Verona- die Stadt von Romeo und Julia

Nachdem ich euch am Wochenende ja schon von Verona vorgeschwärmt habe, kommt heute und hier mein Reisebericht für euch. Gewürzt mit ein bisschen Sehnsucht nach dem Ausblick aus unserem Hotel, dem leckeren Eis, Espresso und Essen und der freundlichen Atmosphäre.

Verona ist ja nicht nur die Stadt von Romeo und Julia, nein sie ist auch die Stadt der Arena und ihrem Sommerfestival. Und sie ist zauberhaft italienisch, gerade groß genug und hat mein Herz schon bei der Anfahrt im Sturm erobert.

Verona- da bin ich mit meiner Bucketlist

Die Reise war ein Geschenk meines Mannes an mich und wer die Geschichte der Bucketlist noch nicht kennt, dem erzähle ich sie kurz. Ich habe eine Bucketlist im Kopf und auf dieser stand auch ein Besuch in der Arena di Verona. Das Häkchen ist gesetzt und ich habe es mit einem Schleifchen versehen.

Nach einem sehr angenehmen Hinflug haben wir völlig unkompliziert unseren gebuchten Mietwagen übernommen. Normalerweise ist die Freude über ein Fahrzeugupgrade groß. Hier würde ich sagen, unsere gebuchte Klasse hätte uns gereicht. Zumindest in unserem Hauptort.

Der Flughafen liegt relativ zentral, die Innenstadt erreicht man innerhalb von zwanzig Minuten.

Bei der Einfahrt in die Stadt hätte ich schon juchzen können, das sah alles so schön aus.

Aber erst einmal hieß es, das Hotel zu finden. Das Schöne an Verona ist, dass es in der Innenstadt keine großen Hotels gibt, die das hübsche Stadtbild zerstören würden.

Was dazu führte..

Dass Google Maps uns in eine Straße lotste, die klein war. Das Hotel war ausgeschildert, die deutschen Touristen fuhren den steilen Berg rauf und stehen: vor einem Haus. Familie Unwissend sucht das Hotel. An einem Klingelschild fanden wir dann den Namen.

Könnt ihr euch unsere Blicke vorstellen? Mutig drückten wir den Klingelknopf. Und siehe da: der Sesam öffnete sich. Ein altes Haus, das Hotel war quasi in einer Wohnung untergebracht und hatte 5 Zimmer. Ich hatte zwei gezählt und den Besitzer dann am letzten Tag gefragt.

Es ist so süß an diesem Fleckchen Erde, liebevoll gestaltet und die Lage einfach prima. Wir waren sehr happy dort.

Was sollte man sich in Verona ansehen?

Der Hotelbesitzer liebt seine Stadt und wir vergaßen bei seinen Empfehlungen glatt, den Reiseführer zu befragen. Dazu gleich mehr.

Wir bekamen also einen Stadtplan mit lauter Kreisen und Strichen zu Sehenswürdigkeiten und Restaurants. Wir haben sie alle befolgt, denn alle waren wirklich super.

Die Altstadt/Innenstadt

Viele Brücken (unter anderem die Scaligero-Brücke) führen über die Etsch in die Altstadt. Die bunten Häuschen, die Innenhöfe, die winzigen Balkone, das allein ist schon eine Augenweide.

Wenn man dann noch die wirklich hübsch gestalteten Geschäfte sieht, dann hat man die Stadt vollends ins Herz geschlossen. Ich frage mich immer, wann wir diesen Sinn in unseren Innenstädten verloren haben. Es ist so schön anzuschauen.

Die Piazza delle Erbe mit dem Palazzo Maffei ist trubelig schön, hier lohnt es sich, einen Abend in einem der typischen Touristenrestaurants zu verbringen und einfach nur zu schauen.

Auf dem Markt habe ich mir einen Fächer gekauft- ein ganz wichtiges Utensil, glaubt mir.

Julias Balkon

Julias Balkon und ihr Haus sind natürlich eine Attraktion in Verona. Es ist der Balkon, wo Romeo versteckt Julias Monolog über ihre Liebe zu ihm lauscht. Später gibt er sich zu erkennen.

Wir haben nur den Balkon besichtigt im Haus waren wir nicht.

Die Arena

Die Arena di Verona, ein riesiges Amphitheater, ist mitten in der Innenstadt und äußerlich schon faszinierend. Besonders während des Festivals ist, da die Requisiten für die einzelnen Aufführungen vor der Arena aufgebaut sind.

So stand der Kopf aus der Oper Tosca, welche wir uns angesehen haben, am Vortag noch draußen. Die riesigen Teile werden mithilfe von Kranwagen über die Arena auf die Bühne gehoben.

Mit der Seilbahn zum Castel San Pietro

Die Seilbahnfahrt ist ein Erlebnis, weil man einen wunderbaren Blick über die Stadt hat. Das Castel war nicht geöffnet, aber auch so war es wertvoller Fotospot.

Die Kirchen

Die Kirchen in Verona sind wirklich besonders. Egal, wie man dazu steht, es ist beeindruckend sie anzuschauen. Es gibt ein ‚Mehrfachticket‘. Amüsiert hat mich das Holy Water.

Besichtigt haben wir den Duomo, die Kirche Santa Anastasia und St. Zeno.

Giardino Guisti

Von einer privaten Familie gekauft, ist der Garten heute eine öffentliche Sehenswürdigkeit. Man sollte gut zu Fuß sein, denn einige Bereiche sind nur über steinige Anstiege zu erreichen. Es lohnt sich aber definitiv, denn es ist wunderschön dort.

Natürlich gibt es auch noch Museen zu besuchen, aber es war uns zu warm dafür. Das Museo del Castelveggio haben wir aber von außen besichtigt.

Die 3 E: Eis, Espresso, Essen

Das Eis in Verona ist legendär lecker, es gibt keinen Favoriten bei den Eisdielen, denn alle sind auf ihre Art besonders. Einige Eisdielen sind noch sehr ursprünglich und haben Deckel auf ihren Eiseimern. Es gibt tolle Sorten. Überrascht hat mich Limone mit gefrorenen Himbeeren. Die waren wirklich richtig knackig.

Überall gibt es kleinere und größere Cafés und es ist einfach besonders, dort zu sitzen und einen Espresso zu schlürfen.

Das Essen ist wirklich lecker, ich behaupte, das beste Bruschetta meines Lebens gegessen zu haben und hier zuhause gibt es wirklich gute. Es gibt viele Restaurants und es ist für alle Budgetklassen etwas dabei.

Faszinierend finde ich all die kleinen Läden und Trattorien, in denen viele Kleinigkeiten angeboten werden. Ganz viele Menschen kaufen sich dort etwas und setzen sich dann auf eine Bank und essen.

Kleidungsempfehlung

Ich empfehle für den Sommer wirklich leichte und bequeme Kleidung zu wählen, denn es gibt oft unebene Wege oder hohe Treppen zu begehen. Mein beiger Rock war, abgesehen von seinem Fleck, nicht passend, da ich ihn immer ziemlich weit hochziehen musste ;)

Ebenso finde ich Sneaker eine gute Wahl, trotz der Wärme.

Tipps: Wählt leichte Kleidung, esst Eis, trinkt genug und macht Pausen. Dann geht das mit der Hitze relativ gut. Und einen Fächer nicht vergessen, das sind Wunderteile.

Ausflüge von Verona aus

Wenn ihr viel Zeit habt (und einen unruhigen Reisebegleiter), bietet Verona aufgrund seiner Lage mit einem Mietwagen gute Möglichkeiten für Ausflüge. Venedig ist zwei Stunden entfernt.

Wir waren am Gardasee, um dort Freunde zu besuchen. Das war ein toller Tag mit den beiden, zumal sie an einem schönen Fleckchen wohnen, wo es nicht so übervoll ist. Es ist ca. 2h Fahrt von Verona entfernt.

Am letzten Tag war der unruhige Reisebegleiter nach einem Blick in den Reiseführer überzeugt, dass wir alles gesehen haben und wollte sich mit mir einen ersten Eindruck von Mailand verschaffen. Kurz war ich skeptisch, aber dann sind wir los. Nach ebenfalls 2h waren wir angekommen, haben in einem Parkhaus geparkt, wo sie das Auto wegen ihrer Preise eigentlich auf Händen hätten hineintragen dürfen.

Die Stadt ist völlig anders als das süße Verona, es ist wirklich eine Metropole. Pulsierend, groß, voll.

Aber eben auch schön. Auf eine andere Art. Jedenfalls haben wir auch diesen Ausflug am Ende genossen.

Verliebt in Verona

Einer hier wollte schon immer viel mehr Italien bereisen als ich. Aber ich bleibe dabei: Die Städte und kleinen Orte finde ich toll, ’nur‘ Badeurlaub wären und bleiben für mich andere Ziele.

Verona hat mein Herz im Sturm erobert. Obwohl Festivalzeit war, ging es beschaulich zu, man hat auch echte Italiener getroffen. Anders als es uns in Rom damals vorkam. Toll war zu sehen, wie die jungen Leute am Freitagabend in die Lokale gehen, dort Spaß haben und feiern.

Es war wirklich eine schöne Reise und ein herzöffnendes Erlebnis. Ich würde auch tatsächlich gern noch einmal wiederkommen. Obwohl wir jetzt alles ‚kennen‘.

Warst du schon einmal in Verona? Oder in so einem kleinen Hotel?

Alles Liebe,

Eure Nicole