.
VG
Sibille
Ja, man hat diese Momente, wenn das Herz offen ist. Es sind manchmal Kleinigkeiten, die genau das bewirken.
Mir geht es genauso, bei aller Nachdenklichkeit verliere ich die schönen Dinge nicht aus den Augen, das hilft den Falschen.
Genieße einen schönen Sonntag und liebe Grüße
Nicole
Die Flugbilder der unberührten Natur finde ich besonders schön. In Hamburg fliegst Du selbst als Mutter mit Kinderwagen ohne Fahrschein eher aus dem Bus als auch nur eine Station ohne Karte zu fahren. Da kann der HVV sich was von abschneiden.
Politisch war die Woche mehr als fragwürdig. Ansonsten war meine bisher gut. Nette Kunden, gutes Seminar gegeben und ein paar Tage an der Elbe gewesen, köstliches Essen genossen und Monas ersten Hotelurlaub gut gewuppt.
Ein schönes Wochenende wünscht Dir
Ines
Ich fand es so schön, was die Natur allein geschaffen hat. Dazu diese Farben, schön, dass du es teilst.
Diese Busfahrt war für mich ebenso bemerkenswert wie berührend. Ich habe allerdings schon einmal gesehen, wie hierzulande ein Kontrolleur (die haben bestimmt jetzt einen neumodischeren Namen) einen Obdachlosen ohne Fahrkarte gebeten hat, auszusteigen, damit er ihn NICHT aufschreiben muss. Das gefiel mir auf andere Weise.
Ja, diese Woche war ein (welt)politisches Beben.
Ich freue mich, dass die elegante Mona nun auch Hotel kann. Feines Hundemädchen.
Liebe Grüße und möge deine nächste Woche auch schön sein
Nicole
Ich war als Teenager in Washington, als ich in den USA lebte. Um ehrlich zu sein, müsste ich noch einmal hingehen, um alles mit anderen Augen zu bewundern, aber das hat im Moment keine Priorität!
Vielen Dank, liebe Nicole, dass du diese wunderschönen Begebenheiten mit uns teilst, die in der heutigen Welt leider nicht selbstverständlich sind.:(
Meine Woche wurde in Vorbereitung auf meinen nächsten Kunstmarkt zusammengefasst, der morgen stattfinden wird!
Liebe Grüße,
Claudia
Da hattest du sicher eine schöne Menge zu tun und ich wünsche dir heute einen tollen Tag.
Liebe Grüße
Nicole
Und es ist wichtig, auch diese Momente zu sehen, weil es das Dunkle ein bisschen heller macht
Eine spannende Woche. Vor allem die Reise nach USA. Ich war noch nie dort und habe irgendwie auch nicht den Drang dorthin. Wobei du eindrucksvoll beschrieben hast, dass eben nicht alles oberflächlich ist. Den Eindruck bekommt man ja zumindest von den Medien. Ich bin gespannt wie es weitergeht. Und gerne einen weiteren Bericht.
Liebe Grüße
Sabind
Ja, dieses Land hat, so empfinde ich es, dennoch ein großes Herz. Auch wenn ich diesen klaren Ausgang immer noch nicht nachvollziehen kann.
Der Bericht folgt.
Liebe Grüße
Nicole
Liebe Nicole, wieder einmal hast du mir die USA näher gebracht, wo ich doch gerade diese Woche sehr mit ihnen gehadert habe.
Schön von all der Freundlichkeit zu lesen, die es dort auch gibt.
Mein Sohn ist derzeit auch beruflich drüben und ich bin gespannt, was er berichtet über die Stimmung an den Universitäten. Er hat ja auch einige Zeit in den USA studiert und in N.Y. gelebt, mein Schwager mit Familie lebt ganz in der Nähe von Washington und so sind wir auch immer ein wenig mit den USA verbunden. Ich war noch nie da. Mein Mann schon öfters.
Natürlich bin ich auf einen ausführlichen Bericht von Dir sehr neugierig und freue mich, wenn Du dies postest.
Ein schönes Wochenende wünscht Dir herzlich,
Sieglinde
Es erscheint tatsächlich so, dass sie wohl einem Thema zu spät Aufmerksamkeit geschenkt hat: der Ökonomie. Das hat er (egal, wie wir das und ihn empfinden) wohl geschafft.
Ich wäre auch interessiert, wie dein Sohn es empfunden hat.
Bei allem, was dort passiert und ist, dennoch sehe ich immer wieder diese Freundlichkeit. Und bei allem dürfen wir das nicht vergessen. Auch wenn man immer auch wahrnimmt, dass sich einiges seit der Pandemie ungut verändert hat.
Liebe Grüße und ein schönes Wochenende (drück bitte die Fußballdaumen)
Nicole
Fußballdaumen sind beidseitig gedrückt!!
Hier hast du bis zur letzten Minute gedrückt, oder? Denn es hat geklappt.
Und bei euch gab es einen Punkt.
Liebe Grüße und Danke
Nicole
guten Morgen Nicole, wie schön deinen Bericht zu lesen. Gerade jetzt zu dieser Zeit, wo ich mich gefragt habe was Leben dort für Menschen!? du hast mich mit deinem Bericht am frühen Morgen beim ersten Kaffee sehr berührt. Eine kleine Träne wische ich gerade aus dem Auge, weil du genau die Ehrfurcht und den Respekt auf Reisen hast, den ich auch habe. Ich kann es schwierig beschreiben, aber genau solche kleinen Dinge im menschlichen Zusammen sein, berühren mich immer wahnsinnig. Du musst wissen, ich war noch nie in der USA kenne es nur aus Fernsehen und Berichten. Gerne einen extra Reisebericht.😁 umso schöner fand ich jetzt genau Deinen Seelenglückbericht.
Ich wünsche dir ein wunderschönes Wochenende. Herzliche Grüße, Tina
Ja, das fragen wir uns sicher alle. Und dennoch, mit Einschränkungen, ist die Freundlichkeit und Servicebereitschaft sicher immer noch ein großes Pfund. Wir haben dort erlebt, dass Menschen ihn because of (seinetwegen) und viele ihn despite of (trotz ihm) gewählt haben, weil die wirklich extrem gestiegenen Lebenshaltungskosten (was du selbst als Tourist sehr merkst) ein großes und ernstzunehmendes Thema waren.
Es geht mir genauso wie dir, diese Dinge berühren und bewegen mich auch sehr. Ich sehe viel darin, weil Menschlichkeit am Ende immer das ist, was uns trägt und rettet.
Danke für deine wertschätzenden Worte. Ich lese in deinen Reiseberichten auch immer, dass du es genauso handhabst.
Liebe Grüße und ein schönes Wochenende
Nicole
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