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Warum Ja sagen kraftvoll und ein Nein ein ehrliches Ja ist

Hast du dir schon einmal Gedanken darüber gemacht, wie oft wir Ja sagen? Ist es dann immer kraftvoll oder kann ein Nein auch ein ehrliches Ja sein?

In der Blogparade von Judith habe ich mir ein paar Themen gesucht, die mich ansprechen und ich beginne heute mit dem Paradenthema von Gabi: Ja sagen.

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Ja sagen: Ist das immer kraftvoll?

Ich denke sehr häufig, dass uns ein Ja oftmals viel leichter fällt als ein Nein, obwohl wir in beiden Fällen dabei komplett für uns einstehen sollten.

Dennoch ist es mit dem Nein sagen wie mit dem Verlieren: Wir müssen es ab einem bestimmten Alter lernen. Was uns als Baby oder Kleinkind noch ganz leicht fällt, wird mit zunehmendem Alter ein bisschen schwieriger.

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Darum finde ich auch, dass ein Nein auch ein ehrliches Ja ist, denn wir stehen zu uns und unserer Meinung.

Ich werde diesen Beitrag darum in zwei Bereiche aufschlüsseln:

Der erste handelt von prägnanten Punkten, zu denen ich (kraftvoll) Ja gesagt habe, der zweite wird sich dem Thema Nein als Ja zu mir gestalten.

5 Dinge, bei denen Ja Sagen kraftvoll erfolgte

JA zu mir

Ich war, so denke ich, schon immer stark und resilient, dennoch war das klare Ja zu mir nicht immer so präsent, wie es hätte sein dürfen. Mittlerweile gelingt das an den meisten Tagen gut. Wie das aber immer ist mit solchen Dingen, es gibt natürlich auch Ausreißer.

Meine Entscheidung, mein Leben, meine Art es zu führen, meine Authentizität, meine Sensibilität, meine Meinung, mein Stil, meine Ernährung oder Nicht-Ernährung, ja, auch mein Aussehen, all diese Dinge zu vertreten und das kraftvoll und konsequent zu tun, das ist ein klares Ja zu mir.

Ich möchte mich nicht mehr verbiegen. Ich möchte wachsen, lernen, neugierig bleiben, lieben und auch mal traurig oder wütend sein, aber in meinem Tempo und wie es mir guttut. Selbstverständlich gepaart mit Rücksicht auf mein Umfeld.

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Ja zu meinem Mann und unserer Beziehung

Das wohl größte Ja war das Ja zu meinem Mann und das schon vor unserer Hochzeit. Dieses kleine Wort und diese Entscheidung waren die wohl prägendste meines Lebens. Denn das bedeutete ja auch, sich einzulassen, auf das, was da alles kommen würde.

Zu wissen, dass dieses Ja sagen nicht immer nur Einhörner vorbeischicken würde, nicht zu wissen, was es uns alles schenken würde, wie wir uns in dieser Beziehung entwickeln werden.

Das Miteinander hat, salopp formuliert, gut geklappt und es ist für mich mit großem Stolz, viel Dankbarkeit und unendlicher Liebe verbunden. Denn ich weiß, dass so etwas niemals selbstverständlich ist und man auch barfuß manchmal auf steinigen Wegen unterwegs sein kann.

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Ja zu Kindern

Die halbe Anzahl meiner Wunschkinderzahl haben wir ‚geschafft‘. Ja sagen zu Kindern bedeutet auch immer, ein bisschen Nein sagen zu seinen eigenen Bedürfnissen, zumindest für eine Weile. Und, so viel weiß ich heute: Diese Aufgabe hat kein Verfallsdatum. Unsere Kinder haben mir einiges beigebracht und nicht alles davon hätte ich wissen müssen, haha.

Sie haben mich auf dem Weg zu dem Menschen begleitet, der ich jetzt bin und mir gezeigt, dass Liebe sich vervielfachen kann und nicht geteilt werden muss. Dass Geduldsfäden auch mal reißen können, obwohl man das vorher nicht geglaubt hat. Und diese Fäden ohne Knoten sich wieder verbinden und manchmal auch dicker werden.

Wie wichtig Regeln und Liebe sind, dass Konsequenz und Erziehung keine bösen Wörter sind.

Ich verstehe jeden Menschen, der sich dazu entschließt, keine Kinder zu wollen, mittlerweile sogar sehr gut. Aber diese drei in unserem Leben zu haben, war und ist ein gutes Ja.

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Ja zum Lebensweg

Es kommt dieser Moment im Leben, wo deine Möglichkeiten unendlich scheinen, zumindest in der heutigen Zeit. Und dennoch treffen wir die Entscheidung für eine Abzweigung.

Ich kann sagen, dass ich fast alles, was ich in meinem frühen Erwachsenenleben bis heute entschieden und gemacht habe, immer mit dem Herzen erfüllt habe.

Ich habe meinen Job, der nicht die oberste, aber aus der Situation die erste Wahl war, geliebt, selbst dann noch, als ich gegangen bin.

Die Entscheidung, von der Geburt bis zum Auszug (mit minimalem Teilzeitjob) bei den Kindern zu sein, war und ist für mich und uns die absolut richtige gewesen.

Der Umzug aus der Heimat nach Bremen, ebenfalls ein Teil des Lebensweges, war richtig. Auch, wenn ich manchmal kurz das Haus vermisse und einige Freunde gerne mitgenommen hätte. Denn sie sind nah, aber doch etwas entfernt.

Auch, wie wir heute leben ist und war immer ein Grund zum Ja sagen.

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Ja zum Blog

Dieses Ja sagen hat die wohl schwierigste Geburt hinter sich. Die Faszination, zu schreiben, war immer da. Ich hätte freudig Journalismus studiert, das ging aber aus Gründen nicht. Ich habe all die Bloggerinnen, als das ‚Geschäft‘ noch nicht so hart, nur manchmal unecht war und nicht auf Klicks basierte, immer mit großen Augen verfolgt und hätte es auch so gerne gemacht.

Bis ich mich getraut habe, ist doch viel Zeit ins Land gegangen. Nun bin ich hier, liebe es und weigere mich, mich der Aussage zu unterwerfen, dass Blogs ‚tot‘ seien.

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Ja zur Liebe

Als ich neulich mit Ines telefoniert habe, da habe ich gesagt, dass ich Liebe lebe. Und das war eine bewusste Entscheidung. Denn Liebe bewegt mehr als wir ahnen. Und sie muss nicht immer groß sein. Sie findet sich in so vielen Dingen und das ist das Wundervolle an ihr.

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Warum ein Nein auch ein Ja sagen sein kann- zu dir selbst

Gab es größere Nein in meinem Leben? Ich habe fast immer eher ja gesagt, sage heute öfter nein, aber es gab natürlich auch größere ‚Brüche‘. In vielen Bereichen habe ich lernen dürfen, dass ein ‚Nein‘ auch ein Ja sagen zu mir selbst ist.

Mein größtes Nein

Meine wohl größte Entscheidung habe ich vor einigen Jahren mit dem Nein zu meinem Job getroffen. Ich habe immer mit vollem Herzen gearbeitet und wirklich geliebt, was ich tat. Bis ich das Gefühl hatte, es wurde schwieriger für mich und die Liebe zum Job nicht mein ungutes Gefühl besiegen konnte.

Nachdem ich kein neues, für mich und die Zeit passendes Angebot oder Zustimmung bekam, habe ich nach 30 Jahren gekündigt. Das ist mir nicht leicht gefallen, aber es war, auch aus der Sicht von heute, die richtige Entscheidung. Auch wenn ich es mir anders gewünscht hätte.

Nein zu Energieräubern und Freundschaften

Wenn du gemocht werden möchtest, dann nimmst du (länger oder lange) vieles in Kauf. Bei mir ist es am Ende immer der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt. Dann gehe ich auch mit Konsequenz.

So ist mir das in den letzten Jahren mit einigen Freundschaften ergangen. Das war nicht immer leicht, nicht immer schmerzfrei, aber am Ende richtig.

Darum glaube ich auch fest, dass ein Nein eben auch ein Ja sein kann.

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Ja sagen ist schöner, oder?

Natürlich ist Ja sagen immer viel positiver belegt als ein Nein. Zumindest ist das in der Kurzdefinition so. Dennoch kann auch ein Nein befreiend sein und neue Chancen öffnen.

Wie siehst du das? Was war dein schönstes Ja?

Alles Liebe,

Eure Nicole

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15 Kommentare

  1. Liebe Nicole,
    ein schöner Beitrag zu Gabis schöner Blogparade.
    Und ja – ein Ja fühlt sich meistens besser an als ein Nein. Manchmal leider aber nur für den ersten Moment. Mir geht es so, dass ich seltener spontan Ja oder Nein sage, sondern erstmal überlege.
    Mit Deinen Jas hast Du alles richtig gemacht, ich finde mich da auch wieder. Ebenso wie bei Deinen Neins – wenn der Job zu belastend wird, dann ist es richtig, die Reißleine zu ziehen. Und zum Thema Freundschaft haben wir uns ja schon mal ausgetauscht. Das sind schon Neins, die weh tun können, auch wenn sie richtig sind.
    Ich habe mich auch sehr wieder erkannt in Deiner Aussage, dass Du länger brauchst für ein Nein, aber wenn es dann kommt, ist es endgültig. So geht es mir auch.
    Schön, dass Du Ja zum Blog gesagt hast, ich freue mich darüber, dass die Blogosphäre doch noch lebt. Und wie sie das tut.
    Liebe Grüße
    Britta

    1. Danke, liebe Britta. Es ist schön, dass dir der Artikel nicht nur gefällt, sondern dass du ihn auch nachempfinden kannst.

      Wir beleben die Blogosphäre und das ist gut so..

      Liebe Grüße
      Nicole

  2. Ein sehr schöner Beitrag, liebe Nicole. Man spürt Deine Liebe zu dem Thema und zu Deinem Leben.
    Ein Ja zu sich selbst ist als reflektierter Mensch auf jeden Fall eine gesunde Sache. Dass man sich im Laufe des Lebens dabei verändert und auch das Ja sich verändert, gehört für mich dazu.
    Es kann auch zu einem Nein werden und zu einem: Stopp, bis hierher und nicht weiter.
    Neins erweitern auf jeden Fall die Handlungsfelder, das habe ich öfters erlebt.
    Kraftvolle Neins habe ich einige hinter mir und sie waren im Nachhinein immer richtig, auch wenn sie Angst machten.
    Mein Leben ist das Gegenteil von Deinem. Gradlinig ging da nichts und anstrengend und sorgenvoll war es auch. Erst in der Lebensmitte wurde es richtig gut.
    Mein schönstes Ja war das Ja zu meinen Kindern mit 30 und dann viel später und einige Neins weiter, das Ja mit 50 Jahren zu meinem geliebten Mann, mit dem ich nächstes Jahr Silberhochzeit feiere…
    (und das Ja mit 56 zum Shop meines Herzens, das ist auch ganz wichtig gewesen und ist es noch…)
    Herzlich,
    Sieglinde

    1. Ich finde es toll und bewundernswert, wie du dich immer wieder neu definiert und gefunden hast. Das mit der dir so besonderen Lebensfreude zu schaffen, ist nicht einfach. Ganz geradlinig war es hier auch nicht, aber weitestgehend.
      Silberhochzeit ist toll, das wird ein Fest, oder?

      Ich wünsche dir weiterhin einen guten Verlauf mit vielen Jas und den richtigen Neins.

      Alles Liebe,
      Nicole

  3. Liebe Nicole,
    herzlichen Dank für deinen Beitrag zu meiner Blogparade „JA gesagt“!
    Ich ziehe den Hut vor deinen bedeutenden JAs und ebenso vor deinen NEINs.
    Das Glück des Alters? Ganz sicher eine wichtige Essenz, die uns den Mut und vor allem die (Selbst-)Bewusstheit verleiht, mit allen Konsequenzen Ja und Nein zu formulieren – nicht nur für uns selbst.
    Du lebst die LIEBE, herzlich Willkommen im Club!
    Ich bin ja der Meinung, dass letzten Endes die Antwort auf alle Fragen nur Liebe sein kann.
    Und ja: Bloggen ist nicht tot! Schau die vielen Kommentare an, die unzähligen Menschen, die lesen und schreiben – wir sind ein besonderer Haufen, und das ist gut so :-)
    Ich feiere deinen Artikel,
    noch einmal herzlichen Dank!
    Viele Grüße
    Gabi

    1. Vielen Dank für deine tollen Worte, liebe Gabi. Ich glaube auch, dass Liebe die Antwort auf sehr vieles ist. Vor allen Dingen verkleinert sie Hass und das ist eine wunderbare Sache.
      Ich war sehr gern dabei, umso schöner ist es, dass dir der Beitrag gefällt.

      Liebe Grüße
      Nicole

  4. Mir geht es in vielen Dingen ähnlich wie dir. Ja zum Mann. Ja, für die Kinder da zu sein und eine Zeit lang nicht zu arbenten. Dafür habe ich auf einiges verzichtet, es aber nie bereut. Und genau wie du musste ich eines Tages Nein sagen zu meinem damaligen Job. Ganz gekündigt habe ich nicht. Ich konnte zum Glück nahtlos eine andere Stelle in meinem Unternehmen antreten. Da bin ich noch heute. Auch so kann ich gut Nein sagen, zum Beispiel wenn mir etwas zu viel wird und ich mich überfordert fühle.

    Liebe Grüße
    Sabine

    1. Natürlich bedeutet es Verzicht, aber es war und ist auch ein Gewinn. Zumindest habe ich das so empfunden. Ich finde es toll, dass du gut Nein sagen kannst ohne ein Neinsager zu sein.

      Liebe Grüße
      Nicole

  5. Ein Nein zum einen ist auch immer ein Ja zu etwas anderem – da kann man sich einen ganz wunderbaren Knoten ins Hirn denken 😉. Ich finde es klasse, dass du in deinen Entscheidungen so authentisch nach dir und deinen Gefühlen gehst. Das ist nicht immer einfach, vor allem wenn man eigentlich um Harmonie bemüht ist. Denn dann muss man auch immer wieder gegen die Wünsche, Erwartungen und Bedürfnisse anderer entscheiden. Was den Job angeht, kann ich das mit dem überlaufenden Fass gut verstehen. War bei mir ähnlich und am Ende war das Nein für mich die beste Entscheidung. Damit ging ja auch das Ja zum neuen Job einher – nur der Zeitpunkt mitten im Umzugsstress war so nicht geplant. Aber da kann man sich ja auch mit einem großen Ja auf die Chancen, die unerwartet kommen, einlassen.
    Liebe Grüße!

    1. Du kennst mich und mein Harmoniebedürfnis schon recht gut, würde ich sagen. Das war ein wirklich langer Weg für mich, aber jetzt klappt es meist gut.
      Generell bin ich niemand, der sofort wegläuft, darum das Fass und die Hoffnung. Interessant, dass du einen ähnlichen Weg gegangen bist. Vielleicht haben sich der Stress und die Aufregung abgefedert beim Umzug? Auf jeden Fall hast du es geschafft und das ist ein Riesen-Ja.

      Liebe Grüße
      Nicole

  6. Schöne Idee mit den Sommer-Blogparaden.

    Ich bin eine der wenigen Ausnahmen, erst recht unter Frauen: Spontan sage ich deutlich öfter Nein als Ja und das durchaus kraftvoll. Aus dem Nein kann nach etwas Nachdenken ein Vielleicht oder Ja werden. Erst einmal steht da dann jedoch das Nein.

    Das ein Nein zu anderen ein Ja zu meinen Bedürfnissen sein kann, sehe ich wie Du.

    Mein schönstes Ja ist das mit meinem Mann. Eins der besten Neins, die Kündigung des Angestelltenjobs 2005.

    Hab einen schönen Tag!

    1. Das schnelle Nein ist bei mir oft ein erster Eindruck von neuem Kennenlernen von Menschen. Ich irre mich eher selten und habe mich dabei auch wenig korrigiert bisher.
      Wir sind uns in vielen Dingen doch ähnlich.

      Ich wünsche dir einen angenehm sonnigen Tag
      Nicole

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