
Die Montagsgedanken beschäftigen sich heute mit einem Thema, auf das ich bei Instagram gestoßen bin. Was ist ein gutes Leben? Das hat mich so abgeholt und nach kurzem Austausch mit Bianca (@milkandcoffee73) kamen wir überein, dass ich doch mal meine Gedanken dazu auf dem Blog niederschreibe. Et voilà.
Ein gutes Leben- was ist das?
Reisen wir doch mal ein paar Jahre zurück: Wisst ihr noch, wie ihr euch als Kinder oder Jugendliche euer Leben vorgestellt habt? Gemessen an der Zeit hatten wir, glaube ich, noch ganz andere Vorstellungen als die, die die Kinder und Jugendlichen heute haben.
Dabei spielen mittlerweile viele Dinge bestimmt auch mit hinein, die es bei uns schlicht nicht gab.
Haben sich unsere Vorstellungen erfüllt? Führen wir ein vermeintlich gutes Leben?
Bei Instagram war der Aufhänger zu diesem Thema die Geschichte einer Frau, die sich in ihrem Leben gut eingerichtet hatte, ihr Leben war ihr zu Hause. Und doch war da dieses Teufelchen (auch bekannt als ihre Umwelt), was ab und an auf ihrer Schulter saß und ihr einflüsterte, dass ihrem Leben etwas fehlt. Oder nicht? Oder doch?
Was ist denn also ein gutes Leben?
- Ist es davon abhängig, was du beruflich machst?
- Braucht es einen besonderen Status quo?
- Musst du ein besonderes Aussehen haben?
- Wie wichtig ist es, wo du wohnst?
- Wie du wohnst?
- Welche Rolle spielen dein Aussehen und deine Figur dabei?
Diese Fragen habe ich bewusst so gestellt, weil ich sie ziemlich unsinnig finde. Für mich ist ein gutes Leben das Leben, dass du dir selbst immer im Rahmen deiner Möglichkeiten selber wählen kannst und es dann auch lebst.
Natürlich lassen wir Schicksalsschläge außen vor, aber ebenso auch überzogene Anforderungen an das Leben. Denn jetzt mal Butter bei die Fische: Wer von uns wird schon Prinzessin? Aber du kannst die Königin deines Lebens sein. Wer ist schon Millionärin? Dennoch kannst du unermesslich reich sein. Sehen und leben müssen wir es. Oder?
Lebe ich mein Leben?
Kurze Frage, kurze und längere Antwort: Jetzt ja, aber. Ich habe vor längerer Zeit schon einmal einen Artikel darüber verfasst. Im Prinzip gilt er heute noch genauso wie damals.
Es gab (und gibt sie noch) immer wieder Situationen in diesem meinem Leben, wo ich es und mich hinterfragt habe, ja. Und ja, es gibt auch Dinge, die ich gerne anders hätte oder ändern wollen würde.
Diese besagten Dinge jedoch sind auch kleinere Luftschlösser, sodass sie für mich nicht entscheidend sind für die Antwort, ob ich mein oder ein gutes Leben lebe.
Darum ist die Antwort sehr klar und pointiert: Ja, ich lebe mein (gutes) Leben. Im Prinzip sogar an den Tagen, an denen ich gerne permanent Boxhandschuhe tragen und sie auch zum Einsatz kommen lassen möchte.
Denn ich habe eine Wahl und ich habe gewählt. Hier zu sein, ich zu sein. Letzteres war der schwierigste Part, denn ich empfinde mich als alles, aber keinesfalls als Mainstream.
Weg von höher, schneller, weiter
Ich weigere mich, an Wettbewerben jeder Art teilzunehmen. Darum lese ich keine Blogstatistiken und versuche mich nicht zu vergleichen. Ich gehe nicht auf die Waage. Was nicht immer einfach ist, oder? Natürlich ist es mein Wunsch, gut zu sein in dem, was ich tue. Natürlich gebe ich mir Mühe. Aber ich hetze mich dafür nicht ab, ich verbiege mich nicht und ich tanze nicht auf Instagram. Ihr müsst mich so nehmen, wie ich bin und ich hoffe, das tut ihr.
Ich mag es auch zu rasten und in mir zu ruhen. Das bedeutet nicht, dass ich nichts mehr möchte- ich sage nur Kribbeln. Aber es bedeutet eben auch zu sehen, was ich habe und geschafft habe. Und dann zu entscheiden, ob ich es brauche oder will.
Sehr sicher bin ich mir, dass das bei uns allen nicht wenig ist, was wir so geschafft haben. Meine Seelenglückmomente und auch eure lieben Rückmeldungen sind da ganz vorn dabei, genau das zu vermitteln.
Kein Muss sondern ein Möchte
Ich muss mir und niemandem etwas beweisen. Klar gibt es bestimmte Dinge, die wir alle tun müssen. Aber das machen wir dann bitte für uns und das Allgemeinwohl nicht für irgendwelche komischen Vergleiche oder eine Anerkennung. Sondern für ein gutes Leben. Wir sind alle zu alt und reif für faule Kompromisse. Wie seht ihr das?
Was ich nicht mehr brauche
- Ich muss nicht mehr kämpfen, außer ich möchte
- ich muss mich nicht beweisen, ich möchte einfach ich sein
- Ich brauche keinen Pokal, ich freue mich über echte Anerkennung
- Ich will keine energieraubenden Beziehungen mehr
- Ich brauche kein vielleicht
- Ich rechtfertige mich nicht (mehr) für meine Art zu leben
Was ich gerne haben möchte
- Ich möchte in mir ruhen
- Ich möchte vertrauen und dass man mir vertraut
- Ich möchte dankbar sein
- Ich möchte maximalen Spaß, ohne meine Ernsthaftigkeit zu verlieren
- Ich werde meine Liebe und Zuneigung an die verschenken, die sie schätzen und annehmen
- Ich möchte zufrieden sein mit dem was ist und wie ich bin
- Ich möchte Menschen in meinem Leben, die genau das in mir sehen und mich so zu nehmen wissen
Ein gutes Leben
Jetzt, wo ich mit euch darüber schreibe, ist es mir noch einmal klarer geworden. Ja, ich lebe ein gutes, vielleicht sogar mein (derzeit) bestes Leben. Ich freue mich jeden Tag, ich finde zu 99 % den Glow. Mit dem Gedanken, neugierig zu bleiben und mich weiter zu entwickeln. Die Reise zu mir findet kein Ende, aber sie findet in meinem gewählten Tempo statt.
Und jetzt ist doch klar, was kommt, oder? Wie empfindet ihr das? Was macht für euch ein gutes Leben aus? Nehmt ihr euch andere Maßstäbe oder seid ihr immer ganz ihr selbst?
Ich freue mich auf eure Antworten.
Give your life a glow,
Eure Nicole
Toller Beitrag! Vielen Dank!
Leben ist keine exakte Wissenschaft wie die Mathematik, sondern eine Kunst wie die Musik. Die Kunst zu wissen, wie man gut lebt. Das gute Leben ist keine Massenware, es existiert nur nach Maß. Jeder muss es nach seiner Individualität, seinem Willen und seiner Einzigartigkeit weiter erfinden.
Ich liebe mein Leben, ich liebe es zu leben und dem Leben all meiner Lieben zu folgen.
Liebe Grüße,
Claudia
Was für ein toller Kommentar. Du sagst es mir wunderbaren Worten, denen ich mich absolut anschließen möchte.
Vielen Dank für diese Inspiration.
Liebe Grüße
Nicole
Liebe Nicole,
das hast du schön geschrieben!
Ich kann glücklicherweise auch sagen, dass ich mit meinem Leben sehr zufrieden bin und dass es ein gutes Leben ist. Und das empfinde ich als riesiges Geschenk.
Herzliche Grüße
Heike
Ja, liebe Heike, das ist es in der Tat. Und ich finde es schön, dass du es siehst, wertschätzen und empfinden kannst.
Liebe Grüße
Nicole
Ein gutes Leben leben, ja, das lebe ich und das hat für mich sehr viel mit innerer Zufriedenheit zu tun. Wünsche und Träume gehören da genauso dazu, wie, im Gegensatz zu Dir, das „vielleicht“. Nicht, dass vielleicht ein Prinz kommt, ich im Lotto gewinne oder höher, schneller, weiter. Das „vielleicht“ ist die Veränderung, die ich dem Leben zugestehe und die dazugehört.
In diesem Sinne liebe Nicole: Vielleicht ist morgen alles anders, aber es wird trotzdem gut.
Liebe Grüße
Sigi
Ich finde es schön, dass wir uns ganz unterschiedlich, aber doch auf demselben Weg bewegen.
Denn klar, wir haben es leicht. Aber sehen und es leben sowie ggf. anpassen müssen wir es auch.
Lieben Gruß
Nicole
Da gibt es schon einige Beiträge zum Thema auf meinem Blog.
Eine über Glück verlinke ich hier gerne.
BG Sunny
Das klingt doch gut und nach Ergänzung.
Liebe Grüße und eine schönen Dienstag,
Nicole
Liebe Nicole, ich denke, du hast nichts unerwähnt gelassen. Hast alle Seiten ausgeleuchtet und abgewogen.
Das Leben ist nicht immer leicht und kann ja auch nicht immer allein bestimmt werden.
Aber jeder sollte sich in seiner Haut, an seinem Platz, in seinem Leben wohl fühlen, denn nur dann kann man die Stürme aushalten. Den eigenen Frieden finden, mit sich im reinen sein…sich an Kleinigkeiten freuen, die schönen Dinge sehen, genießen. Positiv denken und handeln. Gerecht bleiben, empathisch, zugewandt.
Die Stützen des eigenen Lebens respektieren, lieben, zuhören, da sein.
Ja, ich glaube….für mich…ich habe ein gutes Leben! Sicher nicht perfekt, aber was oder wer ist schon perfekt? Keiner, niemand!
In diesem Sinne, liebste Grüße
Conny
Genau das habe ich mit diesem Artikel verbunden, liebe Conny: Es geht nicht um perfekt oder um Dinge, die uns das Äußere sagt. Sondern dass wir hinterfragen und auch sehen, was unser gutes Leben ist. Was ein gutes Leben für uns ist.
Und du du siehst: Du hast es.. Und ein bisschen Luft nach oben ist ja nie schlimm- Platz für mehr eben.
Ich schicke dir freudige und liebe Grüße
Nicole
Liebe Nicole,
diesem schönen Beitrag ist fast nichts hinzuzufügen. Jeder definiert schöes Leben für sich anders. Ich muss auch nichts mehr und ich will auch nichts mehr auf Teufel komm raus. Ich möchte nur noch machen, was mir gut tut, denn wenn es mir gut geht, davon haben dann die anderen auch was. Mein Leben ist richtig so, wie es jetzt ist.
Herzliche Grüße
Gudrun
Liebe Gudrun,
das lese ich so gern: Mein Leben ist richtig gut! Wie schön ist das bitte.
Denn allein das zu sagen oder sagen zu können, macht eben ein gutes Leben.
Ich freue mich mit dir.
Machen wir weiter so.
Alles Liebe,
Nicole
Das hast du sehr schön formuliert liebe Nicole. Ich denke, es gibt Phasen im Leben, in denen man das Leben als mehr oder weniger gut empfindet. Für mich spielt ebenfalls eine große Rolle, in welche „Welt“ man hinengeboren wird. Wo Hunger, Krieg und Zerstörung herrschen wird es schwieriger sein.
Ansonsten ist jeder selbst seines Glückes Schmied. Der Vorteil am Älterwerden ist, dass man Dinge nicht mehr so wichtig nimmt, die in jungen Jahren noch relevant waren.
Für mich haben immer Sicherheit und Geborgenheit eine große Rolle gespielt – ebenso wie finanzielle Unabhängigkeit.
Liebe Grüße
Sabine
Ich danke dir, liebe Sabine. Und natürlich wird es in manchen Gegenden sehr viel schwieriger sein. Aber gerade deshalb finde ich es wichtig, dass wir uns öfter bewusst machen, was wir besitzen.
Ich mag deine Einstellung sehr.
Liebe Grüße
Nicole
Natürlich ist das gute Leben eine sehr persönliche Sache. Aber dennoch führen wir hier in Deutschlands Mittelschicht natürlich per se mal ein gutes Leben. Wem sonst gehts noch so gut wie uns oder gar besser? Na, den Dänen… :-)
Bei der persönlichen Ebene wirds dann schon etwas komplexer, so wie Du es schon beschreibst.
Zufriedenheit und Dankbarkeit sind gute Voraussetzungen dafür, dass Leben gelingt und sozusagen gut ist, auch wenn es noch Wünsche offen lässt.
Mein Leben wurde erst ab ca. 50 so richtig gut. Vorher war es sehr anstrengend und nicht einfach. Daher kann ich Vieles nachvollziehen, was Menschen Mühe macht und ihr Leben nicht wirklich gut sein lässt.
Umso schöner, dass ich nun im Alter das beste Leben habe, das ich je hatte. Dafür bin ich sehr dankbar und hoffe, es hält noch lange an.
Herzlich, Sieglinde
Liebe Sieglinde,
ich freue mich sehr zu lesen, dass wir eine ähnliche Denkweise pflegen. Noch schöner finde ich, dass du deinen Weg so gegangen bist, dass du jetzt sagen kannst, dass du dein bestes Leben lebst. Und ja, ich hoffe und wünsche mit dir, dass es noch lange so bleibt. Denn es gibt doch kaum Schöneres, so etwas sagen zu dürfen. Außer man ist Däne ;).
Jeder muss das in der Tat für sich entscheiden, was er ein gutes Leben nennt. Aber Innehalten und Reflektieren was ist, das tut uns allen sehr gut.
Also machen wir weiter.
Ganz liebe Grüße
Nicole
Liebe Nicole,
ein wunderschöner Artikel, den wir uns immer mal wieder durchlesen sollten – so in ein paar Wochen und darüber etwas länger nachdenken. Ja, was braucht man… – das ist bestimmt für jeden unterschiedlich, je nach aktueller Lebenssituation. Ich bräuchte aktuell bessere Nerven, um ein privates Thema endlich zum Abschluss zu bekommen.
Was ich mit Ü50 auf jeden Fall habe, ist mehr Gelassenheit einigen „Dingen“ gegenüber. Man muss niemanden mehr etwas beweisen, was man ist oder kann.
Zufriedenheit und Gesundheit – das ist für mich das Wichtigste. Und daran arbeite ich täglich.
Liebe Grüße
Martina
Liebe Martina,
ich bin dir da sehr nah in deinen Gedanken, aber diese Gelassenheit ist ein großer Reichtum.
Danke für deine lieben Worte und ich drücke die Daumen für ein festes Nervenkostüm und dass sich alles rückt.
Liebe Grüße
Nicole
Es ist immer wieder schön zu lesen, auf welch gutem Weg Du für Dich bist.
Zu einem guten Leben gehören für mich schon auch Deine ersten Punkte, die Du dann ja quasi wieder gestrichen hast. Ich wollte für mein Leben
– Eine Behausung, in der ich gerne lebe. Ein Eigenheim sollte es nie sein aus Angst vor der finanziellen Verpflichtung, weil mein Elternhaus nach dem Tod meines Vaters für meine Mutter belastend war. Das Gefühl hat sich geändert, als ich das mit meinem jetzigen Mann gemeinsam angegangen bin. Deshalb ist es kleiner, als die Bank uns mit zwei Einkommen finanziert hätte. Das war alles in allem eine perfekte Entscheidung.
– Genug Einkommen zu haben, um mir Dinge und Erlebnisse zu ermöglichen, die mir Freude machen.
– Einen festen Partner an meiner Seite zu haben. Ich komme auch alleine klar, aber das ist einfach nicht so schön.
– In Hamburg zu leben.
– Mich im Spiegel leiden zu mögen. Meine Mutter war immer so unzufrieden mit sich. Das fand ich schlimm und so wollte ich nie werden. Das ist mir bisher gelungen.
Das Wort müssen habe ich vor vielen Jahren in Bezug auf mich bewusst aus meinem Wortschatz gestrichen und seither geht es mir erheblich besser. Wie Du sage ich möchte oder darf. Das macht etwas mit der inneren Haltung. Vielleicht mag ich auch nicht.
Wettbewerb mag ich schon, aber nicht beim Sport. Wenn ich antrete, will ich erste werden. Mein Mann auch. Und wir spielen immer noch miteinander :).
Was ist an Dir sooo weit weit vom Mainstream? Definiere Mainstream … wir wollen immer alle sooo individuell sein oder halten uns oft für sooo anders, aber innerhalb unserer Peergroups gibt es dann doch meistens immense Überschneidungen.
Dass Du Dein Leben weiter gut findest wünscht Dir von Herzen
Ines
Liebe Ines,
Danke für deinen schönen Kommentar. Ich stimme dir in sehr vielen Dingen sehr zu. Beim Wettbewerb… Klar, möchte ich auch erste werden.. Oder zumindest nicht immer letzte. Beim Sport bin ich aus vielen Gründen ganz raus..
Ja, es ist schon interessant, nochmal auf das Wort Mainstream zu schauen. Vielleicht definieren wir es mit dem Wort Anders? Ich denke mal darüber nach. Vielleicht schreiben wir mal drüber?
Jedenfalls finde ich es schön, dass auch du das Wort müssen aus deinem Wortschatz ausklammerst. Nur Putzen ist und bleibt bei mir MÜSSEN.
Auch dir eine feine Zeit und liebe Grüße
Nicole